Gutshaus Badingen

Bauwerk in Bismark (Altmark), Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt
(Weitergeleitet von Schloss Badingen (Altmark))

Das Gutshaus Badingen ist ein Herrenhaus in Badingen, einem Ortsteil von Bismark (Altmark) in Sachsen-Anhalt. Das Gut war zunächst im Besitz der Familie von Kläden (auch Klaeden, Kloeden, Klöden), dann übernahm die Familie von Rundstedt das Anwesen.

Geschichte

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Bereits 1625 erkaufte die Familie von Rundstedt, mehrfach verwandt mit den von Kläden, die Pacht des Gutes Badingen.[1] Das Gut wurde so ein Stammsitz der Familie von Rundstedt,[2] besonders namhaft war Hans Ernst Friederich von Rundstedt.[3]

Das Herrenhaus in Badingen wurde in den Jahren 1837 bis 1839 angelegt. Besonderheit ist der Schlosspark im englischen Stil, der nach Entwurf von Peter Joseph Lenné gestaltet wurde.[4] Spätestens seit dem 19. Jahrhundert gehörte Badingen wie auch Gut Schönfeld einem Besitzer,[5] so u. a. Werner Ludolf Otto von Rundstedt, verheiratet mit Marie Gräfin Königsmark-Netzeband. Bis 1909 war hier Werner von Rundstedt Rittergutsbesitzer.

Auch die Nachfahrin, die Ärztin Malita von Rundstedt stammt aus dieser Familienlinie.[6] 1921 betrug die Flächengröße des Besitzes 600 ha, davon 40 ha Forsten. Als Administrator agierte ein Herr Brüning, Eigentümer war damals Oberstleutnant Joachim von Rundstedt,[7] verheiratet mit der Konsulstochter Fanny Oetling. Da ihr Sohn Werner von Rundstedt 1915 als Leutnant im Krieg gestorben war, erbte der Neffe Hans von Rundstedt 1923 Gut Badingen und Schönfeld und führte die Gutsbetriebe bis 1938. 1/2 des Gutes Badingen gingen an seinen Sohn erster Ehe mit Leonie von Schilling, Leutnant Ernst-Günter von Rundstedt, der 1942 starb. So fiel Badingen im Minorat an dessen jüngsten Bruder Bodo von Rundstedt, bis zur Bodenreform 1945/46.[8]

Bodo von Rundstedt und seine Familie bemühten sich ab 1990 um die Rückerwerbung von Schönfeld und Badingen. Nach 1992 konnten Flächen beider Güter gepachtet werden, das Gutshaus in Schönfeld wurde gekauft.[9]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Karl Friedrich von Klöden: Geschichte einer altmärkischen Familie im Laufe der Zeiten von ihrem Anfange bis zur Gegenwart, Selbstverlag, Berlin 1854, S. 492 f. Online
  2. Wilhelm Zahn: Heimatskunde der Altmark, Verlag Schindler, Stendal 1892, S. 78 f. Online
  3. Hans Ernst Friederich von Rundstedt, in: Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark, Text und Foto: Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018, Hrsg. Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte, Salzwedel, 4. März 2024.
  4. Gutshaus Badingen in Bismark (Altmark)-Badingen, in: Alle Burgen, Hrsg. Andreas Hein, München. Abgerufen am 30. März 2023.
  5. Friedrich Wilhelm Boldewin Ferdinand von dem Knesebeck: Die Rittermatrikeln der Altmark nebst einer alphabetischen Uebersicht der Ritterschaft und der von denselben vertretenen Rittergüter, in Commission Heinrichshofen, Magdeburg 1859, S. 32. Online
  6. Malita von Rundstedt, in: Ärztinnen im Kaiserreich, Hrsg. Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Charité Berlin, 2015. Stand 4. März 2024.
  7. Verzeichnis (Korrektur), in: Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Sachsen. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, Hrsg. Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S., in: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band V, (Paul Niekammer), 3. Auflage, Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 8. u. S. 80 f.
  8. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel / vor 1400 nobilitiert) 1971, Band XI, Band 49 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1971, S. 393–397. ISSN 0435-2408
  9. Schönfeld und die Rundstedts, in: Karl Feldmeyer: Schwierige Heimkehr, Neusiedler auf altem Boden. Wolf Job Siedler GmbH, Berlin 1997, S. 134. ISBN 3-88680-615-4.

Koordinaten: 52° 36′ 26,6″ N, 11° 38′ 52,6″ O