Das Bourne Vermächtnis

Film von Tony Gilroy (2012)
(Weitergeleitet von The Bourne Legacy)

Das Bourne Vermächtnis (Originaltitel The Bourne Legacy) ist ein 2012 erschienener US-amerikanischer Actionthriller von Tony Gilroy. Die Hauptrollen übernahmen Jeremy Renner, Rachel Weisz und Edward Norton.

Film
Titel Das Bourne Vermächtnis
Originaltitel The Bourne Legacy
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 135 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Tony Gilroy
Drehbuch
Produktion
Musik James Newton Howard
Kamera Robert Elswit
Schnitt John Gilroy
Besetzung
Chronologie

Der Film ist der vierte Teil der Bourne-Filmreihe, die auf der von Robert Ludlum erdachten Figur des Jason Bourne basiert. Die Figur taucht im Film nicht mehr auf, da der Darsteller Matt Damon für den vierten Teil nicht zur Verfügung stand. Anstelle von Paul Greengrass übernahm diesmal Tony Gilroy die Regie. Gilroy hatte bei allen drei Vorgängern am Drehbuch mitgewirkt.

Er bezieht seinen Titel vom gleichnamigen Roman Eric Van Lustbaders, weicht jedoch in der Handlung deutlich von der Vorlage ab.

Handlung

Bearbeiten

Aaron Cross nimmt an einem geheimen Regierungsprojekt mit dem Codenamen Operation Outcome teil, in dessen Rahmen Soldaten durch die Einnahme von blauen und grünen Pillen ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten außerordentlich steigern können. In diesem Zusammenhang absolviert er ein Spezialtraining in Alaska. In einer abgelegenen Hütte trifft er auf einen weiteren Teilnehmer des Regierungsprojekts, der lediglich Nummer 3 genannt wird.

Währenddessen werden die verdeckten Operationen Blackbriar und Operation Treadstone publik (vgl. Das Bourne Ultimatum – Handlung). Das FBI und ein Parlamentsausschuss befragen verschiedene Mitarbeiter der Operation und den Direktor der CIA, Ezra Kramer. Kramer wendet sich an Mark Turso, der anschließend Eric Byer kontaktiert. Byer findet inzwischen auf der Streamingplattform YouTube ein Video, das ein öffentliches Treffen zwischen den medizinischen Leitern von Treadstone, Dr. Albert Hirsch, und Outcome, Dr. Hilcott, zeigt. Um zu verhindern, dass die öffentlichen Untersuchungen zu Treadstone die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Outcome-Programms zunichtemachen, entscheidet Byer, die Operation vorerst zu beenden und alle Agenten eliminieren zu lassen, da die nächste Generation von Superagenten aus dem LARX-Programm ohnehin schon in einer frühen Phase stehe.

Byer sendet eine Predator-Drohne nach Alaska, um den Agenten „Nummer 3“ und Cross (Nummer 5) zu töten. Cross hört jedoch die anfliegende Drohne und kann die Hütte kurz vor dem Einschlag der abgeschossenen Rakete verlassen. Nummer 3 stirbt bei der Explosion. Die Drohne registriert einen in Cross implantierten Peilsender, doch Cross kann das Fluggerät während eines zweiten Anflugs mit seinem Scharfschützengewehr zerstören. Daraufhin entfernt Cross den Peilsender aus seinem Körper und verfüttert ihn an einen Wolf, der kurz darauf von einer zweiten Drohne getötet wird. Byer geht deshalb davon aus, dass auch Cross tot ist. Alle anderen Outcome-Agenten lässt Byer über dreieckige, gelbe Giftpillen töten.[3] Der medizinische Leiter von Treadstone, Dr. Albert Hirsch, verstirbt an einem „Herzanfall“ kurz vor seiner Aussage im US-Senat, und im Outcome-Labor tötet der Wissenschaftler Dr. Donald Foite, der wahrscheinlich mit Pillen aus dem gleichen Forschungs-Projekt manipuliert wurde, alle anderen Mitglieder des Teams in einem Amoklauf. Beim Eindringen der Sicherheitskräfte begeht er Selbstmord. Einzige Überlebende ist Dr. Marta Shearing. Sie vermutet, dass der Amoklauf durch Mittel induziert werden konnte, die in ihrem Labor zur Programmierung von neuronalen Verhaltensstrukturen hergestellt werden. Nach einer kurzen Befragung durch die örtliche Polizei fährt sie nach Hause und will am nächsten Tag zu ihrer Schwester reisen, um Abstand von dem Vorfall zu gewinnen.

