Winkerfrösche

Gattung der Familie Echte Frösche (Ranidae)
(Weitergeleitet von Staurois)

Die Winkerfrösche (Staurois, von griech. stauros = Kreuz, Pfahl) sind eine Gattung der Echten Frösche aus Südostasien und von den Philippinen.

Winkerfrösche

Staurois natator

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
ohne Rang: Amphibien (Lissamphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Echte Frösche (Ranidae)
Gattung: Winkerfrösche
Wissenschaftlicher Name
Staurois
Cope, 1865

Merkmale

Bearbeiten

Die Arten, die auf Borneo und auf der zu den Philippinen gehörenden Insel Palawan vorkommen, haben schwarze Flecken auf dem hellen Rücken. Die Arten der anderen philippinischen Inseln haben eine überwiegend dunkle Rückenfarbe, auf der helle Flecken zu sehen sind.[1]

Verbreitung

Bearbeiten

Die Gattung breitete sich von Borneo ausgehend über Palawan auf die südlichen Philippinen aus. Im Norden der Philippinen gibt es die Gattung nicht. Auf Borneo könnte sie schon vor 90 bis 60 Millionen Jahren gelebt haben. Möglichkeiten zur Ausbreitung auf die heutigen Philippinen ergaben sich vor 15 und vor 10 Millionen Jahren im Miozän, als Landbrücken zwischen den Inseln bestanden.[2] Eine Verbreitung in zwei Wellen entspricht auch der Radiation anderer Gattungen Südostasiens.

Die Arten der Winkerfrösche leben in klaren, felsigen Fließgewässern der tropischen Regenwälder Südasiens und auf den Philippinen. Die rauschenden Bäche und Wasserfälle im Gebirge haben dazu beigetragen, dass sich bei diesen Fröschen neben den durch Schallblasen erzeugten Geräuschen auch andere Möglichkeiten der Kommunikation entwickelt haben.

Verhalten

Bearbeiten

Charakteristisch ist für die Gattung der Winkerfrösche, dass sie sich durch Winken mit den Hinterbeinen verständigen können. Dazu haben sie auf den Schwimmhäuten zwischen den Zehen auffällige Färbungen. Dies soll sich aus dem hohen Geräuschpegel in der Nähe von Wasserfällen und rasch fließenden Gewässern ergeben haben, der eine Verständigung durch Laute stark erschwert.[3][4]

Gefährdung

Bearbeiten

Die Art Staurois natator ist auf der Roten Liste gefährdeter Arten.[5] Obwohl es wegen der erst 2007 erfolgten Ausgliederung der Art Staurois parvus[6] aus dem Artenkomplex Staurois tuberilinguis noch keine ausreichenden Daten gibt, wurde diese Art in die Rote Liste aufgenommen, da sie bisher nur aus zwei kleineren Gebieten bekannt ist und ihr Lebensraum durch Rodung des Regenwaldes bedroht ist.[7]

Im Dezember 2011 wurde bekanntgegeben, dass im Tiergarten Schönbrunn erstmals die zoologische Nachzucht von zwei Arten von Staurois gelungen ist.[3]

Es existieren sechs Arten:[1]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Umiaela Arifin, Djoko T. Iskandar, David P. Bickford, Rafe M. Brown, Rudolf Meier, Sujahata Marayan Kutty: Phylogenetic relationships within the genus Staurois (Anura, Ranidae) based on 16S rRNA sequences. In: Zootaxa. 2744, 2011, S. 39–52. Abstract (PDF, englisch; 23 kB)
  2. J. J. Wiens, J. Sukumaran, R. A. Pyron, R. M. Brown: Evolutionary and biogeographic origins of high tropical diversity in old world frogs (Ranidae). In: Evolution. 63, 2009, 5, S. 1217–1231.
  3. a b Winkerfrösche-Kaulquappe als Sensation in Schönbrunn, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  4. Zoodirektoren Magazin
  5. Arvin Diesmos, Angel Alcala, Rafe Brown, Leticia Afuang, Genevieve Gee, Robert Inger, Robert Stuebing, Indraneil Das, Paul Yambun, Maklarin Lakim: Staurois natator. In: IUCN 2011, IUCN Red List of Threatened Species, Version 2011.2, abgerufen am 3. Januar 2012
  6. a b c Masafumi Matsui, Maryati Mohamed, Tomohiko Shimada, Ahmad Sudin: Resurrection of Staurois parvus from S. tuberilinguis from Borneo (Amphibia, Ranidae). In: Zoological Science. 24, 1, S. 101–106, 2007 doi:10.2108/zsj.24.101
  7. Simon Stuart: Staurois parvus. In: IUCN 2011, IUCN Red List of Threatened Species, Version 2011.2, abgerufen am 3. Januar 2012
Bearbeiten
Commons: Staurois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Darrel R. Frost: Staurois Cope, 1865 , Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.0. American Museum of Natural History, 1999–2015, abgerufen am 10. August 2015