Amerikanische Linde

Art der Gattung Linden (Tilia)
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Die Amerikanische Linde (Tilia americana) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Linden (Tilia) in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist mit vier Varietäten in Nordamerika bis Mexiko weitverbreitet.[1]

Amerikanische Linde

Amerikanische Linde (Tilia americana)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Lindengewächse (Tilioideae)
Gattung: Linden (Tilia)
Art: Amerikanische Linde
Wissenschaftlicher Name
Tilia americana
L.

Beschreibung

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Borke
 
Gestieltes, einfaches Laubblatt
 
Illustration aus Bulletin des Pennsylvania Department of Forestry, Volume 11
 
Zweig mit Fruchtständen
 
Zweig mit Laubblättern
 
Illustration aus A guide to the trees, Tafel LXXVI

Vegetative Merkmale

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Die Amerikanische Linde ist ein laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von bis über 30 Metern bei einem Stammdurchmesser von über 150 Zentimetern erreichen kann.[2] Oft erfolgt Stockausschlag[3] und die Exemplare können manchmal mehrstämmig sein.[1] Die Baumkrone ist offen und gewölbt. Die Rinde junger Zweige ist apfelgrün und kahl. Die dunkelgrau Borke ist längsrissig. Die grünen Blattknospen sind eiförmig.

Die wechselständig und zweizeilig angeordneten[1] Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der relativ dicke und gelbgetönte Blattstiel ist etwa 5 Zentimeter lang. Die dünne, einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 15, selten bis zu 20 Zentimetern sowie einem Durchmesser von 5 bis 12, selten bis zu 18 Zentimetern[1] eiförmig bis herzförmig[3] mit schiefer Spreitenbasis. Beide Blattflächen gelblichgrün und kahl; diese Gleichfärbung beider Blattseiten ist ein gutes Unterscheidungsmerkmal von anderen Linden-Arten. Die Blattunterseite ist verkahlend, anfangs mit Büscheln einfacher, gegabelter oder gebündelter Haare (Trichome) an den Verzweigungen der Blattadern. Die Blattoberseite ist meist verkahlend oder kahl.[1] Die Herbstfärbung ist manchmal gelb, doch meist braun.[4] Die Nebenblätter fallen früh ab.[1]

Generative Merkmale

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Zehn bis zwölf Blüten stehen in hängenden trugdoldigen Blütenständen zusammen. Das Tragblatt ist grün mit einer rosafarbenen Mittelrippe und 7 bis 10 Zentimeter lang mit gut erkennbarer Netzaderung und deutlich behaart, verkahlend oder kahl. Der Blütenstandsschaft entspringt in der Nähe oder unterhalb der Mitte des Tragblattes. Die deutlich behaarten oder verkahlenden Blütenstiele sind bei einer Länge von 4 bis über 15 Millimetern schach keulenförmig.[1]

Die duftenden, gelben,[4] zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind 4 bis 6, selten bis über 9 Millimeter lang. Die Kronblätter 5 bis 9, selten bis zu 11 Millimeter lang. Die Staminodien sind 4 bis 7, selten bis zu 10 Millimeter lang. Der Fruchtknoten ist sitzend.[1]

Die bei einer Länge von 5 bis 10 Millimetern ellipsoiden bis kugeligen[1] Früchte sind ungerippt[3].

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 41;[1] es liegt Diploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n = 82.[5][6]

Standorte

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Die Amerikanische Linde gedeiht in Nordamerika in Wäldern und entlang von Ufern von Fließgewässern sowie Seen in Höhenlagen von 10 bis 800 Metern.

Die Amerikanische Linde gedeiht in Nordamerika in Buchen-Zuckerahorn-Wäldern (Aceretalia sacchari) und in Ulmen-Silberahorn-Wäldern (Ulmo-Aceretalia saccharini).[5]

 
Verbreitungsgebiet (1938)
 
Junges Exemplar von Tilia americana var. heterophylla mit Laubblättern

Systematik und Verbreitung

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Die Erstveröffentlichung von Tilia americana erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 514.[1][7][8][9]

Das weite Verbreitungsgebiet der Amerikanischen Linde erstreckt sich von Kanada über die mittleren bis östlichen USA bis Mexiko.[1][8]

Es wurden Varietäten beschrieben,[10] doch diskutieren einige Autoren,[11] beispielsweise Strother 2015 in der Flora of North Amerika, ob diese Subtaxa anzuerkennen sind oder ob es eigene Arten sind. Er entscheidet sich aber für die Subtaxa und hat es damit mit nur einer Art in Nordamerika einschließlich Mexiko zu tun.[1]

Je nach Autor gibt es von Tilia americana vier Varietäten:[1][8]

