Abutilon

Gattung der Familie Malvengewächse (Malvaceae)
(Weitergeleitet von Schönmalven)

Abutilon (IPA: aˈbuːtilɔn, anhören/?[1]; oft wird für einige Arten der deutschsprachige Trivialname Schönmalve verwendet) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae).[2] Die 150 bis 200 Arten gedeihen hauptsächlich in den Tropen bis Subtropen fast weltweit.[3] Von einigen Arten werden zahlreiche Sorten als Zierpflanzen verwendet.

Abutilon

Abutilon fraseri

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Tribus: Malveae
Gattung: Abutilon
Wissenschaftlicher Name
Abutilon
Mill.

Beschreibung

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Illustration aus Curtis's botanical magazine, Tafel 2759 der Großblättrigen Schönmalve (Abutilon grandifolium)
 
Auch unterhalb von reifen Früchten sind oft noch die haltbaren Kelchblätter vorhanden, hier bei Abutilon palmeri
 
Illustration von Abutilon insigne

Vegetative Merkmale

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Abutilon-Arten sind meist verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher oder selten kleine Bäume, es gibt auch ausdauernde krautige Pflanzen.[2][4] Die meisten Arten stammen aus Südamerika und sind immergrün; einige Arten sind in den kühleren Gebirgswäldern Chiles beheimatet und sind laubabwerfend. Die vegetativen oberirdischen Pflanzenteile sind mit Sternhaaren behaart, manchmal sind zusätzliche einfache Haare vorhanden (Indument).[4] Die Rinde ist flaumig behaart oder verkahlend, manchmal klebrig.[2]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[4] Die Blattspreite ist einfach und elliptisch, ei- oder herzförmig, gezähnt, selten etwas gelappt[2][4] und fiedernervig mit herzförmiger Basis. Die Blattränder sind gekerbt bis gesägt. Die meist haltbaren,[2] manchmal früh abfallenden Nebenblätter sind pfriemlich, lanzettlich oder fadenförmig.[2]

Generative Merkmale

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Die meist gestielten Blüten sind einzeln oder in Paaren in den Blattachseln oder zu wenigen in traubigen oder rispigen Blütenständen angeordnet.[4] Es ist kein Nebenkelch vorhanden.[2][4]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf grünen, oft haltbaren Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die fünf Kelchlappen sind nicht gerippt, lanzettlich, ei- oder herzförmig und manchmal zugespitzt.[2] Die fünf meist gelben bis orangefarbenen,[4] seltener rosafarbenen oder roten, manchmal dunkler im Zentrum[2] Kronblätter sind an ihrer Basis verwachsen und bilden meist eine Glocke, selten ein Röhre (Abutilon pictum). Bei ihnen haben die herabhängenden Blüten einen aufgeblasenen Blütenkelch über einer Glocke aus fünf überlappenden Kronblättern. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna, aber der obere Bereich der Staubfäden ist frei.[4] Die Staubblattröhre kann die Blütenkrone überragen oder nicht.[2] Es sind fünf bis viele Fruchtblätter sind zu einem fünf- bis vielfächerigen Fruchtknoten verwachsen.[4] Je Fruchtblatt sind zwei bis neun (meist drei[2]) Samenanlagen vorhanden.[4] Es sind fünf bis viele (gleich viele wie Fruchtblätter) fandenförmig-keulige Griffeläste vorhanden.[2][4] Die fünf bis vielen Narben sind kopfig[4] und manchmal schwarz.[2]

Die Frucht wird nicht vollständig vom haltbaren Kelch eingehüllt.[2] Die aufrechten, bei Reife oft schwärzlichen Spaltfrüchte sind fast kugelig bis halbkugelförmig, ei- oder fassförmig oder zylindrisch[2] und zerfallen meist in fünf bis viele Teilfrüchte, die ein ledriges Perikarp besitzen. Jede Teilfrucht enthält drei bis sechs Samen.[2] Die mehr oder weniger nierenförmigen Samen sind kahl oder leicht flaumig behaart.[2][4]

Chromosomensätze

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Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 7 oder 8.[2]

 
Abutilon austroafricanum
 
Abutilon eremitopetalum
 
Großblättrige Schönmalve (Abutilon grandifolium)
 
Laubblätter und Blüte von Abutilon indicum
 
Laubblätter und Blüte von Abutilon menziesii
 
Blüte im Detail von Abutilon palmeri
 
Laubblätter und Blüte von Abutilon persicum
 
Blüte von Abutilon ranadei
 
Abutilon sandwicense
 
Samtpappel (Abutilon theophrasti)

Systematik und Verbreitung

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Der Gattungsname Abutilon wurde 1754 durch Philip Miller in Gardener’s Dictionary … Abr., 4. Auflage erstveröffentlicht.[5] Typusart ist Abutilon theophrasti Medik.[5] Ein Synonym für Abutilon Mill. ist Abortopetalum O.Deg.

Die Gattung Abutilon gehört zur Tribus Malveae in der Unterfamilie Malvoideae innerhalb der Familie der Malvaceae.[6]

Die Gattung Abutilon umfasst 150 bis 200 Arten (Auswahl):

Viele Arten, die zur Gattung Abutilon gehörten wurden ab 2012 in die neu aufgestellte Gattung Callianthe Donnell gestellt:[9]

Literatur

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  • Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Malvaceae.: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-64-1. Abutilon, S. 275–277 – textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
  • Cátia Takeuchi, Gerleni Lopes Esteves: Synopsis of Abutilon (Malvoideae, Malvaceae) in the state of São Paulo, Brazil. In: Phytotaxa, Volume 44, 2012, S. 39–57. doi:10.11646/phytotaxa.44.1.4

Einzelnachweise

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  1. Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin, New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, S. 288.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad Paul A. Fryxell, Steven R. Hill : In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 6: Magnoliophyta: Cucurbitaceae to Droserceae. Oxford University Press, New York, 2015, ISBN 978-0-19-534027-3. Abutilon Miller. - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. a b c d e f g Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Malvaceae.: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-64-1. Abutilon, S. 275–277 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Abutilon bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. a b Abutilon bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Abutilon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd Abutilon bei Tropicos.org. In: Vascular Plants of the Americas. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  8. a b c d e Abutilon bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  9. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao A. A. Donnell, H. E. Ballard, P. D. Cantino: Callianthe (Malvaceae): A new genus of Neotropical Malveae. In: Systematic Botany, Volume 37, Issue 3, 2012, S. 712–722. doi:10.1600/036364412X648689
  10. M. Grings: Three new South American species of Callianthe (Malveae, Malvoideae, Malvaceae) from Atlantic Forest and a new combination. In: Phytotaxa, Volume 450, Issue 3, 2020, S. 271. doi:10.11646/phytotaxa.450.3.2
  11. a b c d e Laurence Joseph Dorr: In: P. M. Jørgensen, M. H. Nee, S. G. Beck (Hrsg.): Catálogo de las plantas vasculares de Bolivia. in Monographs in Systematic Botany from the Missouri Botanical Garden, Volume 127, 2014.
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Commons: Abutilon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien