7,62 × 51 mm NATO

Gewehrpatrone
(Weitergeleitet von STANAG 2310)

Die Patrone 7,62 × 51 mm NATO ist eine aus der zivilen .308 Winchester entwickelte Gewehrpatrone mit großer Verbreitung im Militär.

7,62 × 51 mm NATO
Patrone 7,62 mm × 51 NATO
Allgemeine Information
Kaliber 7,62 × 51 mm[1]
Hülsenform Flaschenhalshülse, randlos mit Auszieherrille
Maße
Hülsenschulter ⌀ 11,53 mm
Hülsenhals ⌀ 8,73 mm
Geschoss ⌀ 7,85[2] mm
Patronenboden ⌀ 12,01 mm
Hülsenlänge 51,18 mm
Patronenlänge 71,12 mm
Gewichte
Geschossgewicht 9,4 bis 11,66 g
(145 bis 180 grain)
Pulvergewicht 3,00 g
Gesamtgewicht 24,00 g
Technische Daten
Geschwindigkeit v0 850–900 m/s
max. Gasdruck 4150 Bar
Geschossenergie E0 3300–3700 J
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Im Dezember 1953 wurde sie als Standardpatrone der NATO eingeführt. Bis in die 1980er-Jahre war sie eine der am meisten verwendeten Patronen in der westlichen Welt.

Bezeichnung

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Im deutschen Nationalen Waffenregister (NWR) wird die Patrone unter Katalognummer 76[3] unter folgenden Bezeichnungen geführt (Auswahl, gebräuchliche Bezeichnungen in Fettdruck)

  • .308 Win (Hauptbezeichnung)
  • .30 CAL. T 65
  • .30 NATO
  • 7,62 mm MLE 54
  • 7,62 mm NATO
  • 7,62 mm S-Patrone / Stg 58
  • 7,62x51 NATO
  • 7,62x51 mm

Entwicklung

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Maße der .308 Winchester
 
Die deutschen Heereskaliber 7,92 × 57 mm (8 × 57 mm IS), 7,62 × 51 mm und 5,56 × 45 mm im Vergleich
 
A: 7,62×51-mm-Projektile mit G3 oder MG3 verschossen, B: 7,62×51-mm-Leuchtspurpatrone

Die Patrone 7,62 × 51 mm wurde als Ablösung der Patrone .30-06 Springfield von Frankford Arsenal aus der .300 Savage entwickelt. Die Firma Winchester bot diese Patrone erstmals 1951 unter der zivilen Bezeichnung .308 Winchester an. Im Dezember 1953 wurde sie als Standardpatrone der NATO eingeführt. Im Jahre 1957 wurde die Patrone – als erste Patrone für Handfeuerwaffen – als NATO-Standard 2310 standardisiert. Durch die Freigabe der STANAG 2310 für SEATO wurde im Jahre 1959 die Normierung bis nach Australien ausgedehnt.[4]

Bei der deutschen Bundeswehr wird die Patrone vor allem im Sturmgewehr Heckler & Koch G3 sowie den Maschinengewehren MG3 und MG5 verwendet.

Verwendung

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Munitionsgurte von Patronen im Kaliber 7,62 × 51 mm NATO
 
