Studierendenwerk Freiburg

Studierendenwerk in Baden-Württemberg
(Weitergeleitet von SWFR)

Das Studierendenwerk Freiburg (SWFR) nimmt die gesetzliche Aufgabe der Betreuung und Förderung der rund 50.000 Studierenden in der Hochschulregion Freiburg, Offenburg, Gengenbach, Furtwangen, Villingen-Schwenningen, Lörrach und Kehl wahr. Es ist Mitglied im Deutschen Studierendenwerk e.V. (DSW) und derzeit das zweitgrößte Studierendenwerk in Baden-Württemberg.

Studierendenwerk Freiburg
(SWFR)
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Gründung 1921
Sitz Freiburg im Breisgau

Basler Straße 2[1]

Schwerpunkt Studierende
Aktionsraum Hochschulregion Freiburg
Vorsitz Hans-Jochen Schiewer (Vorsitzender des Verwaltungsrats)
Geschäftsführung Clemens Metz
Beschäftigte 350
Website www.swfr.de
Studierendenwerk in Freiburg

Das Studierendenwerk ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit ca. 400 Beschäftigten. Es bewirtschaftet derzeit 10 Mensen, 7 Cafeterien und das Restaurant Haus zur Lieben Hand. Es vermietet 18 Wohnheime und ist beim Vollzug des BAföG tätig.

Es betreibt ein Serviceportal, auf dem Studierenden bei der Vermittlung von Studierendenjobs, insbesondere auch von Babysittern und - sitterinnen, sowie der Vermittlung von privaten Wohnplätzen geholfen wird.

Geschichte

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Gegründet wurde das Freiburger Studierendenwerk 1921 als „Freiburger Studentenhilfe“ auf Anregung des damaligen Freiburger Universitätsrektors und Medizinprofessors Oskar de la Camp. Finanziert wurde der Verein, der aus verschiedenen Ämtern bestand, aus Spenden und Zuschüssen.

Das Werbeamt akquirierte Spenden aus mehr als 45 Ländern, und das Wirtschaftsamt sorgte für verbilligte Lebensmittel. Zu essen gab es in der „Mensa academica“, die sich im Keller des Kollegiengebäudes I befand, wo Ordensschwestern das Essen austeilten. Erst 1961 wurde die heutige Mensa I an der Rempartstraße gebaut.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde das Deutsche Studentenwerk gleichgeschaltet und die lokalen Einrichtungen wie das Freiburger Studentenwerk aufgelöst. Das „Reichsstudentenwerk“ verfolgte Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung. Kooperationen mit kirchlichen Trägern waren nicht erwünscht, und die Nonnen wurden 1937 entlassen.

1946 bat die Universität in Anzeigen in der Badischen Zeitung die Bevölkerung um Eicheln, um damit die Hörsäle zu heizen. Ab 1945 gründeten sich die Studentenwerke in Westdeutschland neu, in Freiburg allerdings erst im Jahr 1954. In den 1970er-Jahren wurden aus den Vereinen wieder Anstalten des öffentlichen Rechts, mit jährlichen Millionenzuschüssen der Bundesländer.

Für den Bau eigener Wohnheime fehlte sowohl vor, als auch nach dem Krieg lange das Geld. In Freiburg errichtete das Studentenwerk 1959 mit dem Ulrich-Zasius-Haus sein erstes Wohnheim mit 140 Einzel- und 40 Doppelzimmern. Von 1962 bis 1965 entstand die Studentensiedlung am heutigen Seepark. 2021 hat das SWFR in Freiburg elf Wohnheime mit 4500 Betten für 13 bis 14 Prozent der Freiburger Studierenden. In den anderen südbadischen Städten sind es sieben Heime mit 900 Plätzen.

Seit 2014 trägt das Studierendenwerk seinen gendergerechten Namen.[2]

Betreute Hochschulen

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Das Studierendenwerk betreut die Studierenden der folgenden zehn Hochschulen (Stand: 07/2024):[3]

Aufgaben

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Die Aufgaben der Studierendenwerke in Baden-Württemberg sind in § 2 des Studierendenwerkgesetzes geregelt. Zur Aufgabenerfüllung können insbesondere folgende Bereiche, Einrichtungen und Maßnahmen dienen:

  • Gastronomie
  • Studentisches Wohnen
  • Förderung kultureller, sportlicher und sozialer Interessen
  • Kinderbetreuung
  • Gesundheitsförderung und Beratung
  • soziale Betreuung ausländischer Studierender
  • Vermittlung finanzieller Studienhilfen.

Das Studierendenwerk wird durch drei Organe vertreten:

  • Der Geschäftsführer Clemens Metz führt die Geschäfte und ist Vorgesetzter der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.
  • Dem Verwaltungsrat gehören drei Vertreter der Leitungen von Hochschulen, drei Vertreter der Studierenden der Hochschulen, drei externe Sachverständige aus der Wirtschaft oder der Stadtverwaltung und ein Vertreter oder eine Vertreterin des Wissenschaftsministeriums. Der Verwaltungsrat bestellt, überwacht und berät den Geschäftsführer.
  • Der Vertretungsversammlung gehören die Rektorats- oder Vorstandsmitglieder der Hochschulen an. Sie beschließt die Satzung des Studierendenwerks und wählt die Mitglieder des Verwaltungsrats.

