Schikotan

Insel in Russland
(Weitergeleitet von Shikotan)

Schikotan (russisch Шикотан, jap. 色丹島, Shikotan-tō, englisch Shikotan) ist eine der größeren Inseln des Kurilen-Archipels. Sie gehört de facto zur russischen Oblast Sachalin, wird aber wie die Chabomai-Inseln von Japan als Teil der Unterpräfektur Nemuro in der Präfektur Hokkaidō beansprucht.

Schikotan

NASA-Bild von Schikotan
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Kurilen
Geographische Lage 43° 48′ N, 146° 45′ OKoordinaten: 43° 48′ N, 146° 45′ O
Schikotan (Oblast Sachalin)
Schikotan (Oblast Sachalin)
Fläche 247,65 km²
Höchste Erhebung Schikotan
405 m
Einwohner 2820 (2010)
11 Einw./km²
Hauptort Malokurilskoje
Hauptort Malokurilskoje
Hauptort Malokurilskoje

Der Name „Schikotan“ stammt aus der Ainu-Sprache und ist wohl von si-kotan für „großes Dorf, große Dörfer“ abgeleitet.[1]

Geographie

Bearbeiten

Die Fläche der Insel beträgt 247,65 km².[2] Die Insel wird von Vulkaniten sowie Sandstein aus der Oberkreide und dem Känozoikum gebildet. Aktive Vulkane gibt es im Unterschied zu vielen anderen Kurileninseln nicht. Zwei erloschene Vulkane sind der Tomari (Höhe 358 m) und der Notoro (356 m) im südlichen Teil der Insel, höchste Erhebung ist der Berg Schikotan (405 m) unweit der Nordspitze.[3] Die Vegetation besteht vorwiegend aus Sachalin-Tannen, Lärchen, Laubwald, Bambus als Unterholz und Wacholder-Buschland.

Heute gibt es auf der Insel zwei Dörfer: Malokurilskoje (ehemals Shikotan) unweit der Nordspitze der Insel mit 1873 Einwohnern und Krabosawodskoje (ehemals Anama) am mittleren Teil der Nordwestküste mit 947 Einwohnern (Stand 2010).[4] Die Orte gehören zum Stadtkreis Juschno-Kurilsk mit Verwaltungszentrum in der Siedlung städtischen Typs Juschno-Kurilsk auf der nordwestlichen Nachbarinsel Kunaschir.

Hauptwirtschaftszweig sind die Fischerei, vor allem auf Dorsche und Krabben, sowie die Ernte von Algen (Laminaria) aus Tangwäldern (Kelp).

Ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami verursachte am 4. Oktober 1994 größere Schäden an der Küste der Insel.

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • S. Noma (Hrsg.): Shikotan. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-931098-X.
Bearbeiten
Commons: Schikotan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. アイヌ語地名リスト. Präfektur Hokkaido, S. 59, abgerufen am 28. April 2011 (japanisch).
  2. 島面積. (PDF; 136 kB) Kokudo Chiriin, 1. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juni 2016; abgerufen am 30. Juli 2016 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gsi.go.jp
  3. Sowjetische Generalstabskarte 1:200.000. Blatt K-55-03. Ausgabe 1983
  4. Itogi VPN-2020. Tom 1 Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabelle 5 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)