Die Silingen (auch Silinger, Sillingen, lateinisch Silingae) waren ein ostgermanischer Teilstamm der Vandalen, der vermutlich aus dem Ostseegebiet stammte und bis zum Ende des 4. Jahrhunderts auf dem Gebiet des heutigen Schlesiens siedelte.

411: Aufteilung der Iberischen Halbinsel zwischen Alanen, Sueben, Asdingen (Nordwesten) und Silingen (Süden), der Nordosten blieb zunächst römisch
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Stammesname und Lokalisierung

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Viggio Starcke nimmt an, dass der Stammesname der Silingen von ihrer mutmaßlichen Herkunft aus Silund (der Insel Seeland) herrührt, was von anderen Autoren bezweifelt wird. Starcke weist in diesem Zusammenhang auf Ähnlichkeiten zwischen archäologischen Keramikfunden in Schlesien aus dem 3. Jahrhundert und den Funden von Kraghede in Vendsyssel aus der vorrömischen Zeit hin.[1] Vermutlich leitet sich auch der Name „Schlesien“ von den Silingen ab, deren Stammesname in Toponymen wie pago Silensi, provincia Silencii oder (in slawischer Form) regio Zleznensis (11./12. Jahrhundert) erhalten sein könnte.[2] Claudius Ptolemäus gibt in der Geographike Hyphegesis im 2. Jahrhundert einen Wohnsitz der Silinga „unterhalb der Semnonen“ an; letztere siedeln nach seinen Angaben zwischen Elbe und Swinemündung. Auf dem Zobten befinde sich das Heiligtum der Silingen.[3][4][5]

Geschichte

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Gemeinsam mit den vandalischen Asdingen fielen die Silingen 406 in Gallien ein. Sie zogen weiter nach Spanien und ließen sich dort um 409 in der Provinz Baetica (etwa das heutige Andalusien) nieder. Nach entscheidenden Niederlagen in Kämpfen mit den Westgoten unterstellten sich die verbliebenen Reste der Silingen den Königen der Asdingen. Unter Führung Geiserichs zogen sie gemeinsam mit Asdingen und Alanen nach Afrika und errichteten dort das bis 533 bestehende Reich der Vandalen.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Viggio Starcke: The Silingi, in: Ders. Denmark in World History: The External History of Denmark from the Stone Age to the Middle Ages, University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1963, S. 80.
  2. Śląsk (historische Bezeichnungen Schlesiens) auf engs.e-science.pl
  3. Bill Thayer (University of Chicago): The Geography of Claudius Ptolemy, Book II, Chapter 10: Greater Germany (Fourth Map of Europe)
  4. Geographia Cl. Ptolemaei Alexandrini, Vincentium Valgrisium, Venedig 1562, auf Seite 45
  5. Johannes Hoops (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 4 (1919). K. J. Trübner, Straßburg., Seite 180