Seitenwagen-Motocross-Weltmeisterschaft

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Die Seitenwagen-Motocross-Weltmeisterschaft (offiziell FIM Sidecar Motocross World Championship) ist die seit 1980 von der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) jährlich ausgetragene Weltmeisterschaft für Seitenwagen-Motocross.

Vor 1980 wurde lediglich ein europäischer Wettbewerb ab 1971 ausgetragen. Die Weltmeisterschaft wird in verschiedenen Ländern mit mehreren Läufen pro Grand Prix ausgetragen.

Wettkampfformat

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Sidecar-Motocross-Gespann

Jedes Grand-Prix-Wochenende wird in zwei Rennen aufgeteilt, die beide am gleichen Tag stattfinden. Jedes Rennen geht über 30 Minuten plus zwei Runden. Die beiden Rennen eines Wochenendes werden zusammengerechnet, um einen Gesamtsieger zu ermitteln. Bei Gleichstand werden die Ergebnisse des zweiten Rennens herangezogen, um den Sieger zu ermitteln.[1] Beim Seitwenwagen-Motocross besteht ein Team aus einem Fahrer und einem Beifahrer, die Fahrer können jedoch während der Saison ihre Beifahrer austauschen, was häufig aufgrund von Verletzungen geschieht.

Die Veranstaltungen bestehen in der Regel aus einem Qualifikationswettbewerb, der in mehreren Läufen an Samstagen eines Rennwochenendes ausgetragen wird, während die beiden Rennveranstaltungen in der Regel an Sonntagen stattfinden. Den Fahrern muss mindestens ein 30-minütiges freies Training zur Verfügung stehen, das mit einer Zeitmessung versehen wird. Ein Rennen kann aus bis zu 30 Startern bestehen und der Qualifikationsmodus ist abhängig von der Anzahl der Teilnehmer. Bei bis zu 32 Startern wird es in einer Gruppe ausgetragen, die in zwei Läufen zu je 30 Minuten aufgeteilt wird. Bei mehr als 32 Teilnehmern wird das Starterfeld durch Abstimmung und die aktuelle Rangliste in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Qualifikationsgruppe kann aus bis zu 30 Fahrern bestehen. Bei mehr als 60 Nennungen muss ein Pre-Qualifying durchgeführt werden. Von den Fahrern der beiden Gruppen qualifizieren sich die besten zwölf direkt für die Rennen. Die übrigen Teams kommen in eine zweite Qualifikationsrunde, in der die besten sechs Fahrer weiterkommen. Die Fahrer auf den Plätzen sieben und acht bleiben in Reserve, falls eines der qualifizierten Teams nicht antreten kann.[1]

Der Wettbewerb ist offen für Motorräder mit Zweitaktmotoren zwischen 350 und 750 cm³ und Viertaktmotoren bis zu 1.000 cm³. Jedes Team darf zwei Motorräder einsetzen, wobei die Möglichkeit besteht, die Maschinen zwischen den Rennen zu wechseln.

Punktesystem

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Tobias und Fabian Hertfelder, Oldebroek 2007

Das System der Punktevergabe hat sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert. Weltmeister wird das Gespannteam mit den meisten WM-Punkten, bei Punktgleichstand entscheidet die Mehrzahl der besseren Platzierungen der einzelnen Wertungsläufe. Die ersten 20 Teams aus jedem Rennen erhalten Punkte. In den ersten drei Saisons, 1971, 1972 und 1973, wurden Punkte nur für das Gesamtergebnis des Grand Prix vergeben, danach wurden sie für die einzelnen Rennen vergeben. Nur die besten zehn Teams erhielten Punkte. Ab 1984 gab es für die besten 15 Teams Punkte, der Sieger erhielt 15 Punkte. Das derzeitige System, bei dem 20 Teams Punkte erhalten und der Sieger 25 Punkte bekommt, wurde im Jahr 2002 eingeführt. Bis 1976 wurde nur eine bestimmte Anzahl von besten Ergebnissen für die Gesamtwertung gezählt, seit 1977 zählen alle Ergebnisse. Die Grand Prix wurden immer in zwei Rennen ausgetragen, mit Ausnahme der Jahre 1992 und 1993, als in jedem Grand Prix drei Rennen stattfanden. In diesen beiden Jahren waren die Rennen 20 Minuten plus zwei Runden lang, danach wurde das Format wieder auf 30 Minuten plus zwei Runden zurückgeändert.[2][3]

Das Punktesystem von 1971 bis 1983:[3]

Platz Punkte
1 15
2 12
3 10
4 8
5 6
Platz Punkte
6 5
7 4
8 3
9 2
10 1

Das Punktesystem von 1984 bis 2000:[3]

Platz Punkte
1 20
2 17
3 15
4 13
5 11
6 10
7 9
8 8
Platz Punkte
9 7
10 6
11 5
12 4
13 3
14 2
15 1

Das Punktesystem von 2001:[3]

Platz Punkte
1 25
2 20
3 16
4 13
5 11
6 10
7 9
8 8
Platz Punkte
9 7
10 6
11 5
12 4
13 3
14 2
15 1
16 -

Das Punktesystem seit 2002 bis heute:[3]