Am nächsten Vormittag wird Shearing in ihrem abgelegenen Haus von angeblichen FBI-Agenten besucht. Diese beabsichtigen, ihren Selbstmord zu fingieren, nachdem sie sich vergewissert haben, dass Shearing außer mit der Polizei mit niemandem über diesen Vorfall gesprochen hat. Hier laufen die beiden Handlungsstränge von Shearing und Cross zusammen. Kurz bevor Shearing getötet werden kann, erscheint Cross und rettet sie, indem er alle Agenten tötet. Cross kannte Shearing von seinen regelmäßigen Untersuchungen und hat über die Medien vom Amoklauf Dr. Foites erfahren. Er überzeugt Shearing, ihm zu helfen. Cross erfährt von ihr, dass er die grünen Pillen, die er zur körperlichen Leistungssteigerung eingenommen hat, mittlerweile nicht mehr benötigt. Sein Körper wurde ohne sein Wissen mit dem aktiven Virus infiziert. Lediglich um ihn zu kontrollieren, ließ man ihn in dem Glauben, dass er die grünen Pillen, die die körperlichen Fähigkeiten auf ein übermenschliches Niveau steigern, weiterhin benötigt. Allerdings muss er weiterhin die blauen Pillen einnehmen, die seine geistigen Fähigkeiten auf einem hohen Niveau halten. Da diese blauen Pillen anders als die grünen Pillen in Manila produziert werden, reisen beide unter falscher Identität auf die Philippinen. Dort wollen sie Cross mit dem aktiven Virus infizieren, um ihn auch von den blauen Pillen unabhängig zu machen. Auf der Reise verrät Cross, dass sein tatsächlicher Name Kenneth J. Kitsom und er offiziell im Irakkrieg gefallen ist. Außerdem offenbart er, dass er ohne die blauen Pillen nur einen sehr niedrigen IQ von 70 hat, weshalb es ihm sehr wichtig ist, nach Manila zu reisen, wo die blauen Pillen produziert werden.

Byer hat währenddessen die Spur von Cross und Shearing wieder aufgenommen und weist den Supersoldaten LARX-3 an, beide zu töten. Die beiden Flüchtigen haben sich in der Zwischenzeit Zugang zur Produktionsstätte verschafft und dort die Virusstämme ausfindig gemacht, welche für die Produktion der blauen Pillen notwendig sind. Um auf jene nicht mehr angewiesen zu sein, bekommt Cross von Shearing das Virus gespritzt. Den telefonisch aus Amerika alarmierten Sicherheitskräften können sie im letzten Moment entkommen.

Shearing organisiert ein Hotelzimmer für sich und den mittlerweile fiebernden Cross. Cross fordert Shearing auf, sein Geld und diverse Pässe zu nehmen und zu verschwinden. Sie habe genug für ihn getan. Danach verfällt er ins Delirium.

Am folgenden Morgen ist das Hotel, in dem sich beide versteckt haben, bereits von der Polizei umstellt. Shearing, die gerade Medikamente holt, warnt Cross im letzten Augenblick, so dass er aus dem Gebäude fliehen kann. Shearing wird nun jedoch selber verfolgt; zu ihrer Rettung schaltet der inzwischen wieder gesundete Cross einige Polizisten aus. Nachdem die beiden die Polizei abgeschüttelt haben, werden sie immer noch von LARX-3 verfolgt. Shearing und Cross liefern sich auf einem Motorrad eine wilde Verfolgungsjagd mit ihm. An deren Ende tritt Shearing gegen das Motorrad von LARX-3, so dass dieser mit seinem Motorrad gegen einen Betonpfeiler prallt und anscheinend tödlich verletzt liegenbleibt.

