Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit

deutsche Organisation
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Die Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit (kurz Rotsport) war ein der KPD nahestehender Arbeitersportverband in der Endphase der Weimarer Republik.

Logo der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit

Die Kampfgemeinschaft (KG) entstand 1930 durch den Ausschluss und die Abspaltung kommunistischer Kräfte vom Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) sowie anderer Sportgruppen. Es gab beispielsweise in der KG auch eine Naturfreunde-Opposition, in der sich ein Teil der ausgeschlossenen Naturfreunde formiert hatte. Bereits seit 1922 führte eine „Reichsfraktionsleitung“, die den Direktiven der KPD folgte, eine intensive kommunistische Oppositionsarbeit innerhalb des ATSB. Die KG zählte 1931 über 100.000 Mitglieder.[1] Sie war der stärkste Landesverband der Roten Sportinternationale außerhalb der Sowjetunion.[2] KG, ATSB und andere Arbeitersportorganisationen wurden 1933 durch die Reichstagsbrandverordnung der Nationalsozialisten verboten.

Rotsport richtete zwei deutsche Fußballmeisterschaften aus.

Die erste Meisterschaft gewann 1931 der Dresdner SV 1910 mit 3:2 auf dem NNW-Platz in Berlin gegen Sparta 1911 Berlin. Dresden trat mit der folgenden Aufstellung an: Wehmann – Hanisch, Niese – Kunath, Lindner, Bergmann – Achtzig, Petruschke, Müller, Schmolka, Fabel.

Im Folgejahr gewann die Freie Turnerschaft Jeßnitz in Bitterfeld das Finale gegen den BV Gelsenkirchen mit 8:0. Jeßnitz spielte mit folgender Mannschaft: Thran, Schüler, Olberg, Jobs, Seidlitz, Kersten, Brünning, Stephan, Finke, Riehl, Denzin.

Darüber hinaus bereiste eine Spielerauswahl der KG dreimal die Sowjetunion und trug dort insgesamt 44 Spiele aus (20 Siege, 10 Unentschieden, 14 Niederlagen): Herbst 1930 – 14 Spiele (7, 3, 4), Juli/August 1931 – 11 Spiele (4, 2, 5) und Herbst 1932 – 19 Spiele (9, 5, 5).

Literatur

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  • André Gounot: Die Rote Sportinternationale, 1921–1937. Kommunistische Massenpolitik im europäischen Arbeitersport. Zugleich: Dissertation, Freie Universität Berlin 1998. LIT Verlag, Münster / Hamburg / London 2002, ISBN 3-8258-6411-1.
  • Oliver Kersten: Die Naturfreundebewegung in der Region Berlin-Brandenburg 1908–1989/90. Kontinuitäten und Brüche. Zugleich: Dissertation, FU Berlin 2004. Berlin 2007, ISBN 978-3-925311-31-4, bes. S. 71 f., 89–94, 140–142, 271 f.
  • Karl-Heinz Heimann (Hrsg.): Kicker Sonderheft November 1999: 100 Jahre Deutscher Fußball. Olympia-Verlag, Nürnberg 1999, S. 190.
  • Arnd Krüger, James Riordan (Hrsg.): (1996). The Story of Worker Sport. Human Kinetics, Champaign, IL 1996, ISBN 978-0873228749.
  • Christian Wolter: Rasen der Leidenschaft. Die Fußballplätze von Berlin. Geschichte und Geschichten. Edition Else, Berlin 2011, ISBN 978-3-00-036563-8, S. 260 (Statistischer Teil).
  • Christian Wolter: Arbeiterfußball in Berlin und Brandenburg 1910–1933. 1. Auflage. Arete Verlag, Hildesheim 2015, ISBN 978-3-942468-49-7 (mit Beiträgen von Rolf Frommhagen, Werner Skrentny u. a.).
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Anmerkungen

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  1. Zu den KG-Mitgliederzahlen siehe André Gounot, S. 193–94; Oliver Kersten, S. 272.
  2. André Gounot, S. 58–60.