Timecop

Film von Peter Hyams (1994)
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Timecop ist ein US-amerikanischer Action-Thriller aus dem Science-Fiction-Genre. Gedreht wurde er 1994 unter der Regie von Peter Hyams mit Jean-Claude Van Damme in der Hauptrolle. Er basiert auf einem 1992 von Mike Richardson und Mark Verheiden verfassten Comic. Der Film startete am 16. September 1994 in den US-amerikanischen Kinos, am 24. November 1994 in den deutschen Kinos.

Film
Titel Timecop
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Hyams
Drehbuch Mark Verheiden
Produktion Moshe Diamant,
Sam Raimi,
Robert G. Tapert
Musik Mark Isham,
Robert Lamm
Kamera Peter Hyams
Schnitt Steven Kemper
Besetzung

Handlung

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Im Jahr 1863 stellt sich ein einzelner Mann einem von fünf Soldaten begleiteten Goldtransport der Konföderierten Armee entgegen und fordert die Herausgabe des Edelmetalls. Als die Soldaten auf ihn anlegen, erschießt er sie mit unter seinem Mantel verborgenen, zu dieser Zeit noch nicht existierenden Maschinenpistolen. Die CIA stellt 1994 fest, dass Terroristen Goldbarren mit Stempel der Konföderierten für Waffenkäufe nutzten. Um solchen kriminellen Zeitreisen Einhalt zu gebieten, wird die so genannte „Time Enforcement Commission“ (TEC) gegründet, die die Delinquenten aufspürt, ihre Handlungen rückgängig macht und die unbeeinflussten Zeitabläufe wiederherstellt. Als Leiter der Kontrollkommission des Senats für verdeckte Operationen meldet sich der US-Senator Aaron McComb.

2004 ist der ehemalige Polizist Max Walker einer der TEC-Agenten. Dieser verlor 1994 durch einen Anschlag seine Frau Melissa. Ihm selbst rettete seine kugelsichere Weste das Leben vor den Schüssen der Gangster, die ihn für tot hielten, als er vor seinem Haus zusammenbrach, während kurz darauf eine Explosion das Haus zerstörte und seine Frau tötete.

Ein Auftrag führt Max in die Zeit der Weltwirtschaftskrise, in der er seinem TEC-Kollegen Lyle Atwood nachspürt. Dieser kauft billig Ölaktien. Atwood gesteht Walker, dass dies im Auftrag des Senators McComb geschieht, der auf diese Weise den Wahlkampf für seine Präsidentschafts-Kandidatur finanzieren will. Anschließend gelingt es Atwood, in Selbstmord-Absicht aus dem Fenster des Hochhauses zu springen, da er, um seine Familie zu schützen, nicht gegen McComb aussagen will. Walker springt hinterher und schafft es, ihn im Sturz zu fangen und zurück in das Jahr 2004 vor Gericht zu bringen.

Walker drängt Atwood, dass er McComb vor Gericht belastet und die wahren Hintergründe nennt, hat damit jedoch keinen Erfolg: Atwood nimmt die Tat auf sich und die Richterin verurteilt ihn. Er wird zurück in das Jahr 1929 geschickt; sein Sturz aus dem Hochhaus setzt sich fort und endet tödlich.

Durch den Tod von Atwood fehlen McComb die Geldmittel und er geht selbst auf Zeitreise, um eine geschäftliche Fehlentscheidung zu korrigieren: 1994 war er aus einer in der Zukunft extrem wertvollen Chipfabrik ausgestiegen und hatte seine Anteile seinem damaligen Geschäftspartner Parker verkauft. In die Fabrik reist er zu jener Stunde, als sein jüngeres Ich Parker gesteht, keinen Erfolg mehr in dem gemeinsamen Vorhaben zu erwarten und ihn zur Auszahlung seiner Anteile drängt. Parker hat mit Mühe Kredit bei einer Bank erhalten und überreicht dem jungen McComb einen Scheck. Der ältere McComb warnt den jüngeren, den Scheck einzulösen und klärt ihn über die Zukunft auf. Letztlich erschießt er Parker. Dies geschieht vor den Augen von Walker und seiner neuen Partnerin Sarah Fielding, die ebenfalls zurückgereist sind, um McComb aufzuhalten. Zunächst gelingt es den beiden, McComb in Gewahrsam zu nehmen. Doch Fielding arbeitet ebenfalls für McComb. Im Kampf werden mitgereiste Handlanger von McComb getötet und Fielding schwer verletzt.