Shearing bittet einen philippinischen Bootsführer um Hilfe. In der nächsten Szene fahren Shearing und Cross auf einem Boot über das Meer. Der Bootsführer trägt die von Cross gestohlene Uhr eines Sicherheitsbeamten. Cross betrachtet eine Karte. Als Shearing ihn fragt, ob sie sich verirrt hätten, verneint er. Sie sagt: „Ich hatte gehofft, wir hätten uns verirrt.“ Er lächelt und rollt die Karte zusammen.

Entstehung

Bearbeiten

Projektierung

Bearbeiten

Der vierte Teil der Bourne-Reihe wurde unter dem Arbeitstitel Marcher von Universal Pictures mit einem geschätzten Budget von 125 Mio. US-Dollar produziert.[4][5]

Universal wollte die Bourne-Reihe mit Das Bourne Ultimatum ursprünglich zum Abschluss bringen. Im Oktober 2008 gab das Studio jedoch bekannt, dass nach dem finanziellen Erfolg des dritten Teils eine weitere Fortsetzung geplant werde.[6]

George Nolfi, der zweite Drehbuchautor von Das Bourne Ultimatum, erhielt die Aufgabe, das Drehbuch für den vierten Teil zu verfassen, sollte sich dabei aber nicht auf Robert Ludlums Werke beziehen.[6] Joshua Zetumer wurde damit beauftragt, parallel ein Drehbuch zu schreiben, da Nolfi für den Sci-Fi-Thriller Der Plan als Regisseur (auch Drehbuch und Produktion) beschäftigt war.[7]

Im Juni 2010 wurde bekannt, dass Tony Gilroy, der Mitverfasser der drei früheren Bourne-Drehbücher, mit seinem Bruder Dan Gilroy das Script zum vierten Film verfassen und der Film 2012 in die Kinos kommen würde.[8] Dabei arbeitete Tony Gilroy von Los Angeles und sein Bruder Don von New York aus an dem Drehbuch.[9] Im Oktober 2010 gab Universal den Erscheinungstermin zu Das Bourne Vermächtnis bekannt und nannte den 10. August 2012 als Premierentag.[10] Tony Gilroy wurde schließlich als Regisseur für den Film engagiert und verkündete, dass Jason Bourne nicht im vierten Teil vorkommen würde.[11]

Tony Gilroy sagte in einem Interview, dass er bei dem Projekt nichts von den Abmachungen zwischen Universal, Matt Damon und Paul Greengrass gewusst habe.[12] Er sagte weiter, dass man Matt Damon alias Jason Bourne nicht ersetzen kann, da es sich nicht um James Bond handele.[13] Der Regisseur wusste zu Anfang nicht, wie er die Geschichte nur mit Aaron Cross und ohne Jason Bourne umsetzen sollte.[14] Nachdem sich Gilroy Das Bourne Ultimatum ein weiteres Mal angeschaut hatte, rief er seinen Bruder Dan an und sagte, dass das Vermächtnis eine viel größere Verschwörung sein muss als das Ultimatum. So überschneiden sich zwar die Filme, allerdings nur 15 Minuten zu Beginn des Films.[14]

Besetzung

Bearbeiten
 
Jeremy Renner spielt Aaron Cross

Matt Damon, der wieder die Hauptrolle des Jason Bourne erhalten sollte, hatte im November 2009 verkündet, dass noch kein Drehbuch genehmigt wurde und er selbst hoffte, dass die Dreharbeiten frühestens Mitte 2011 stattfinden würden.[15] Monate später sagte Damon wegen künstlerischer Differenzen ab, da Paul Greengrass im November 2010 bekanntgegeben hatte, dass er nicht als Regisseur zurückkehren werde.[5] Im Januar 2010 sagte Damon, dass es wahrscheinlich eine Fortsetzung mit einem anderen Hauptdarsteller und einem anderen Regisseur geben werde.[16] Tony Gilroy castete nun einige Schauspieler, um die Hauptrolle des Aaron Cross zu besetzen. Nach einigen Monaten erfolgloser Suche gaben Gilroy und Produzent Frank Marshall die Rolle an Jeremy Renner.[14]

Drehorte

Bearbeiten

Die Drehorte wurden beim Verfassen des Drehbuches von Tony Gilroy besucht.[9]

