Santa Fe (Argentinien)

argentinische Großstadt, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz
(Weitergeleitet von Santa Fe de la Vera Cruz)

Santa Fe de la Vera Cruz ist eine Stadt im nordöstlichen Argentinien. Sie ist die Hauptstadt der reichen, von Landwirtschaft und Industrie geprägten Provinz Santa Fe und mit über 572.000 Einwohnern eine der größten Städte des Landes.[1] Sie ist nach der Millionenstadt Rosario die zweitgrößte Stadt dieser Provinz.

Santa Fe
Basisdaten
Vollständiger Name: Santa Fe de la Vera Cruz
Fläche: 268 km2
Lage 31° 38′ S, 60° 42′ WKoordinaten: 31° 38′ S, 60° 42′ W
Höhe ü. d. M.: 25 m
Einwohnerzahl (2022): 572.265
Dichte: 2135 Einw./km²
Agglomeration: Gran Santa Fe
  (Argentinien)
  (Argentinien)
 
Verwaltung
Provinz: Santa Fe Santa Fe
Departamento: La Capital
Bürgermeister: José Manuel Corral, Frente Progresista, Cívico y Social
Sonstiges
Postleitzahl: 3000
Telefonvorwahl: 0342
Website von Santa Fe
Karte
Lage von Santa Fe
Wappen

Geografie

Bearbeiten
 
Klimadiagramm Santa Fe

Santa Fe liegt gegenüber der Stadt Paraná an der Mündung des Río Salado in den Río Paraná, der dort das weitläufige Bassin Laguna Setúbal bildet. Der südlich von Santa Fe verlaufende Río Salado sorgt für häufige Überschwemmungen. Die Stadt liegt in einem Gebiet, in dem die Pampa-Grasebene in den heißeren Gran Chaco übergeht.

Geschichte

Bearbeiten

1573 gründete Juan de Garay die Stadt an einem Ort, der mehr als 70 Kilometer vom heutigen Santa Fe entfernt liegt (heute Cayastá). Schon 1580 war der neue Ort Zeuge der ersten zaghaften Unabhängigkeitsbewegung Amerikas, der sogenannten Rebelión de los Siete Jefes.

1660 wurde die Stadt wegen der permanenten Überschwemmungen an den heutigen Platz verlegt. 1662 wurde der Hafen gebaut, der sich zum Motor der Wirtschaft der Stadt entwickelte.

Zur Zeit der Unabhängigkeitskriege (1810–1816) und der folgenden Jahre entwickelte sich Santa Fe zu einem Zankapfel zwischen verschiedenen Interessenten, besonders zwischen den sogenannten Unitariern (Zentralisten) und den Föderalisten. 1853, nach Ende der Auseinandersetzungen, wurde in der Stadt die argentinische Verfassung diktiert, die trotz einiger Reformen im Wesentlichen heute noch gilt. Ab dort begann eine Phase des stetigen Wachstums, das bis heute anhält.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt eine Kathedrale, einen bischöflichen Palast, ein Rathaus und ein großes Jesuitenkolleg mit 400 Pensionären, ferner eine Academia, große Kasernen, eine Gießerei, eine Maccaronifabrik, eine Ölmühle und 15.099 Einwohner, die lebhaften Handel trieben.

Seit 1969 ist Santa Fe über die Ruta Nacional 168 und den Túnel Hernandarias unter dem Río Paraná mit Paraná verbunden. Der Tunnel war die erste feste Querung des Flusses in Argentinien.

Im April 2003 kam es zu einer verheerenden Überschwemmung weiter Teile der Stadt infolge eines Hochwassers des Río Salado, dessen Ausmaß von den Behörden zu spät erkannt wurde. Nach der offiziellen Statistik kamen dabei 30 Menschen ums Leben. Tausende mussten evakuiert werden und leben teils heute noch in Zeltsiedlungen rund um die Stadt.

Bevölkerungsentwicklung der Stadt

Jahr Einwohnerzahl[2]
1980 291.966
1991 348.325
2001 368.668
2010 391.164
2022 572.265

Wirtschaft

Bearbeiten

Ein wichtiger Pfeiler der Wirtschaft ist neben der Administration der Hafen, der nördlichste Punkt der Wasserstraße Paraná-Paraguay, an dem kleine Hochseeschiffe anlegen können. Außerdem gibt es eine breitgefächerte Industrie. Etwa 10 Kilometer südlich der Stadt befindet sich der Flughafen Santa Fe.

In Santa Fe haben zahlreiche Universitäten einen Campus eröffnet, u. a.:[3] Pontificia Universidad Católica Argentina (UCA), Universidad Abierta Interamericana (UAI), Universidad Católica de la Plata (UCALP), Universidad Católica de Santa Fe (UCSF), Universidad del Centro Educativo Latinamericano (UCEL), Universidad Nacional del Litoral (UNL), Universidad Nacional de Rosario (UNR) und Universidad Tecnológica Nacional (UTN)

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Persönlichkeiten Musik

Bearbeiten

Persönlichkeiten Fußball

Bearbeiten

Persönlichkeiten Basketball

Bearbeiten

Persönlichkeiten Volleyball und Beachvolleyball

Bearbeiten

Städtepartnerschaften

Bearbeiten

Santa Fe listet folgende 17 Partnerstädte auf:[4]

Stadt Land seit
Afula   Israel  Israel 1994
Alegrete   Brasilien  Rio Grande do Sul, Brasilien 2011
Beibei China Volksrepublik  Chongqing, Volksrepublik China 2014, 12. November[5]
Braga   Portugal  Região Norte, Portugal 2017
Callao   Peru  Peru 1997
Canelones   Uruguay  Uruguay 2003
Cuneo   Italien  Piemont, Italien 1998
Encantado Brasilien  Rio Grande do Sul, Brasilien 1996, 26. Juli
Haidian China Volksrepublik  Peking, Volksrepublik China 2009
Kuba   Kuba  Kuba 1999
Medellín   Kolumbien  Antioquia, Kolumbien 2011
Montevideo   Uruguay  Uruguay 1996, 4. Juni
Rosolini   Italien  Sizilien, Italien
Santa Fe   Spanien  Granada, Spanien
Santa Fe Springs   Vereinigte Staaten  Kalifornien, Vereinigte Staaten 1960, 2. Dezember
Tétouan Marokko  Marokko 1987
Villalba de Losa Spanien  Kastilien, Spanien 2008
Ypacaraí Paraguay  Paraguay 1978, 4. September
Bearbeiten
Commons: Santa Fe de la Vera Cruz – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Centros Urbanos argentina.gob.ar, abgerufen am 24. Dezember 2023 (spanisch)
  2. Santa Fe (Argentina): Departments & Localities – Population Statistics, Charts and Map. Abgerufen am 27. Juli 2018 (englisch).
  3. Encontrá tu universidad universidadesargentinas.com.ar
  4. Cooperación Internacional ǀ Santa Fe Ciudad. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2019; abgerufen am 5. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mtafilter1.santafeciudad.gov.ar
  5. Chongqing Municipal Government (Memento des Originals vom 30. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cq.gov.cn