Die Bassonge, auch als Songye oder Songyé bezeichnet, sind ein afrikanisches Volk, das in der Demokratischen Republik Kongo in der Provinz Lomami lebt. 1985 wurde die Zahl der Bassonge auf zwischen 150.000 und 217.000 geschätzt, die zu beiden Seiten des Lualabaflusses lebten.
Geschichte
BearbeitenLaut den Überlieferungen der Bassonge gelangten die Bassonge im 15. Jahrhundert an den Oberlauf des Lualaba und unterwarfen die dort lebende Bevölkerung. Im 16. Jahrhundert trennte sich ein Teil der Bassonge vom Stamm ab und bildet seit dieser Zeit das Volk der Baluba.
Sprache und Stammesverwaltung
BearbeitenDie Sprache der Bassonge ist die Bantusprache Kisongye. Die oberste Gewalt in der traditionellen Stammeskultur ist der Yakitenge. Auf der lokalen Ebene werden die Häuptlinge als Sultani Ya Muti bezeichnet.
Kultur und Handwerk
BearbeitenDie traditionelle Wirtschaft der Bassonge beruht auf Ackerbau und Viehzucht. Sie sind bekannt für ihre Holzschnitzkunst, die in der Fertigung von Zeremonialmasken, Zaubergestalten wie Nagelfetischen und anderen Gegenständen für die Ausübung von Zeremonien ihre bekanntesten Ausdrucksformen findet. Nur Männer gingen traditionell mit einem vergifteten Pfeil auf die Jagd. Als Signalinstrument verwenden die Jäger meist eine hölzerne Okarina (epudi, Pl. mapudi).[1]
Literatur
Bearbeiten- François Neyt: Songye: The Formidable Statuary of Central Africa. Prestel, München/Berlin 2009. ISBN 978-3-7913-4361-7.
- Allan Wardwell: Three African Traditions: The Art of the Dogon, Fang and Songye, Bruce Museum of Arts and Science, Greenwich (Connecticut), USA, ISBN 0-9665144-2-4.
- Hildegard Klein (Hrsg.), Leo Frobenius: Ethnographische Notizen aus den Jahren 1905 und 1906, Band 4, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1990, ISBN 3-515-05383-2. Seiten 87 bis 161 behandeln die Bassonge.
- Muepu Mibanga: Songye. Livre des Proverbes, in französischer Sprache. Éditions Bouwa, Kinshasa, Zaire 1987.
- Sonya Hersak: Songye Masks and Figure Sculptures. Ethnographica, London 1985. ISBN 0-905788-50-8.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alan P. Merriam: The Epudi: A Basongye Ocarina. In: Ethnomusicology, Vol. 6, No. 3, September 1962, S. 175–180