Der Großteil des Films spielt um und in Washington, D.C., die Aufnahmen entstanden nur in den Establishing Shots. Weitere Aufnahmen entstanden in den Kaufman Astoria Studios in Queens, New York City.[9][17] Das alte Haus, in dem Marta wohnte, liegt im New Yorker Stadtgebiet Hudson und wurde im Jahr 1815 erbaut. Das Haus wurde nur für die Innenaufnahmen genutzt. Zuvor besichtigte Kevin Thompson, der Produktionsdesigner, mit seinem Team und Regisseur Gilroy 150 Häuser, bevor sie dieses Haus auswählten. Die Außenaufnahmen zum Haus entstanden in Staten Island.[9] Weitere Orte, die in New York als Drehort dienten, waren der JFK Flughafen, die New-York-Times-Druckerei in Queens,[18] Federal Plaza in Lower Manhattan und im Old Westbury in Long Island. Nach zwölfwöchiger Dreharbeit in New York reiste das Filmteam in das kanadische Kananaskis Country, um dort in den Rocky Mountains die Alaska-Szenen zu drehen.[9][17]

Zwei Tage lang wurde in Manila[19] auf den Philippinen gedreht. Die Aufnahmen der Fabrik entstanden in der New-York-Times-Druckerei. Zusätzlich entstanden Aufnahmen an der Küste von El Nido.[20] Die U-Bahnaufnahmen wurden in der Ogeum Station in Seoul, Südkorea gedreht. Dabei wurde die Linie der Seoul Subway Line 3 als Schauplatz genutzt.[21]

Technische Details

Bearbeiten

Das Bourne Vermächtnis hat eine Laufzeit von 135 Minuten[22] und eine Länge von 3.694 Metern.[23] Er wurde in Vollbild auf 35 mm mit einem Seitenverhältnis 2,35:1 sowie in der Second Unit per HDTV aufgenommen. Für die Kameraaufnahmen wurden die Arriflex 235 und Arriflex 435 Xtreme, Bell & Howell Eyemo, Canon EOS 5D Mark II und Panavision Panaflex Millennium XL2 verwendet. Bei der Digital Intermediate, einer Zwischenstufe der Postproduktion, arbeiteten die Labore Company 3 und DeLuxe aus Hollywood am Film.

Veröffentlichung

Bearbeiten

Der erste Teaser wurde am 9. Februar 2012 mit dem Vermerk, dass der Film im August erscheinen werde, veröffentlicht.[24] Der erste Trailer zu The Bourne Legacy wurde am 31. Mai 2012 vor dem Film Snow White and the Huntsman gezeigt. Dabei wurden auch neue Szenen gezeigt.[25]

The Bourne Legacy feierte in New York am 30. Juli 2012 Premiere. Auf den Philippinen am 5. August 2012 und in Australien am 7. August 2012 feierte der Film ebenfalls Premiere, bevor er in den Kinos anlief. Am 31. August 2012 wurde der Film auf dem Deauville Film Festival vorgestellt. In Deutschland und der Schweiz lief der vierte Teil unter dem Namen Das Bourne Vermächtnis am 13. September in den Kinos an, tags darauf in Österreich.

Das Bourne Vermächtnis erschien in den Vereinigten Staaten und Kanada am 11. Dezember 2012 auf DVD und Blu-ray.[26] In Deutschland ist der Titel auf DVD und Blu-ray am 10. Januar 2013 erschienen.[27]

Einspielergebnis

Bearbeiten

Am Eröffnungswochenende spielte Das Bourne Vermächtnis 38,7 Mio. US-Dollar in den Vereinigten Staaten und Kanada ein. Dabei erreichte der Film den ersten Rang der Kinocharts, womit er die Erwartungen Universals übertraf, die bei 35 Mio. US-Dollar lagen. Weltweit spielte der vierte Film der Reihe am ersten Wochenende 46,6 Mio. Dollar ein.[4] Schätzungsweise wurden 400.000 Eintrittskarten mehr verkauft als beim ersten Film Die Bourne Identität. Das Studio berichtete, dass der Besucherkreis eine gute Mischung zwischen den Geschlechtern hatte.[28] Bis zum 23. September 2012 spielte der Film Das Bourne Vermächtnis über 110,4 Mio. Dollar in Nordamerika und über 91 Mio. Dollar in den anderen Ländern ein, was ein Einspielergebnis von über 201,5 Mio. US-Dollar weltweit bedeutete.[4]

