St. Peter und Paul (Lidzbark Warmiński)
Die Kirche St. Peter und Paul (polnisch Cerkiew Świętych Apostołów Piotra i Pawła) im ermländischen Lidzbark Warmiński (Heilsberg) ist eine ursprünglich evangelische Kirche, die seit der Vertreibung der eingesessenen Bevölkerung von der Polnisch-Orthodoxen Kirche genutzt wird.
St. Peter und Paul | ||
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Daten | ||
Ort | Lidzbark Warmiński | |
Baujahr | 1822–23 | |
Koordinaten | 54° 7′ 37,2″ N, 20° 34′ 31,5″ O | |
Geschichte
BearbeitenDie Kirche wurde im Rahmen des königlich preußischen Bauprogramms evangelischer Kirchen im katholischen Ermland erbaut. Um Kosten zu sparen, wurde der Bau 1822–23 in Holzbauweise errichtet, nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel, der jedoch von einem Bau in Stein ausging. Trotz des Baumaterials überstand die Kirche den Stadtbrand von 1865 und den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Die heutige Gemeinde geht auf umgesiedelte Polen aus der Ukraine zurück. Der Chor wurde zur Umnutzung als orthodoxe Kirche durch eine Ikonostase abgetrennt.
Bauwerk
BearbeitenDie Kirche ist als holzverkleideter Fachwerkbau, der aber als Putzbau entworfen wurde, von großer baugeschichtlicher Bedeutung. Der Bau ist eine dreischiffige Basilika unter Sattel- und Pultdächern. Als eine der wenigen basilikalen Bauten Schinkels ist sie auch im kirchlichen Bauen Schinkels bemerkenswert.
Zwischen den sechsgeschossigen Türmen befindet sich ein viergeschossiger Mittelbau, der Orgelempore und Vorhalle birgt. In der Front des Mittelbaus befinden sich Fünferarkaden rundbogiger Fenster, in den Turmgeschossen und im Obergaden des Hauptbaus Dreierarkaden.
Literatur
Bearbeiten- Schinkelzentrum der Technischen Universität Berlin, Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Hrsg.): Karl Friedrich Schinkel. Führer Zu Seinen Bauten. Band 2 Von Aachen über die Mark Brandenburg bis Sankt Petersburg. Deutscher Kunstverlag, 2018, S. 94–95.