Unter Schiffsurfen (auch „Schiffe anschwimmen“ oder „pötten“ von Pott) versteht man das Heranschwimmen, Entern und kurze Mitfahren meist Jugendlicher auf Wasserfahrzeugen der Berufsschifffahrt. Der Begriff Schiffssurfen entstand – wohl in Anlehnung an das S-Bahn-Surfen – erst in den frühen 1990er-Jahren.

Im Gegensatz zum sogenannten S-Bahn-Surfen handelt es sich beim Schiffssurfen nicht um eine Mutprobe, sondern – je nach Sichtweise – um Tradition, Sport oder auch „lebensgefährliche Unsitte“. Tatsächlich ist das Anschwimmen von Schiffen mindestens bis in die 1950er-Jahre bezeugt.[1]

Ursprünglich wurden die Zillen von Schleppzügen oder auch Flöße zum Mitfahren benutzt. Da hier nur ein oft weit vorausfahrender Schlepper existierte, konnte von einer Gefährdung der Schwimmer kaum gesprochen werden. Gefährlicher wurde es bei Aufkommen von Motorschiffen und Schubverbänden, da diese erheblich schneller fuhren. Entsprechend wurde und wird das Schiffe anschwimmen von der Wasserschutzpolizei verfolgt.[2]

Quellen belegen das Anschwimmen von Schiffen für die Donau bei Wien[1], den Rhein bei Düsseldorf und die obere Havel zwischen Hennigsdorf und Oranienburg, den Rhein-Herne-Kanal[3][4] sowie den Datteln-Hamm-Kanal, den Wesel-Datteln-Kanal und den gesamten Dortmund-Ems-Kanal zwischen Dortmund und Münster.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b Stadt Wien: 8.7.1952: Eine Warnung an alle Wassersportler (Memento des Originals vom 9. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.binnenschiffe-rheinruhr.de
  3. Unbekannte Überschrift. In: wdr.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. März 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wdr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Roland Kirbach: „Riviera des Nordens“ – Freizeitidylle im Ruhrgebiet: Kanal der kleinen Leute. In: Die Zeit. Nr. 32/1994 (online).
  5. Kanalratten Vier Kanäle, 159 Kilometer (Memento vom 10. Juni 2016 im Internet Archive) WAZ 3. Juli 2008
  • Märker (Verbraucherzeitung) vom 17./18. und 24./25. September 1994
  • Berliner Morgenpost, 1993