US-Munitionskiste für Patronen des Kalibers 7,62 × 51 mm NATO

Die Zentralfeuerpatrone ist auch als 7,62 × 51 mm CETME/NATO bekannt. In NATO-zugehörigen und NATO-nahen Streitkräften wurde sie für die Verwendung in Sturmgewehren durch die kleinkalibrige 5,56 × 45 mm NATO abgelöst und wird meist nur noch in Maschinengewehren und Zielfernrohrgewehren genutzt. Auch hier geht die Tendenz hin zu leichten Maschinenwaffen wie dem M249 SAW oder dem HK MG4. Universalmaschinengewehre wie das FN MAG, M60, MG 74 oder das MG3 im Kaliber 7,62 × 51 mm finden auf Zugebene als Unterstützungswaffe Anwendung, Neuentwicklungen wie das MG5 sind bei den mechanisierten Kräften auf Gruppenebene Standard. Auch erfährt die Patrone in gewissem Umfang eine Renaissance durch zunehmende Verwendung modernisierter Schnellfeuergewehre. Dazu gehören beispielsweise verschiedene neuere Versionen des amerikanischen M14 oder komplette Neuentwicklungen wie das HK417, SG SAPR oder FN SCAR. Es hat den Anschein, als könne sich die Patrone zumindest mittelfristig als Nischenlösung in Designated Marksman Rifles etablieren. Dies geht vor allem auf Einsatzerfahrungen zurück, in denen sich die 5,56-mm-Patrone als zu schwach erwiesen hat. So wurde zum Beispiel in Afghanistan oft auf eine Distanz zwischen 300 und 500 Metern gekämpft, wozu die Leistung des Kalibers 5,56 mm nicht ausreicht.[5]

Weiterhin wird die 7,62 × 51 mm NATO in Scharfschützengewehren verwendet. Allerdings zeichnet sich – gerade im militärischen Bereich – ein Wechsel zur stärkeren .338 Lapua Magnum ab. Im polizeilichen Umfeld ist sie – beispielsweise im PSG1 – weiterhin die dominierende Patrone in der westlichen Welt.

Verwandte Patronen für Jagdwaffen sind im Mittelkaliber die ursprünglich militärische .30-06 Springfield (7,62 × 63 mm), die .300 Winchester Magnum (7,62 × 66,5 mm) sowie die .338 Winchester Magnum (8,5 × 63,5 mm) und die .308 Norma Magnum (7,62 × 65 mm BR).

Varianten

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.308 Winchester

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Da die .308 die zivile Version der 7,62 × 51 mm ist, gibt es nur geringe Unterschiede zwischen den beiden Patronen. Der größte Unterschied ist die Kennzeichnung, da bei der militärischen Version keine Kaliberangaben zu finden sind. Lediglich das NATO-Kreuz, eine Herstellerkennung und eine Los- oder Jahreszahl sind im Hülsenboden eingelassen. Bei Militärpatronen, die auf dem zivilen Markt verkauft werden, wird die fehlende Kaliberangabe aufgedruckt.

Technische Unterschiede sind die flachere Hülsenschulter der .308 sowie dünnere Wandungsstärken[6], was beim Verschießen der militärischen Patrone aus präzise gefertigten Waffen zu Problemen führen kann. Zudem unterliegen die Ladungen und die Geschosse der militärischen Munition engen Spezifikationen, was zu einer geringeren Verfügbarkeit an unterschiedlichen Geschossen und Ladungen als bei der .308 führt.

7,62 × 51 mm CETME/NATO

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Die spanische Militärpatrone 7,62 × 51 mm CETME/NATO wurde zuerst in den Sturmgewehren CETME A und CETME B verwendet. Sie hat eine gegenüber anderen Patronen aus NATO-Fertigung reduzierte Ladung. Dieses führt dann in der Regel zu Ladehemmung, wenn versucht wird, die Munition aus anderen Waffen als den CETME A bzw. CETME B zu verschießen.

Eine ähnliche Variante wurde von den japanischen Streitkräften für Gewehre des Typs 64 benutzt.

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Commons: 7,62 × 51 mm NATO – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. C.I.P. 308 Win. (PDF, 110 kB) (Memento vom 23. Juni 2017 im Internet Archive)
  2. Friedhelm Kersting: Wiederladen: Vorbereitung und Praxis. 5. Auflage. DEVA, 2005, ISBN 3-00-016629-7, S. 310.
  3. XWaffe und NWR-Kataloge. Abgerufen am 24. November 2021.
  4. NATO: MCM-0160-1959_ENG (PDF, 583 kB) (Memento vom 3. Mai 2018 im Internet Archive)
  5. Greg Grant: Taking Back the Infantry Half-Kilometer. In: defensetech.org. Military.com, 31. März 2010, abgerufen am 26. Juni 2011 (englisch).
  6. 7.62x51mm NATO or 308 Winchester? What's the Difference? Abgerufen am 14. September 2018 (englisch).