Im Jahr 2004 hat sich durch dieses Ereignis alles geändert; die TEC wird gerade aufgelöst. Der zurückgekehrte Walker schafft es trotzdem, seinen Chef zu überzeugen, ihn mittels einer Zeitmaschine der Pilotanlage, die McComb benutzte, nochmals zurückschicken. Er versucht, die im Krankenhaus liegende Fielding zur Aussage gegen McComb zu überreden. Diese ist dazu bereit, wird aber unmittelbar danach durch von McComb geschickte Gangster ermordet. Im Krankenhaus stößt Max zufällig auf einen positiven Schwangerschaftsbluttest von Melissa, was er nie erfuhr, da sich der Anschlag in der folgenden Nacht ereignete.

Walker gibt sich Melissa als sein älteres Ich zu erkennen und kämpft in und vor seinem Haus gegen die auftauchenden Gangster. Der ältere McComb nimmt Melissa als Geisel und zeigt dem älteren Walker eine Bombe mit Zeitzünder. Doch Walker hat insgeheim dem jüngeren McComb eine Nachricht gesandt, der eintrifft und um eine Erklärung bittet. In einem günstigen Moment stößt Walker den jüngeren gegen den älteren McComb. Weil physikalisch gilt, dass „die gleiche Materie nicht zur selben Zeit denselben Raum einnehmen kann“, verschmelzen die beiden McCombs zu einer Masse, die sich auflöst. Bevor das Haus explodiert, können Melissa und Walker entkommen. Walker legt Melissa zu seinem bewusstlosen, jüngeren Ich.

Zurück in der Zukunft ist Senator McComb seit zehn Jahren spurlos verschwunden, Sarah ist quicklebendig, kann sich jedoch an nichts erinnern. Zuhause wartet Melissa auf Walker – und sein Sohn.

Dadurch, dass Melissas Tod im Jahre 1994 durch eine Manipulation aus der Zukunft herbeigeführt wurde, hat Max Walker letztendlich auch nicht das Gesetz gegen Zeitmanipulationen gebrochen, da er lediglich die ursprüngliche Ordnung wiederhergestellt hat.

Auszeichnungen

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Der Film war 1995 von der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films für den Saturn Award in den Kategorien „Bester Science Fiction Film“, „Beste Nebendarstellerin“, „Beste Spezialeffekte“ und „Bestes Drehbuch“ nominiert. Mia Sara erhielt die Auszeichnung als „Beste Nebendarstellerin“.[2]

