Geröteter Löwenzahn
Der Gerötete Löwenzahn (Taraxacum rubicundum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Löwenzahn (Taraxacum) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Geröteter Löwenzahn | ||||||||||||
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Geröteter Löwenzahn (Taraxacum rubicundum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Taraxacum rubicundum | ||||||||||||
(Dahlst.) Dahlst. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDer Gerötete Löwenzahn wächst als meist relativ zarte, ausdauernde krautige Pflanze.
Die in grundständigen Rosetten angeordneten, zumeist niederliegenden Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der relativ schmale Blattstiel ist glänzend rotviolett. Die dunkelgrüne Blattspreite ist gelappt und die Seitenlappen sind meist schmal dreieckig, gezähnt.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht von Mitte bis Ende April, in warmen Jahren auch etwas früher. Die Blüten stehen in Blütenkörben zusammen. Die Hülle ist dunkelgrün bereift. Die äußeren Hüllblätter sind eiförmig, anliegend, kahl und deutlich berandet, kurz gehöckert bis gehörnt (= Schwielen). Die Zungenblüten sind hellgelb. Die Narbe ist bräunlichgrün. Pollen sind vorhanden oder fehlen.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Schwielen-Löwenzähnen sind die Achänen, die bei Taraxacum rubicundum rotbraun sind. In Baden-Württemberg gibt es auch Typen mit roten Achänen, die sich von der Blattform her einmal mehr Taraxacum rubicundum, einmal mehr aber auch Taraxacum lacistophyllum annähern.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]
Vorkommen
BearbeitenVerbreitung in Deutschland
BearbeitenDer Gerötete Löwenzahn kommt zerstreut in ganz Deutschland vor und wird im Süden häufiger. In Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg vor allem Vorkommen im Muschelkalk- und Juragebiet. In den Kalkgebieten Nordbayerns und auf der baden-württembergischen Schwäbischen Alb ist der Taraxacum rubicundum weit verbreitet.
Standortansprüche
BearbeitenDer Gerötete Löwenzahn wächst in Deutschland meist in kalkreichen Schaf- und Ziegenweiden, sowie in mechanisch gepflegten Halb- und Volltrockenrasen.
Artenschutz
BearbeitenDer Gerötete Löwenzahn bedarf wegen ihrer teilweisen Gefährdung und Seltenheit des Naturschutzes. Die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands führt die Pflanze als Art der Vorwarnliste.
Systematik
BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte 1905 als Unterart Taraxacum erythrospermum subsp. rubicundum durch den schwedischen Botaniker Gustav Adolf Hugo Dahlstedt (1856–1934) in Om skandinavaviska Taraxacum-former In: Bot. Not., Band 3, 1905, Seite 145–172. Den Rang einer Art Taraxacum rubicundum hat sie 1906 auch durch Dahlstedt erhalten. Das Artepitheton rubicundum bedeutet „kräftig rot“.
Die Pflanzenart Taraxacum rubicundum gehört zur Sektion der Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum sect. Erythrosperma) in der Gattung Löwenzahn.
Literatur
Bearbeiten- Hugo Dahlstedt: Om skandinavaviska Taraxacum-former, In: Bot. Not., Band 3, 1905, S. 145–172.
- Reinhard Doll: Die Gattung Taraxacum, Die Neue Brehm Bücherei, Nr. 473, 1974, 158 Seiten.
- Steffen Hammel: Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum Sektion Erythrosperma) in Baden-Württemberg – Funde 2017 und 2018. In: Jh. Ges. Naturkde. Württemberg, Nr. 175, Stuttgart, 2019.
- Götz Heinrich Loos, Klaus Jung, Arno Wörz: Taraxacum Wiggers 1780, nom. conserv. S. 350–369, In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Pilippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 6, Stuttgart (Verlag Eugen Ulmer), 1996.
- Ingo Uhlemann, Jan Kirschner, Jan Stepanek: Taraxacum. In: Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland – Gefäßpflanzen, Kritischer Ergänzungsband. 11. Auflage, Berlin, Heidelberg (Springer Spektrum), 2016, S. 133–184.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Thomas Gregor, Ralf Hand, Juraj Paule: Chromosomenzahlen von Farn- und Blütenpflanzen aus Deutschland 10, In: Kochia, Band 10, 2017, S. 45–53.
- Detlev Metzing, Eckhard Garve, Günter Matze-Hajek: Rote Liste und Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta) Deutschlands". In: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 7: Pflanzen, Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(7), Seiten 13–358.