Gemeinde Kidričevo
Die Gemeinde Kidričevo ist eine Gemeinde in Slowenien.[2] Sie liegt in der historischen Landschaft Spodnja Štajerska (Untersteiermark), Region Podravska.
Občina Kidričevo Gemeinde Kidričevo | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Untersteiermark / Štajerska | ||
Statistische Region | Podravska (Draugebiet) | ||
Koordinaten | 46° 24′ N, 15° 47′ O | ||
Höhe | 229 m. i. J. | ||
Fläche | 71,5 km² | ||
Einwohner | 6.586 (2023[1]) | ||
Bevölkerungsdichte | 92 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 2325 | ||
Kfz-Kennzeichen | MB | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Gemeindeart | Občina | ||
Hauptort | Kidričevo | ||
Postanschrift | Kopališka ulica 14 2325 Kidričevo | ||
Website |
Hauptort und Verwaltungssitz ist die Ortschaft Kidričevo.
Lage
BearbeitenKidričevo liegt etwa 6 km südwestlich von Ptuj im Dravsko polje (Draufeld). Das Gemeindegebiet ist fast vollkommen flach und liegt auf etwa 230 bis 240 m. ü. A. Die Bahnstrecke Pragersko–Budapest verläuft durch das Gebiet von West nach Ost. An dieser befindet sich der Bahnhof Kidričevo sowie im Ortsteil Strnišče der gleichnamige Haltepunkt. Der Hauptort Kidričevo befindet sich am östlichen Rand der Kommune, während die meisten Dörfer entlang einer Regionalstraße liegen, die die Gemeinde von Westen nach Südosten durchzieht.
Ortschaften
BearbeitenDie Gemeinde umfasst 18 Ortschaften. Die deutschen Exonyme in den Klammern wurden bis zum Abtreten des Gebietes an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Jahr 1918 vorwiegend von der deutschsprachigen Bevölkerung verwendet.[3]:
- Apače (Amtmannsdorf)
- Cirkovce (Zirkovetz)
- Dragonja vas (Drasendorf)
- Kidričevo "(Sternthal)"
- Kungota pri Ptuju (Sankt Kunigund)
- Lovrenc na Dravskem polju (Sankt Lorenzen am Draufelde)
- Mihovce (Micheldorf)
- Njiverce (Niverzen)
- Pleterje (Pletriach)
- Pongrce (Pongerzen)
- Spodnje Jablane (Unterjabling)
- Spodnji Gaj pri Pragerskem
- Starošince (Staroschinzen)
- Stražgonjca (Strasgoinzen)
- Strnišče (Sternthal)
- Šikole (Schikola)
- Zgornje Jablane (Oberjabling)
- Župečja vas (Saukendorf)
Nachbargemeinden
BearbeitenGemeinde Rače-Fram | Gemeinde Starše | Gemeinde Hajdina |
Gemeinde Slovenska Bistrica | Gemeinde Videm | |
Gemeinde Majšperk |
Geschichte
BearbeitenDie Gemeinde Kidričevo wurde im Jahr 1994 auf dem Gebiet der Ortschaften Cirkovce, Kidričevo und Lovrenc na Dravskem polju errichtet.[4]
Vor 1947 trug die Gemeinde Kidričevo den Namen Strnišče (deutsch: Sterntal oder Sternthal). Der Ort wurde umbenannt nach dem Partisanen Boris Kidrič in Kidričevo. 1974 wurde auf Gebieten der damaligen Ortschaften Kidričevo und Župečja vas die heutige Ortschaft Strnišče erbaut.[5]
Während des Ersten Weltkriegs wurde auf dem Gemeindegebiet das Lager Sterntal als Internierungslager für Kriegsgefangene erbaut, welches im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern als Arbeitslager genutzt wurde. Von Mai bis September 1945 diente es den jugoslawischen Behörden unter der Bezeichnung Lager Strnišče (slowenisch: Taborišče Strnišče) als zentrales Sammellager bei der Vertreibung der Volksdeutschen aus der Untersteiermark und der Gottschee. Mehrere Tausend Menschen starben an Hunger und Krankheiten. Kinder wurden ihren Müttern weggenommen.[6]
Im Jahr 2006 wurden zwei Massengräber im Umkreis des ehemaligen Lagers entdeckt.
Wirtschaft
BearbeitenWichtigster Arbeitgeber vor Ort ist das Aluminiumwerk Talum.[7]
Weblinks
Bearbeiten- Internetauftritt der Gemeinde Kidričevo (slowenisch)
- Karte der Gemeinde Kidričevo auf geopedia.world
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 4. Februar 2024.
- ↑ Kidričevo (Gemeinde, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Spezialkarte der Österreichisch-ungarischen Monarchie 1:75.000 – Pragerhof und Wind. Feistritz 5455 (1914)
- ↑ Občina (Kidričevo): Zbornik Občine Kidričevo. Občina, 2010, ISBN 978-961-269-299-5 (kidricevo.si [PDF; abgerufen am 8. Februar 2024]).
- ↑ Savnik, Roman, ed. 1980. Krajevni leksikon Slovenije, vol. 4. Ljubljana: Državna založba Slovenije. p. 401.
- ↑ Ormoški Petriček: Children from the OZNA concentration camp Strnišče near Ptuj. Abgerufen am 8. Februar 2024.
- ↑ Talum. Abgerufen am 4. Februar 2024.