Netjer-duai (auch Seba-dja) ist der altägyptische Name einer seit dem Alten Reich belegten Himmelsgottheit. In der altägyptischen Mythologie und altägyptischen Astronomie bezeichnete Netjer-duai den Planeten Venus.
Venus in Hieroglyphen | |||||||||||
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Altes Reich |
Netjer-duai Nṯr-dw3j Der morgendliche Gott (Der Morgenstern) | ||||||||||
Neues Reich |
Seba-dja Sb3-ḏ3 Der übersetzende Stern[1] | ||||||||||
Seba-dja-Benu Sb3-ḏ3-Bnw Der übersetzende Stern des Benu | |||||||||||
Der Planet Venus als Morgenstern |
Altes Reich
BearbeitenIm Alten Reich fungierte Netjer-duai einerseits als Begleiter sowie Wegbereiter des verstorbenen Königs (Pharao) bei seinem Himmelsaufstieg; andererseits symbolisierte Netjer-duai den verstorbenen König, der im Auftrag von Anubis, Vorsteher der Gotteshalle, als Morgenstern hinabsteigen soll. Später führte Netjer-duai unter anderem den Beinamen Der inmitten von Sechet-iaru ist.[2]
Der verstorbene König gehörte zu den Nechechu, die im Gefolge des Morgensterns leuchten. In dieser Epoche übernahm der König als Netjer-duai die Erscheinungsform des göttlichen Falken, des Wadjadj-Vogels, der vom Himmel geboren wird (Wadjadj-mes-pet) und des Hor-duati (Horus des Jenseits)[3]:
„(Netjer-duai als Hor-duati): Über den windigen und gefluteten Weg des Wassers setzte ich über zum östlichen Horizont zu Harachte. Erzähle man gute Dinge über mich bei Nehebkau. Frohlockt über mich, (denn) so bin ich gerechtfertigt. Re nimmt mich (danach) zu sich in den östlichen Himmel als Hor-duati / Hor-duaiti (morgendlicher Horus), der den Himmel erleuchtet.“
Darstellungen
BearbeitenIkonografische Darstellungen sind erst in der griechisch-römischen Zeit belegt. So ist er als sechsbeiniger Vogel mit vier Flügeln sowie einem schlangenförmigen Schnabel zu sehen. Eine ähnliche Abbildung existiert im Zusammenhang mit Sebeg (Merkur), weshalb Netjer-duai möglicherweise unter anderem als Doppelwesen Netjer-duai-Sebeg (Venus-Merkur) gewirkt haben könnte. Daneben trat Netjer-duai in einer Barke stehend als falkenköpfiger Gott mit einer auf dem Kopf befindlichen Sonnenscheibe auf.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. (LGG) Band 4. Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1149-2, S. 445–446.
- Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Christian Leitz u. a.: LGG. Band 6. Peeters, Leuven 2002, ISBN 9-0429-1151-4, S. 241.
- ↑ Christian Leitz u. a.: LGG. Band 4. S. 445.
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gemäß Pyramidentext 362b.