Die Koyna-Talsperre ist eine große Talsperre im westlichen Indien. Sie befindet sich bei Koyna Nagar im Bundesstaat Maharashtra, 200 km südlich dessen Hauptstadt Mumbai. Der Stausee heißt Shivaji Sagar.
Shivaji Sagar Lake | |||
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Der Stausee | |||
Lage | Maharashtra, Indien | ||
Zuflüsse | Koyna | ||
Größere Städte in der Nähe | Koyna Nagar | ||
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Koordinaten | 17° 24′ 6″ N, 73° 45′ 8″ O | ||
Daten zum Bauwerk
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Bauzeit | 1962–1963 | ||
Höhe des Absperrbauwerks | 103 m | ||
Bauwerksvolumen | 1.555.000 m³ | ||
Kronenlänge | 807 m (andere Angabe: 850 m) | ||
Böschungsneigung wasserseitig | 24:1 | ||
Daten zum Stausee | |||
Stauseelänge | 60 km | ||
Speicherraum | 2.797.400.000 m³ | ||
Die Wasserseite der Staumauer | |||
Die Luftseite der Staumauer |
Staumauer
BearbeitenAls Absperrbauwerk hat sie eine Gewichtsstaumauer aus Beton. Sie wurde 1962/63 gebaut und 1963 zum ersten Mal eingestaut. Gestaut wird der Fluss Koyna, ein Zufluss des Krishna. Die Talsperre wird zur Erzeugung von Wasserkraft genutzt.
Erdbeben
BearbeitenDas Erdbeben von 1967
BearbeitenDie Talsperre wurde am 10. Dezember 1967 um 22:51 UTC (am 11. Dezember um 4:21 Uhr Ortszeit) von einem Erdbeben erschüttert, das höchstwahrscheinlich von der Talsperre selbst induziert worden war (Kaiser-Effekt, induzierte Seismizität). Das bedeutet, dass das Erdbeben durch die Last des Stausees ausgelöst wurde. Es gilt mit seiner Magnitude zwischen 6,5 und 7,5 nach der Richterskala und Beschleunigungen von 0,65 g als eines der weltweit stärksten Talsperren-induzierten Beben.
Zu der Zeit des Erdbebens war der Stausee nicht ganz gefüllt. Der Wasserstand lag bei 91,75 m über Sohle, 11,25 m waren bis zur Mauerkrone frei.
Das Erdbeben verursachte große Schäden an der Staumauer, führte aber nicht zum Bruch, obwohl die Staumauer nicht für so große Beschleunigungen bemessen war, sondern lediglich für 0,05 g. Auf einer Höhe von 66,5 m hat die Staumauer auf der Luftseite einen Knick in der Kontur. An diesem Knick entstanden Risse. Diese gingen auf einer Höhe zwischen 60 und 66 m bis zur Wasserseite durch.
Es entstanden auch einige Lecks. Wasser sickerte aus diesen. Ein Kran stürzte um, eine Flutwelle hingegen gab es nicht. Von dem Erdbeben wurden allerdings zwischen 177 und 200 Menschen getötet. Ursächlich hierfür war jedoch nicht die Talsperre selbst. Die Staumauer wurde später umfangreich untersucht, repariert und verstärkt.
Weitere Erdstöße
BearbeitenSeit 1967 wurden 17 Erdbeben M ≥ 5, über 150 Beben M ≥ 4 und einige Tausend kleinere Ereignisse gemessen.
Unter der Staumauer und dem Stausee soll sich eine holozäne Störung befinden. Es wird angenommen, dass die Bebenserie noch 3–4 Jahrzehnte anhält, bis sich die gespeicherten Spannungslasten in kleineren Beben abgebaut haben.[1]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- G. W. Housner: Seismic Events At Koyna Dam. The 11th U.S. Symposium on Rock Mechanics (USRMS), June 16–19, 1969, Berkeley, CA. Hrsg.: American Rock Mechanics Association. American Institute of Mining, Metallurgical, and Petroleum Engineers Inc., 1969 (englisch, onepetro.org – abstract und print on demand, onepetro.org).
- Harsh K. Gupta, Prantik Mandal, B. K. Rastogi: How Long Will Triggered Earthquakes at Koyna, India Continue? In: National Geophysical Research Institute (Hrsg.): Current Science. Band 82, Nr. 2. Hyderabad 25. Januar 2002, S. 202–210 (englisch, iisc.ernet.in [PDF; abgerufen am 15. April 2014] mit umfangreicher Bestandsaufnahme seismischer Ereignisse).
Weblinks
Bearbeiten- Koyna Project ( vom 26. Dezember 2009 im Internet Archive)
- Koyna Dam: Physical Dynamics ( vom 22. Februar 2007 im Internet Archive) auf ecolass.org
- Finite Element Analysis Ltd.: Research Work on the Koyna Dam, India. In: LUSAS 17. Februar, 2009
- FE-analysis of the Koyna Dam ( vom 5. Januar 2009 im Internet Archive)
Zum Erdbeben:
- Adrienne Catone-Huber, Jennifer Smith: 1967 Earthquake at Koyna Dam, India. The Study of a Reservoir-Induced Earthquake. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) ecolass.org (englisch).
- Gunnar Grecksch: In-situ Pore Pressure Studies in the Koyna Region (India) and Continuous Induced Earthquakes. (englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lit.: Gupta, Mandal, Rastogi: How long …, abstract, S. 202 (PDF, S. 1).