Platz Punkte
1 25
2 22
3 20
4 18
5 16
6 15
7 14
8 13
9 12
10 11
Platz Punkte
11 10
12 9
13 8
14 7
15 6
16 5
17 4
18 3
19 2
20 1

Gesamtsieger

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Jahr Weltmeister Motor/Chassis-Hersteller
Fahrer Beifahrer(in)
1980 Deutschland  Reinhard Böhler Deutschland  Siegfried Müller Yamaha/Wasp[4]
1981 Niederlande  Ton van Heugten Niederlande  Frits Kiggen Yamaha/Wasp[4]
1982 Schweiz  Emil Bollhalder Schweiz  Karl Büsser Yamaha/EML[4]
1983 Schweiz  Emil Bollhalder Schweiz  Karl Büsser Yamaha/EML[4]
1984 Schweiz  Hansi Bächtold Schweiz  Fritz Fuß EML/Jumbo-EML[4]
1985 Schweiz  Hansi Bächtold Schweiz  Fritz Fuß EML/Jumbo-EML[4]
1986 Schweiz  Hansi Bächtold Schweiz  Fritz Fuß EML/Jumbo-EML[4]
1987 Schweiz  Hansi Bächtold Schweiz  Fritz Fuß EML/Jumbo-EML[4]
1988 Schweiz  Christoph Hüsser Schweiz  Andreas Hüsser KTM/VMC[4]
1989 Schweiz  Christoph Hüsser Schweiz  Andreas Hüsser KTM/VMC[4]
1990 Niederlande  Benny Janssen Niederlande  Tiny Janssen Honda/EML[4]
1991 Niederlande  Eimbert Timmermans Niederlande  Eric Verhagen Kawasaki/EML[4]
1992 Niederlande  Eimbert Timmermans Niederlande  Eric Verhagen Kawasaki/EML[4]
1993 Schweiz  Andreas Fuhrer Schweiz  Adrian Käser Kawasaki/VMC[4]
1994 Schweiz  Andreas Fuhrer Schweiz  Adrian Käser Kawasaki/VMC[4]
1995 Schweiz  Andreas Fuhrer Schweiz  Adrian Käser Kawasaki/JHR[4]
1996 Schweiz  Andreas Fuhrer Schweiz  Adrian Käser Kawasaki/JHR[4]
1997 Lettland  Kristers Serģis Lettland  Artis Rasmanis KTM/EML[4]
1998 Lettland  Kristers Serģis Lettland  Artis Rasmanis Zabel/BSU[4]
1999 Niederlande  Daniël Willemsen Niederlande  Marcel Willemsen Zabel/BSU[4]
2000 Lettland  Kristers Serģis Lettland  Artis Rasmanis MTH/BSU[4]
2001 Lettland  Kristers Serģis Lettland  Artis Rasmanis MTH/BSU[4]
2002 Lettland  Kristers Serģis Lettland  Artis Rasmanis MTH/BSU[4]
2003 Niederlande  Daniël Willemsen Niederlande  Kaspars Stupelis Zabel/VMC[4]
2004 Niederlande  Daniël Willemsen Niederlande  Kaspars Stupelis Zabel/VMC[4]
2005 Niederlande  Daniël Willemsen Belgien  Sven Verbrugge Zabel/VMC[4]
2006 Niederlande  Daniël Willemsen Belgien  Sven Verbrugge Zabel/VMC[4]
2007 Niederlande  Daniël Willemsen Schweiz  Reto Grütter Zabel/VMC[4]
2008 Niederlande  Daniël Willemsen Schweiz  Reto Grütter Zabel/VMC[4]
2009 Belgien  Joris Hendrickx Lettland  Kaspars Liepiņš KTM/VMC[4]
2010 Niederlande  Daniël Willemsen Niederlande  Gertie Eggink Zabel/WSP[4]
2011 Niederlande  Daniël Willemsen Belgien  Sven Verbrugge Zabel/WSP[4]
2012 Niederlande  Daniël Willemsen Niederlande  Kenny van Gaalen Zabel/WSP[5]
2013 Belgien  Ben Adriaenssen Niederlande  Ben van den Bogaart KTM/WSP[6]
2014 Belgien  Ben Adriaenssen Niederlande  Ben van den Bogaart Husqvarna/WSP[7]
2015 Niederlande  Etienne Bax Lettland  Kaspars Stupelis Zabel/WSP[8]
2016 Belgien  Jan Hendrickx Niederlande  Ben van den Bogaart Husqvarna/WSP[9]
2017 Niederlande  Etienne Bax Frankreich  Nicolas Musset Zabel/WSP[10]
2018 Belgien  Marvin Vanluchene Niederlande  Ben van den Bogaart Zabel/VMC[11]
2019 Niederlande  Etienne Bax Lettland  Kaspars Stupelis Zabel/WSP[12]
2020 Saison Abgesagt1
2021 Niederlande  Etienne Bax Frankreich  Nicolas Musset Zabel/WSP[13]
2022 Niederlande  Etienne Bax Tschechien  Ondrzej Cermak Husqvarna/WSP[14]
2023 Belgien  Marvin Vanluchene Frankreich  Nicolas Musset Zabel/VMC[15]
2024

1 – Die Saison 2020 wurde, wegen der weltweit ausgebrochenen COVID-19-Pandemie abgesagt.

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Commons: Seitenwagen-Motocross-Weltmeisterschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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