In Deutschland war der Film wesentlich weniger erfolgreich als sein Vorgänger Das Bourne Ultimatum, für den 2007 über 1,6 Millionen Karten gelöst wurden. Den vierten Teil des Franchises sahen 716.945 Zuschauer im Kino.[29]

Soundtrack

Bearbeiten
The Bourne Legacy
Soundtrack von James Newton Howard

Veröffent-
lichung(en)

7. August 2012

Aufnahme

2012

Label(s) Varese Sarabande Records

Titel (Anzahl)

26

Länge

63:33

Produktion

James Newton Howard

Chronologie
Snow White and the Huntsman
(2012)
The Bourne Legacy After Earth
(2013)

Der Soundtrack The Bourne Legacy wurde von James Newton Howard komponiert und am 7. August 2012 von Varese Sarabande Records veröffentlicht.[30][31]

Trackliste:

  1. Legacy
  2. Drone
  3. NRAG
  4. You Fell in Love
  5. Program Shutdown
  6. Over the Mountain
  7. High Powered Rifle
  8. They’re All Dead
  9. Manila Lab
  10. Wolves/Sic Ric
  11. Doctor of What?
  12. Aaron in Chicago
  13. Wolf Attack
  14. Chem Talk
  15. Flight 167
  16. Aaron Run!
  17. You Belong Here
  18. Cognitive Degrade
  19. 17 Hour Head Start
  20. Viralled Out
  21. You’re Doing Fine
  22. Simon Ross
  23. LARX Tarmac
  24. Magsaysay Suite
  25. Aftermath
  26. Extreme Ways (Bourne’s Legacy)Moby
Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Tomatometer) 56 %[32]
Metacritic (Metascore) 61/100[33]
AllMovie      [34]
CinemaScore B[35]
James Berardinelli     [36]
Filmstarts      [37]

Das Bourne Vermächtnis erhielt ein durchwachsenes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes ähnlich viele wohlwollende wie kritische Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.[32] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Grundsätzlich Wohlwollend“ aus.[33]

Das Bourne Vermächtnis gehört zu Alfred Hitchcocks ‚Kühlschrankfilmen‘, die ‚im Augenblick‘ gelungen wirken, aber in der Rückschau auseinanderfallen. […] Vielleicht wird man in 10 oder 20 Jahren milder auf diese Produktion blicken, aber momentan wirkt sie wie eine Brücke ins Nichts.“

James Berardinelli: Reelviews[36]

„Rasanter Actionthriller um Verrat, Verschwörung und verlorene Identität als solide Genre-Unterhaltung, wobei das Verschwörungsszenario als moralisch entgleisende Kombination ökonomisch-institutioneller Strukturen und technischer Möglichkeiten beschrieben wird.“

„Operation am offenen Herzen geglückt, Patient atmet! Die Bourne-Filmreihe ist auch ohne Superstar Matt Damon lebendig. Etwas Vorwissen aus den ersten drei Teilen ist sicher hilfreich, aber Das Bourne Vermächtnis überzeugt als Spionage-Action-Thriller mit ambitioniert-komplexer Versuchsanordnung und eigenen Akzenten.“

Carsten Baumgardt: Filmstarts[37]

„Doch was zunächst spannend und durchaus Geheimdienst-kritisch beginnt, läuft Gilroy (er hat immerhin auch die Meisterwerke Michael Clayton und Duplicity inszeniert) in der zweiten Hälfte komplett aus dem Ruder. Die geschickt aufgebaute Spannung geht dann in einem Meer aus dämlichen, weil physikalisch nicht möglichen Action-Stunts und der immer abstruser werdenden Story komplett unter. So fiebert man zwar auch hier dem Ende entgegen, aber wohl eher deshalb, um endlich den Kinosaal verlassen zu können.“