  • Dem Film liegt die in den Ausgaben August bis Oktober 1992 der Dark Horse Comics erschienene, dreiteilige Geschichte „Timecop“ zugrunde.
  • Auf Basis des Films wurde 1997 vom US-amerikanischen Sender ABC die neunteilige Science-Fiction-Kurzserie Timecop produziert. In ihr spielt der Schauspieler Ted King den Titelhelden Officer Jack Logan.
  • Im Jahr 2003 erschien die Fortsetzung Timecop 2 – Entscheidung in Berlin, die direkt auf DVD veröffentlicht und nie im Kino aufgeführt wurde. Die Hauptrolle in der Fortsetzung spielte Jason Scott Lee.
  • Der Regisseur Peter Hyams hat wie in nahezu allen seinen Filmen einer Filmfigur den Namen Spota gegeben.
  • Für die Spezialeffekte sorgte VIFX.
  • Während der Zeitreise-Fahrt kaut Van Damme Kaugummi der japanischen Marke „Black Black“. Dafür machte er 1994 auch Werbung und trat in einigen Werbespots im japanischen Fernsehen auf.
  • Für den Showdown verwendete man Van Dammes Stuntdouble, um die Illusion des jüngeren Max Walker neben Van Damme zu realisieren. In gleicher Weise tat man es mit den beiden Versionen von Ron Silver als Senator McComb.
  • Jean-Claude Van Damme und Ron Silver saßen bei den Autoszenen vor einer Blue-Screen-Wand, auf die man die Silhouette von Washington, D.C. projizierte.
  • Max Walkers Armbanduhr ist eine Casio DW-400.
  • In der Rolle eines Botenjungen ist Nick, der Sohn des Regisseurs Peter Hyams, zu sehen.
  • Bruce McGill, der den Commander der TEC („Time Enforcement Commission“) spielt, stellt in der Episode Zeitschiff Relativity der Serie Star Trek: Raumschiff Voyager die Figur Captain Braxton dar, welche ein Raumschiff befehligt, dessen Aufgabe es ist, analog zur TEC die Zeitlinie vor illegalen, verändernden Eingriffen zu beschützen.
  • Das Leitmotiv des Films („Die gleiche Materie kann nicht zur selben Zeit denselben Raum einnehmen“) entspricht dem (realen) Pauli-Prinzip der Quantenphysik.
  • Wenn der TEC-Mitarbeiter Richard „Ricky“, verkörpert von Schauspieler Scott Bellis, sich mit einer VR-Brille eine nackte Frau anschaut, die sich auf einem Bett räkelt, hängen an seinem Arbeitsplatz um seinen Computer-Bildschirm herum zwei Zeichnungen weiblicher Roboter. Dabei handelt es sich um Zeichnungen des japanischen Illustrators Hajime Sorayama aus seiner Werkreihe Sexy Robot. Außerdem hängt über dem Computer-Bildschirm eine kleinere Pin-up-Zeichnung von Sorayama, die eine Domina im Korsett und mit einer Gerte in den Händen zeigt.
  • Nachdem Polizist Max Walker in die Vergangenheit zurückgereist ist, recherchiert er in einer Telefonzelle auf einem kleinen Computer nach in Krankenhäuser eingelieferten Frauen, um seine niedergeschossene Kollegin Sarah Fielding ausfindig zu machen. In dem elektronischen Verzeichnis ist die Polizistin mit dem Namen Jane Doe eingetragen. Jane Doe dient im englischsprachigen Raum als Platzhaltername für nicht zu identifizierende Personen, als weibliches Pendant von John Doe.

Rezeption

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Einspielergebnisse

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Der Film spielte weltweit rund 101,6 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein, davon rund 44,9 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten.[3] Die Produktionskosten betrugen etwa 27–28 Millionen US-Dollar.[4][5]

Kritiken

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Timecop erhielt gemischte Kritiken. Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 48/100, basierend auf 17 Rezensionen, bei Rotten Tomatoes waren 45 Prozent der 44 Rezensionen positiv.

James Berardinelli zog in seiner Kritik auf ReelViews Vergleiche zu Total Recall, dessen „Esprit“ und „Geschicklichkeit“ der Film nicht erreiche. Dennoch sei Timecop eine der besseren Produktionen mit Van Damme. Die Actionszenen seien „fachmännisch“ ausgeführt, die Logik des Films in Bezug auf Zeitreisen und damit verbundene Probleme hingegen „löchrig“. Berardinelli lobte die Darstellungen von Ron Silver, Mia Sara und Bruce McGill.[6] Laut Hahn/Volker werden Van-Damme-Fans bei diesem Film „intellektuell nicht überstrapaziert“.

„Ein spannendes und packendes Abenteuer, das selbst mit Hau-Drauf-Jean-Claude Van Damme gut besetzt wurde. Er passt in die Geschichte und ist in den Actionsequenzen exzellent.“

Thomas Ays: moviesection.de[7]

„Ein Fantasyfilm ohne Spannung und Humor, der die Möglichkeiten des Sujets verschenkt. Er begnügt sich damit, seinen Hauptdarsteller in stereotypen Kampfszenen als versierten Karatekämpfer zu präsentieren.“

„Regisseur Peter Hyams […] machte aus dem gleichnamigen Comic einen ansehnlichen Actionkracher mit Witz und Tempo. Fazit: Rasant, witzig und ‚vandammt‘ spannend.“

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Timecop. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Timecop (1994) Awards, auf imdb.com, abgerufen am 17. November 2013.
  3. Timecop (1994) auf boxofficemojo.com, abgerufen am 1. Mai 2021.
  4. Frank Rizzo: Van Damme: Very Determined. In: Hartford Courant. 16. September 1994, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2012; abgerufen am 1. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/articles.courant.com
  5. Timecop (1994) auf the-numbers.com, abgerufen am 1. Mai 2021.
  6. Kritik von James Berardinelli
  7. moviesection.de: Filmkritik (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 27. Dezember 2020.
  8. Timecop. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 25. August 2015.
  9. Timecop. In: cinema. Abgerufen am 25. August 2015.