σ-Stetigkeit

Eigenschaft von Mengen in der Mathematik
(Weitergeleitet von Stetigkeit von unten)

Die σ-Stetigkeit ist in der Mathematik eine Eigenschaft von Mengenfunktionen, also Funktionen, die nicht Punkte, sondern Mengen als Argument („Input“) nehmen. Man unterscheidet in σ-Stetigkeit von unten (oder kurz Stetigkeit von unten), σ-Stetigkeit von oben (oder kurz Stetigkeit von oben) und -Stetigkeit. Diese Arten von Stetigkeit spielen eine Rolle in der Stochastik und Maßtheorie, wo sie zu den elementaren Eigenschaften von Wahrscheinlichkeitsmaßen und Maßen gehören.

Definition

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Gegeben sei ein Mengenring   auf dem ein Inhalt   erklärt ist.

Die Mengenfunktion   heißt dann

  • σ-stetig von unten in  , wenn für jede monoton wachsende Mengenfolge   aus   immer   ist.
  • σ-stetig von oben in  , wenn für jede monoton fallende Mengenfolge   aus   mit   für alle   immer   ist.

Sie heißt nun

  • σ-stetig von unten, wenn sie σ-stetig von unten für alle   ist.
  • σ-stetig von oben, wenn sie σ-stetig von oben für alle   ist.
  •  -stetig, wenn sie stetig von oben in der leeren Menge   ist.

Die Definitionen übertragen sich identisch auf den spezielleren Standardfall eines Maßes auf einer σ-Algebra.

Bemerkung

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Im Falle von endlichen Mengenfunktionen wie Wahrscheinlichkeitsmaßen und endlichen Maßen kann bei der Definition der σ-Stetigkeit von oben auf das Endlichkeitskriterium verzichtet werden, da immer   ist. Im allgemeinen Fall ist dies jedoch nicht möglich. Betrachtet man beispielsweise die Mengenfunktion

 

definiert durch

 ,

das sogenannte Zählmaß (  bezeichnet hier die Menge der Elemente in der Menge  ), so ist die Mengenfolge

 

fallend gegen die leere Menge, aber es ist

 .

Verwendung

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Die Stetigkeit einer Mengenfunktion ist ein wichtiges Hilfsmittel bei vielen Beweisen, da sie es ermöglicht, von der Annäherung der Mengen auf die Annäherung der Funktionswerte zu schließen. Außerdem lassen sich mit ihr äquivalente Charakterisierungen der σ-Additivität von Inhalten angeben und damit Kriterien, unter denen diese Prämaße sind und somit zu Maßen fortgesetzt werden können.

Literatur

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