„Insgesamt ist Das Bourne Vermächtnis kein schlechter Film. Das Trio Renner/Weisz/Norton überzeugt in ihren jeweiligen Rollen, wobei Renner noch einmal hervorzuheben ist. Mit ihm ist dem Filmteam ein wahrer Glücksgriff gelungen. So lässt sich auch die zu exzessiv verwendete Wackelkamera verschmerzen und auch die losen Enden, die den Film durchziehen und die nicht gerade komplexe Geschichte geraten dank seiner Darstellung mehr in den Hintergrund.“

Moviereporter[40]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[41]

Fortsetzung

Bearbeiten

Die Filmproduktionsgesellschaft Universal Pictures bestätigte bereits kurz nach Veröffentlichung von Das Bourne Vermächtnis, dass weitere Filme der Bourne-Reihe geplant sind.[42] Als Regisseur wurde Justin Lin verpflichtet.[43] Erstmals wird das Drehbuch eines Bourne-Films nicht von Tony Gilroy geschrieben. Stattdessen fungiert Andrew Baldwin als Drehbuchautor.[44] Im Juni 2014 hat Universal Pictures bekanntgegeben, dass der fünfte Film, anstatt wie ursprünglich im August 2015 geplant, erst am 15. Juli 2016 in die US-Kinos kommen wird.[45] Schließlich erschien im Juli 2016 Jason Bourne, bei dem Paul Greengrass die Regie übernahm.

