Die Soderini bezeichnen eine Familie aus der Oligarchie des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Florenz.
Geschichte
BearbeitenAus dem Volk (popolo) stammend und nicht aus den Reihen der alten Magnaten, war der Spitzenahn angeblich ein 1268 verstorbener Soderino Soderini.[1] In der Stadtgeschichte von Giovanni Villani wird die Familie mit dem Jahr 1260 und mit dem Auszug der guelfischen Popolanfamilien nach der Schlacht von Montaperti aufgezählt.[2] Ansässig waren die Soderini demnach in Oltrarno, im Gonfalone Drago, – und blieben es auch in den Folgejahrhunderten.[3]
Die bedeutendste Notiz verdient die Geschichte der Soderini jedoch erst mit Blick auf das 15. und 16. Jahrhundert, da sie bald Parteileute und bald Gegner der Medici waren. Vergleichsweise breite und fortwirkende Aufmerksamkeit hat ihre Rolle in der Geschichte ihrer Vaterstadt zwischen 1494 und 1512, indem sie die Republik gegen die vertriebenen Medici verteidigten – und ihrerseits von der Fama der Aufrichtung einer Tyrannis behaftet wurden.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Francesco Soderini (1453–1524), Kardinal
- Giovanvittorio Soderini
- Niccolò Soderini, Dissident der mediceischen Herrschaft 1465/66
- Paolantonio Soderini
- Piero Soderini (1451–1522), Gonfaloniere von Florenz auf Lebenszeit von 1502 bis zu seinem Sturz 1512
- Soderino Soderini († 1268), in Florenz stadtsässiger Spitzenahn
- Tommaso Soderini († 1484 o. 1485), hoher Parteimann in Florenz unter den Medici
- Caterina Soderini, zweite Ehefrau von Maso degli Albizzi und Mutter von Giovanna degli Albizzi Tornabuoni
Literatur
Bearbeiten- Roberto Palmarocchi: SODERINI.In: Enciclopedia Italiana (1936), Onlineversion
Weblinks
Bearbeiten- Soderini. – Famiglia fiorentina in Enciclopedie on line bei treccani.it
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mit Berufung auf den Genealogen Passerini siehe hierzu Lowe, Kate J.P.: Church and Politics in Renaissance Italy. The Life and Career of Cardinal Francesco Soderini (1453–1524), Cambridge 1993, S. 9.
- ↑ Porta, Giuseppe (Hrsg.): Giovanni Villani. Nuova Cronica, Bd. 1, Parma 1990, S. 380 bzw. VIII/79.
- ↑ Für Beleg des Gonfalone Drago als Wohnort siehe das Erinnerungsbuch von Buonaccorso Pitti für Verzeichnungen der Guelfenpartei für das Jahr 1413, in: Branca, Vittore (Hrsg.): Mercanti scrittori, Mailand 1986, S. 464.