MensaCard

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In den Einrichtungen des Studierendenwerks wird größtenteils bargeldlos mit einer Chipkarte bezahlt. Die sogenannte MensaCard wird an alle immatrikulierten Studierenden ausgegeben. Sie dient als Studierendenausweis und wird auch in den Einrichtungen der Hochschulen zur Zugangsberechtigung genutzt werden. Die Karte wird gegen eine Gebühr auch an Gäste ausgegeben.

Wohnheime

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Das Studierendenwerk betreut derzeit 18 Wohnheime in der Hochschulregion:

Stadt Name Plätze
Freiburg Studentenhäuser Campus Technische Fakultät 550
Studentensiedlung am Seepark 2.875[4]
Studierendenhäuser Stühlinger 326
Studierendenhäuser Händelstraße 443
Studentendorf Vauban 607
Studierendendorf OIKOS 65
Studierendendorf Bugginger Straße 112
Ulrich-Zasius-Haus 176
Studierendenhaus Lehener-Straße 75
Studierendenhaus Kunzenweg 105
Studierendenhaus Berliner Allee 159
Studierendenhaus Falkenbergerstraße 156
Gesamt 5.493
Offenburg St.-Martin-Straße 151
Goldgasse 37
Zähringerstraße 59
Gesamt 247
Kehl Kinzigallee 126
Furtwangen (Albert-Schweitzer-Haus)
Großhausberg 301
Villingen-Schwenningen Schramberger Straße 146

Im Frühjahr 2023 wurde das Studierendenhaus Bugginger Straße neben der Evangelischen Hochschule in Weingarten eröffnet. In der Studentensiedlung am Seepark sollen bis Oktober 2024 hauptsächlich durch Abriss von Bestandsgebäuden und höheren Neubauten 1080 zusätzliche Plätze entstehen.[5]

Das Studierenhaus Falkenbergerstraße in Mooswald wurde 2017 vom Studierendenwerk von der Evangelischen Kirche übernommen. 2021 wurde das bestehende Gebäude um ein Stockwert erhöht und die bisherige Wohnung des Verwalters umgebaut, wodurch 46 neue Plätze geschaffen wurden. Bis 2025 soll auf dem Gelände ein weiteres Gebäude mit 136 Plätze entstehen. Der Neubau soll auf der bisher als Parkplatz genutzten Fläche entstehen sowie auf der Fläche der im Zuge der Aufstockung des Bestandsgebäudes abgerissenen Nebengebäude.[6]

Mit der Bebauung des neuen Stadtteils Dietenbach soll ein weiteres Wohnheim entstehen.

Das Albert-Schweizer-Haus in Furtwangen wurde 2021 geräumt wegen der mangelnden Nachfrage, die während der Covid-19-Pandemie noch einmal gesunken war.[7]

Hochschulservice GmbH

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Das Studierendenwerk ist alleiniger Gesellschafter des Tochterunternehmens Hochschulservice GmbH (HSG). Bei der HSG arbeiten rund 39 Festangestellte und rund 200 geringfügig Beschäftigte. Immer wieder kommt die Kritik auf, das Studierendenwerk betreibe Lohndumping. Grund dafür sei, dass bei der HSG vor allem Verpflegungspersonal angestellt ist, das nach dem Tarif der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten bezahlt wird. Dieser Lohn sei niedriger als der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder, nach dem Mitarbeiter des Studierendenwerks bezahlt werden.[8]

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Einzelnachweise

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  1. Jelka Louisa Beule: Das Studierendenwerk Freiburg hat das ehemalige Bürgeramt bezogen. Badische Zeitung, 13. August 2019, abgerufen am 23. August 2019.
  2. Frank Zimmermann: In den Hörsälen roch es nach Essen. Badische Zeitung, 26. Februar 2021, abgerufen am 26. Februar 2021.
  3. swfr.de, abgerufen am 19. Juli 2024.
  4. Studentensiedlung am Seepark. Studierendenwerk Freiburg, abgerufen am 20. August 2024.
  5. Anja Bochtler: Erweiterung der Freiburger Studentensiedlung wird fast doppelt so teuer wie geplant. In: Badische Zeitung. 22. April 2022, abgerufen am 1. Januar 2024.
  6. Jelka Louisa Beule: Für einen Neubau in Freiburg-Mooswald sollen zwölf Bäume fallen – das sorgt für Kritik. In: Badische Zeitung. 7. August 2024, abgerufen am 19. August 2024.
  7. Stefan Heimpel: Furtwanger Studentenwohnheim wird geräumt. In: Südkurier. 11. März 2021, abgerufen am 1. Januar 2024.
  8. Frank Zimmermann: Uneinigkeit über die Aufgaben des Studentenwerks, Badischer Verlag GmbH & Co. KG, 27. Januar 2009, abgerufen am 19. Oktober 2015.

Koordinaten: 47° 59′ 27,1″ N, 7° 50′ 48,6″ O