Bearbeiten
Commons: Das Bourne Vermächtnis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Freigabebescheinigung für Das Bourne Vermächtnis. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2012 (PDF; Prüf­nummer: 134 356 K).
  2. Alterskennzeichnung für Das Bourne Vermächtnis. Jugendmedien­kommission.
  3. Jeremy McBruce: The Bourne Legacy Synopsis. In: Variety. 5. Juni 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2014; abgerufen am 2. Februar 2013 (englisch).
  4. a b c The Bourne Legacy. In: Box Office Mojo. IMDb, abgerufen am 25. September 2012 (englisch).
  5. a b Nicole Sperling: After ‘Bourne Legacy,’ what is the future of the franchise? Entertainment Weekly, 24. September 2012, abgerufen am 25. September 2012 (englisch).
  6. a b Michael Fleming: Universal moves ahead with ‘Bourne’. In: Variety. Reed Business Information, 16. Oktober 2008, abgerufen am 25. September 2012 (englisch).
  7. Borys Kit: Next ‘Bourne’ lands scribe. Film Journal International, 21. August 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2013; abgerufen am 25. September 2012 (englisch).
  8. Nicole Sperling: Tony Gilroy penning a fourth ‘Bourne’ script. Entertainment Weekly, 9. Juni 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juni 2010; abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  9. a b c d e Production Notes (Offizielle Webseite zum Film). (PDF; 2,0 MB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. November 2014; abgerufen am 26. September 2012.
  10. Universal Sets Release Dates Through 2013. 29. Oktober 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2016; abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  11. No Matt Damon in Bourne Legacy. Entertainment Weekly, 11. Oktober 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2012; abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  12. Steve Weintraub: Writer/Director Tony Gilroy Talks THE BOURNE LEGACY, Deleted Scenes, the Franchise Going Forward, His Thoughts on IMAX and More. Collider, 12. August 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  13. Ann Hornaday: Tony Gilroy talks about the fractious, entertaining, lucrative ride of ‘Bourne’. Washington Post, 10. August 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  14. a b c Stephanie Abrahams: Director Tony Gilroy on the ‘Epic’ Bourne Legacy. TIME, 8. August 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  15. Exclusive Matt Damon Interview. In: TotalFilm.com. 12. November 2009, archiviert vom Original; abgerufen am 25. September 2012 (englisch).
  16. Chris Hewitt: Will The Next Bourne Be A Prequel? Empire, 1. Februar 2010, abgerufen am 25. September 2012 (englisch).
  17. a b Universal Studios, The Bourne Legacy: Production Notes. Abgerufen am 9. September 2012.
  18. Elton Lugay: Filipinos in ‘Bourne Legacy:’ Very patient, always punctual. Entertainment, 16. August 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  19. Manila streets closed for Bourne. MB.com, 4. Januar 2012, archiviert vom Original; abgerufen am 2. August 2012 (englisch).
  20. Marinel R. Crus: ‘Bourne Legacy’ movie starts filming in the heart of Manila. Philippine Daily Inquirer, 11. Januar 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  21. ‘Bourne Legacy’ Puts Seoul on Hollywood Radar. Chosun Ilbo, 28. Juni 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  22. Das Bourne Vermächtnis im British Board of Film Classification
  23. Das Bourne Vermächtnis (2012) – Technische Angaben. IMDb, abgerufen am 26. September 2012.
  24. The Bourne Legacy. rlsdate.net, 9. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2012; abgerufen am 26. September 2012.
  25. New Trailer for ‘The Bourne Legacy’ We May Be in for the Best Chapter Yet. Gordon and the Whale, 31. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2012; abgerufen am 26. September 2012.
  26. The Bourne Legacy Blu-ray and DVD. Blu-ray.com, 3. September 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  27. Bourne Vermächtnis – Die TV Movie DVD- und Blu-ray-Tipps im Januar. In: tvmovie.de. 14. Januar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2017; abgerufen am 18. August 2017: „Ab 10. Januar auf DVD und Blu-ray: „Das Bourne Vermächtnis“…“
  28. Gitesh Pandya: Box Office Guru Wrapup: Bourne Kills the Batman. In: Rotten Tomatoes. Flixter, 12. August 2012, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  29. Britta Nörenberg, Nadja Klüver: Auswertung der Top 75-Filmtitel des Jahres 2012 nach soziodemografischen sowie kino- u. filmspezifischen Informationen. (PDF) Filmförderungsanstalt, Juni 2013, archiviert vom Original am 17. Dezember 2013; abgerufen am 19. Februar 2022.
  30. James Newton Howard to Score ‘The Bourne Legacy’. FilmMusicReporter.com, 14. November 2011, abgerufen am 26. September 2012.
  31. Varese Sarabande to Release ‘The Bourne Legacy’ Soundtrack. FilmMusicReporter.com, 27. Juli 2012, abgerufen am 26. September 2012.
  32. a b Das Bourne Vermächtnis. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 10. Oktober 2024 (englisch, 235 erfasste Kritiken).
  33. a b Das Bourne Vermächtnis. In: Metacritic. Abgerufen am 11. Juli 2023 (englisch, 42 erfasste Kritiken).
  34. Perry Seibert: The Bourne Legacy (2012) (Memento vom 27. September 2021 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  35. Datenbankabfrage bei cinemascore.com
  36. a b James Berardinelli: Review. In: Reelviews. 10. August 2012, abgerufen am 22. Februar 2024 (englisch): „The Bourne Legacy is one of Alfred Hitchcock's „refrigerator movies,“ in that it succeeds pretty well „in the moment“ but starts to fall apart when considered in retrospect. […] Maybe this production will look better when viewed from a distance of 10 or 20 years but, at the moment, it appears like an overlong bridge to nowhere.“
  37. a b Das Bourne Vermächtnis bei filmstarts.de, abgerufen am 27. September 2012
  38. Das Bourne Vermächtnis. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  39. Das Bourne Vermächtnis. In: prisma. Abgerufen am 2. September 2017.
  40. Das Bourne Vermächtnis (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) bei Moviereporter, abgerufen am 29. Oktober 2012
  41. Das Bourne Vermächtnis. In: fbw-filmbewertung.com. Abgerufen am 2. September 2017.
  42. Universal Pictures say they will make more bourne films. BBC News, 14. September 2012, abgerufen am 27. September 2012 (englisch).
  43. Der nächste Bourne-Film findet einen Regisseur. Filmfutter, 10. November 2013, abgerufen am 22. Juni 2014.
  44. ‘Bourne Legacy’ Sequel Nabs a New Writer. The Hollywood Reporter, 8. Mai 2014, abgerufen am 22. Juni 2014 (englisch).
  45. Der fünfte Bourne wurde um ein Jahr verschoben. Filmfutter, 19. Juni 2014, abgerufen am 22. Juni 2014.