  • Tilia americana L. var. americana (Syn.: Tilia glabra Vent., Tilia americana var. neglecta (Spach) Fosberg, Tilia glabra var. neglecta (Spach) Bush, Tilia neglecta Spach): Sie ist vom östlichen sowie westlichen Kanada (New Brunswick, Ontario, Quebec, Manitoba) über die nordöstlichen und nördlichzentralen bis zu den südöstlichen USA (Illinois, Iowa, Kansas, Minnesota, Missouri, Nebraska, North Dakota, South Dakota, Wisconsin, Connecticut, Maine, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Ohio, Pennsylvania, Vermont, West Virginia, Arkansas, Kentucky, Maryland, North Carolina, Tennessee, Virginia) verbreitet.[8][12]
  • Tilia americana var. caroliniana (Mill.) Castigl. (Syn.: Tilia caroliniana Mill.): Sie kommt in den nördlichzentralen, südlichzentralen bis südöstlichen USA vor (Oklahoma, Texas, Alabama, Arkansas, Georgia, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Florida).[8]
  • Tilia americana var. heterophylla (Vent.) Loudon (Syn.: Tilia heterophylla Vent., Tilia americana subsp. heterophylla (Vent.) A.E.Murray, Tilia caroliniana subsp. heterophylla (Vent.) Pigott, Tilia nigra var. heterophylla (Vent.) A.Br. nom. inval., Tilia apposita (Ashe) Ashe, Tilia australis Small, Tilia caroliniana var. lata Ashe, Tilia eburnea Ashe, Tilia floridana var. australis (Small) Sarg., Tilia heterophylla var. amphiloba Sarg., Tilia heterophylla var. michauxii Sarg., Tilia heterophylla var. microdonta V.Engl., Tilia heterophylla var. nivea Sarg., Tilia heterophylla var. tenera (Ashe) Ashe, Tilia lasioclada Sarg., Tilia lata Ashe, Tilia michauxii Nutt. nom. inval., Tilia michauxii Nutt. ex Sarg., Tilia monticola Sarg., Tilia opposita Ashe, Tilia tenera Ashe, Tilia venulosa Sarg.):[10] Sie kommt in den nördlichzentralen, nordöstlichen bis südöstlichen USA vor (Illinois, Missouri, Indiana, Ohio, Pennsylvania, West Virginia, Alabama, Arkansas, Georgia, Kentucky, Maryland, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Virginia, Florida).[8]
  • Tilia americana var. mexicana (Schltr.) Hardin (Syn.: Tilia mexicana Schltr., Tilia ambigua Sarg. ex Bush, Tilia arsenei Bush, Tilia cordata Rose ex Bush nom. illeg. non Mill., Tilia coahuilana Bush, Tilia houghii Rose, Tilia longipes Bush, Tilia nelsonii Bush, Tilia moreliana Bush, Tilia patzcuaroana Bush nom. illeg., Tilia pertomentosa Bush, Tilia pringlei Rose ex Bush, Tilia roseana Bush, Tilia rotunda Bush, Tilia sargentiana Bush):[10] Sie ist in Mexiko (Chihuahua, Coahuila, Durango, Nuevo León, San Luis Potosí, Sinaloa, Tamaulipas, Guerrero, Hidalgo, Jalisco, México, Michoacán, Morelos, Oaxaca, Puebla, Querétaro, Veracruz) verbreitet.[8]

Das Holz und die Fasern werden genutzt. Die Amerikanische Linde ist eine Bienenweide.[8]

Die medizinischen Wirkungen wurden untersucht.[13]

Die Amerikanische Linde wird in den gemäßigten Gebieten der Welt hin und wieder als Straßen- oder Parkbaum verwendet.

Es gibt Sorten (Auswahl):

  • ‘Nova’: Unter dieser Sortenbezeichnung wurde früher häufig die normale Art in Parks gepflanzt.
  • ‘Redmond’: Diese Sorte bildet eine kegelförmige Krone aus.

Literatur

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  • John L. Strother: Tilia: Tilia americana - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 6: Magnoliophyta: Cucurbitaceae to Droserceae, Oxford University Press, New York und Oxford, 19. November 2015, ISBN 0-19-534027-2.
  • Alan Mitchell: A Field Guide to the Trees of Britain and Northern Europe. Collins Publishers, London 1974. (engl.)

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n John L. Strother: Tilia: Tilia americana - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 6: Magnoliophyta: Cucurbitaceae to Droserceae, Oxford University Press, New York und Oxford, 19. November 2015, ISBN 0-19-534027-2.
  2. The Garden. Vol. XIX, 1881, S. 74.
  3. a b c Datenblatt des Dept. of Forest Resources and Environmental Conservation der Virginia Tech.
  4. a b Datenblatt mit Fotos bei wildflower.org.
  5. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 656.
  6. Tilia americana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  7. Carl von Linné 1753: eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. a b c d e f g h Tilia americana im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. November 2016.
  9. Tilia americana bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 7. November 2016.
  10. a b c James W. Hardin: Variation patterns and recognition of varieties of Tilia americana s.l. In: Systematic Botany, Volume 15, Issue 1, 1990, S. 33–48. JSTOR:2419014
  11. T. R. Crow: Datenblatt - Tilia americana L. - American Basswood beim USDA Forest Service. (Memento des Originals vom 12. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.na.fs.fed.us
  12. Steckbrief von Tilia americana var. americana bei USDA. (Memento des Originals vom 23. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.plants.usda.gov
  13. Tilia americana bei Plants For A Future, abgerufen am 7. November 2016.
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