Sehelnarti
Sehelnarti (Sehel ist der eigentliche Name der Insel; narti ist nubisch die Insel[1], altägyptisch Setjet; griechisch Satis) ist der Name einer Nilinsel, die etwa drei Kilometer südwestlich von Assuan und zwei Kilometer südwestlich von Elephantine entfernt liegt. Der Name der Nilinsel leitet sich von einem der dortigen Orte mit der Bezeichnung Sehel ab.
Sehelnarti in Hieroglyphen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
| ||||||
| ||||||
Setjet Sṯt | ||||||
Griechisch | Satis | |||||
Hungersnotstele auf Sehelnarti |
Auf Sehelnarti befinden sich mehrere hundert Inschriften und Felszeichnungen, die zumeist dem Götterpaar Chnum und Satis sowie ihrer Tochter Anukis gewidmet sind. Die zahlreichen Schriftfunde stammen von Reisenden in altägyptischer Zeit, die auf ihrem Weg von und nach Nubien hier eine Pause einlegten und diese Gelegenheit für eine Inschrift oder Felszeichnung nutzten.
Sehelnarti fungierte als einer der südlichsten Orte Altägyptens mythologisch als Region der Nilquellen, aus denen die Nilflut geboren wurde. Hier fanden Archäologen die bekannte Hungersnotstele, eine in ptolemäischer Zeit gefertigte Fälschung einer Landbesitzurkunde, mit der die Priesterschaft historische Ansprüche auf Sehelnarti begründen wollte.
Literatur
Bearbeiten- Francis Amadeus Karl Beyer: Ein arämisches Lehnwort für „Katarakt“ in der Beschreibung Elephantines auf der Hungersnotstele und Überlegungen zur Datierung derselben anhand der Nennung eines meroitischen Funktionärs. In: Gábor Takács: Egyptian and Semito-Hamitic (Afro-Asiatic) Studies: In memoriam Werner Vycichl. Brill, Leiden 2004, ISBN 90-04-13245-7, S. 13–32.
- Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800-950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1187.
- Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. (LGG) Band 6 (= Orientalia Lovaniensia analecta. Band 115). Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1151-4, S. 700.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Annie Gasse, Vincent Rondot: Les inscriptions de Séhel (= Mémoires de l'IFAO. Band 126). Institut Français d'Archéologie Orientale (IFAO), Kairo 2007, ISBN 978-2-7247-0434-1, S. 2
Koordinaten: 24° 4′ N, 32° 52′ O