Strophosoma melanogrammum
Strophosoma melanogrammum ist ein Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Die Art lebt vor allem in Wäldern und gilt als, minder bedeutsamer, Forstschädling in Laub- und Nadelbaumkulturen. Die Art besitzt keinen eingeführten deutschen Namen, sie wird aber verschiedentlich als „Schwarzfleckiger Kranzrüssler“ oder „Kahlnahtiger Graurüssler“ bezeichnet.
Strophosoma melanogrammum | ||||||||||||
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Strophosoma melanogrammum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Strophosoma melanogrammum | ||||||||||||
(Forster, 1771) |
Beschreibung
BearbeitenStrophosoma melanogrammum wird 4 bis 5,5 Millimeter lang.[1][2][3][4] Er besitzt einen breiten Rüssel. Die schwarzen Deckflügel (Elytren) sind mit braun-bronzefarbenen Schuppen bedeckt.[5][3] In der Mitte nahe der Basis fehlen diese Schuppen, so dass ein schwarzer breiter Strich sichtbar wird.[5][3] Längs der Deckflügel verlaufen mehrere schwarze Punktreihen.
Verbreitung und Lebensweise
BearbeitenDie Käferart ist in Europa weit verbreitet. Lebensraum der Käfer bilden Wälder und offene Flächen mit Baumbestand.[2] Die ausgewachsenen polyphagen Käfer findet man ab Ende April an einer Vielzahl von Bäumen:[6] an Kiefern, Fichten und Lärchen, an der Gewöhnlichen Douglasie und an der Rotbuche, sowie an Tannen, Birken, Ebereschen und Eichen.[7] Die Käfer fressen bevorzugt Nadeln, Blätter, Knospen und junge Triebe.[7] In Dänemark verursachen sie in Weihnachtsbaumplantagen an den Nadeln von Nordmanntannen (Abies nordmanniana) und Edeltannen (Abies procera) Fraßschäden und gelten als Forstschädlinge.[7] Strophosoma melanogrammum ist eine triploide Käferart, die sich parthenogenetisch fortpflanzt.[7][4] Der Chromosomensatz ist 3n = 33.[8] Die Eier werden auf dem Boden abgelegt. Nach 10–15 Tage schlüpfen die Larven.[6] Diese halten sich im Erdreich auf und fressen an den Wurzeln von krautigen Pflanzen wie dem Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius) und der Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa).[3][2][4] Die Verpuppung findet im August statt.[2] Die Käfer vom Vorjahr sterben im September oder Oktober.[6] Die neue Käfergeneration überwintert.[2][6]
Gefährdung
BearbeitenDie Art gilt in Deutschland als ungefährdet.[9]
Ähnliche Arten
BearbeitenDie verwandte Art Strophosoma capitatum ist ungefähr ebenso groß und sieht Strophosoma melanogrammum sehr ähnlich. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist das Fehlen des schwarzen Striches bei S. capitatum.
Etymologie
BearbeitenDer Namenszusatz melanogrammum leitet sich wie folgt ab: melano = „schwarz“ (Neulateinisch) und gramme = „Linie“ oder „Strich“ (Griechisch).
Literatur
Bearbeiten- Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde, Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 10: Bruchidae–Curculionidae 1. Goecke & Evers, Krefeld 1981, ISBN 3-87263-029-6.
- Karl Wilhelm Harde, Frantisek Severa und Edwin Möhn: Der Kosmos Käferführer: Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-06959-1.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Strophosoma melanogrammum. www.kerbtier.de, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ a b c d e Schwarzfleckiger Kranzrüssler. www.insektenbox.de, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ a b c d Strophosoma melanogrammum. kaefer-der-welt.de, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ a b c Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde, Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 10: Bruchidae–Curculionidae 1. Goecke & Evers, Krefeld 1981, ISBN 3-87263-029-6.
- ↑ a b Strophosoma melanogrammum. www.ispotnature.org, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ a b c d J. Urban: Strophosoma melanogrammum – a pest on young beech trees and on European mountain ash in the Zdar region, Czech Republic, 1999. Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) – AGRIS, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ a b c d Charlotte Nielsen, Jørgen Eilenberg, Susanne Harding, Susanne Vestergaard: Biological Control of Weevils (Strophosoma melanogrammum and S. capitatum) in Greenery Plantations in Denmark. Danish Environmental Protection Agency, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ Dorota Lachowska, Maria Rožek, Milada Holecová: New data on the cytology of parthenogenetic weevils (Coleoptera, Curculionidae). Genetica 134, 2008: 235–242 doi:10.1007/s10709-007-9230-x
- ↑ Sprick, P.; Behne, L. & Maus, C. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (i. e. S.) Deutschlands (Überfamilie Curculionoidea; exklusive Anthribidae, Scolytidae, Platypodidae). – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 335-412