Laomedeia (Mond)

Satellit des Planeten Neptun
(Weitergeleitet von S/2002 N 3)

Vorlage:Infobox Mond/Wartung/A_Fallen

Laomedeia
Vorläufige oder systematische Bezeichnung Neptun XII, S/2002 N 3
Zentralkörper Neptun
Eigenschaften des Orbits[1]
Große Halbachse 23.570.000 km
Exzentrizität 0,424
Periapsis 13.600.000 km
Apoapsis 33.600.000 km
Bahnneigung
zum Äquator des Zentralkörpers
34,7°
Umlaufzeit 3167,9 d
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 0,52 km/s
Physikalische Eigenschaften[1]
Albedo 0,04
Scheinbare Helligkeit 25,5[2] mag
Mittlerer Durchmesser 40 km
Masse 8,992 × 1016[3] kg
Oberfläche 5.542[3] km2
Mittlere Dichte 1,5[3] g/cm3
Fallbeschleunigung an der Oberfläche 0,015 m/s2
Fluchtgeschwindigkeit 25 m/s
Entdeckung
Entdecker

Matthew J. Holman et al.

Datum der Entdeckung 13. August 2002

Laomedeia (auch Neptun XII) ist der drittäußerste Mond des Planeten Neptun. Er zählt zu Neptuns prograden irregulären Monden.

Entdeckung und Benennung

Bearbeiten

Laomedeia wurde am 14. August 2002 durch ein Team bestehend aus Matthew J. Holman, John J. Kavelaars, Tommy Grav, Brett J. Gladman, Wesley C. Fraser, Dan Milisavljevic, Philip D. Nicholson, Joseph A. Burns, Valerio Carruba, Jean-Marc Petit, Philippe Rousselot, Oliver Mousis, Brian G. Marsden und Robert A. Jacobson auf Aufnahmen vom 14. August bis zum 4. September 2002 sowie vom 10. August 2001 zusammen mit Halimede und Sao entdeckt. Die Aufnahmen wurden durch das 4-Meter-Blanco-Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile sowie dem 3,6-Meter-Canada-France-Hawaii Telescope in Hawaii angefertigt. Mehrere Aufnahmen wurden digital kombiniert, bis die Monde im Gegensatz zu den strichförmigen Sternen punktförmig erschienen. Die Entdeckung wurde am 13. Januar 2003 bekannt gegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung S/2002 N 3.[4]

Am 3. Februar 2007 wurde der Mond dann nach Laomedeia (griechisch für „Volksherrscherin“), einer der etwa 50 Nereiden, Meeresnymphen aus der griechischen Mythologie, benannt. Sie sind die schönen Töchter des weisen Greises Nereus, dem Prophetie und ständige Verwandlung nachgesagt wurden, und seiner Gemahlin, der Okeanide Doris.[5]

Bahneigenschaften

Bearbeiten
 
Einordnung in die irregulären Monde

Laomedeia umkreist Neptun auf einer prograden, sehr elliptischen Bahn zwischen 13.600.000 und 33.600.000 km Abstand zu dessen Zentrum (Große Bahnhalbachse 23.570.000 km). Die Bahnexzentrizität beträgt 0,424, die Bahn ist 34,7° gegenüber dem Äquator des Neptuns geneigt. Der Mond befindet sich in einer sogenannten Kozai-Bahnresonanz; das bedeutet, dass seine Bahnneigung und Exzentrizität aneinander gekoppelt sind (die Bahnneigung nimmt ab, wenn sich die Exzentrizität erhöht, und umgekehrt).

Laomedeia umläuft Neptun in rund 3.167 Tagen beziehungsweise rund 8,5 Erdjahren, also länger als die vier inneren Planeten, der Zwergplanet Ceres und der Großteil der Asteroiden des Hauptgürtels um die Sonne benötigen.

Physikalische Eigenschaften

Bearbeiten

Laomedeia hat einen Durchmesser von geschätzten 40 km, beruhend auf dem für sie angenommenen Rückstrahlvermögen von 4 %. Ihre Dichte wird auf 1,5 g/cm3 geschätzt. Damit dürfte der Mond zum überwiegenden Teil aus Wassereis zusammengesetzt sein.

Es wird angenommen, dass Laomedeia ein eingefangener Asteroid ist.

Erforschung

Bearbeiten

Aufgrund der großen Distanz zu Neptun und der schwachen Helligkeit von 25,5 mag, wurde Laomedeia beim Vorbeiflug von Voyager 2 1989 nicht gefunden. Seit der Entdeckung 2002 konnte Laomedeia nur durch erdgebundene Teleskope beobachtet werden und dabei ihre Bahnelemente und ihre Helligkeit bestimmt werden.

Bearbeiten
Commons: Laomedeia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b David R. Williams: Neptunian Satellite Fact Sheet. In: NASA.gov. 14. September 2016, abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
  2. Ryan S. Park: Planetary Satellite Physical Parameters. In: NASA.gov. 19. Februar 2015, archiviert vom Original am 4. September 2021; abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
  3. a b c Laomedeia – By the numbers. In: NASA.gov. Archiviert vom Original am 22. September 2021; abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
  4. IAUC 8047: Satellites of Neptune 13. Januar 2003 (Entdeckung)
  5. IAUC 8802: Satellites of Neptune 3. Februar 2007 (Nummerierung und Benennung)