Frühstücksgeschirr (auch Dejeuner-Geschirr genannt) ist speziell für den Gebrauch beim Lever bzw. beim Frühstück entwickeltes Essgeschirr, zur Konsumierung von Kaffee, Tee oder Schokolade im Bett oder an einem kleinen Tisch im Schlafzimmer oder Ankleideraum.[1] Die Ausformung erfolgte und erfolgt fast ausschließlich in Porzellan, auch das dazugehörige Tablett. Zu den Frühstücksgeschirren zählen die Trembleuse, die Service Solitaire und Tête-à-Tête. Frühstücksgeschirr wird heute kaum noch hergestellt und ist selten in Gebrauch.
Frühstücksservice
BearbeitenEin Frühstücksservice ist ein Satz zusammengehörender Geschirrteile mit einheitlicher Form und gleichen Mustern (Dekor). Dabei unterscheidet man zwischen dem Solitaire, das für eine Person gedacht ist, und dem Tête-à-Tête, das für zwei Personen gedacht ist. Ein Frühstücksgeschirr besteht aus:
- einem Serviertablett, auch als Kaffee- oder Teebrett bezeichnet[2]
- eine kleine Teekanne, Kaffeekanne oder Chocolatière
- einem Milch- oder Sahnegießer
- einer Zuckerdose
- ein (Solitaire) oder zwei (Tête-à-Tête) Tassen mit Untertasse
- eine Spülkumme (optional bei einem Frühstücksservice für Tee)
- eine Teeurne (optional bei einem Frühstücksservice für Tee)
Frühstücksgeschirr wurde an den Adelshöfen nicht nur zum Lever oder Frühstück benutzt, sondern auch bei Zwischenmahlzeiten, die in privaten Räumen eingenommen wurden.[3]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Alexa-Beatrice Christ, Bettina John-Willeke: Frühstück bei Hofe: 100 Jahre fürstliches Porzellan. Die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung Darmstadt 1908-2008. Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 2008, ISBN 3-89790-287-7.
- Kunsthaus Lempertz (Hrsg.): Kunstgewerbe Decorative Arts. Katalog zur Auktion 968 am 19. November 2010. Köln 2010, S. 53–55 (lempertz.com [PDF; 8,3 MB; abgerufen am 6. Mai 2013]).
- Till Alexander Stahlbusch: Weißes Gold aus Meißen. Service und Geschirre. Battenberg, Regenstauf 2009, ISBN 978-3-86646-034-8 (gietl-verlag.de [PDF; 1000 kB; abgerufen am 6. Mai 2013]).
- Karin Tebbe: Ein Frühstücksgeschirr der Kurfürstin Elisabeth Augusta mit allegorischen Darstellungen. Hrsg.: Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg (= Kunstwerk des Monats. Nr. 279). Heidelberg Juni 2008 (museum-heidelberg.de [PDF; 700 kB; abgerufen am 6. Mai 2013]).
- Tillmann Prüfer: Kaffeekultur: Die Herrschaft der Pötte, Warum gibt es keine Kännchen mehr? Ein Nachruf. In: Zeitmagazin, Nr. 18/2009.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Till Alexander Stahlbusch: Weißes Gold aus Meißen. Service und Geschirr. 2009, ISBN 978-3-86646-034-8, S. 15.
- ↑ Beatrix Freifrau von Wolff Metternich, Manfred Meinz: Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Eine Kulturgeschichte im Spiegel des Fürstenberger Porzellans. Hrsg.: Richard Borek Stiftung und Stiftung Nord / LB. Band 2. Prestel, München / Berlin / London / New York 2004, ISBN 3-7913-2921-9, S. 504.
- ↑ Karin Tebbe: Ein Frühstücksgeschirr der Kurfürstin Elisabeth Augusta mit allegorischen Darstellungen. In: Kunstwerk des Monats, Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg, Ausgabe 279, 2008, S. 1.