Eine Tomoffel (auch Tomtoffel[1] oder Tomatoffel[2]) ist eine somatische Hybride (Mischung) aus Tomate und Kartoffel. Diese kann durch eine Protoplastenfusion erzeugt werden. Bei dem Vorgang verbinden sich die Zellen der Tomate und der Kartoffel miteinander.[3] So werden zwei Fruchtarten erzeugt: Tomaten und Kartoffeln an bzw. unter der Pflanze. Diese Verbindung aus Tomate und Kartoffel erweist sich jedoch als genetisch so instabil, dass sie keine fruchtbaren Samen bilden kann.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Tomatenpflanze auf eine Kartoffelpflanze als Unterlage zu pfropfen. Auch diese Kombination wird als „Tomoffel“ bezeichnet[4] und ist nicht mit der genetischen Instabilität der Zellhybriden behaftet. (Sie bildet normale Tomatenfrüchte aus.)
Die Tomoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen. Erste Hybride wurden von dem Tübinger Biologen Georg Melchers 1978 gezüchtet.[5]
Das Wort Tomoffel wurde erstmals von Ernst Penzoldt in seinem 1930 veröffentlichten Roman Die Powenzbande verwendet.[6]
Weblinks
Bearbeiten- Hamburger Bildungsserver: Biotechnische Methoden in der Pflanzenzüchtung. Abgerufen am 13. August 2019.
- Protoplastenfusion – Welche Rolle spielen Artgrenzen? ( vom 27. September 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Tomtoffel im Lexikon der Biologie auf spektrum.de
- ↑ So z. B. beim Züchter Karl Heinz Luckhardt, siehe Michael Kluth: Trauer um den OB mit der Gitarre. In: Kieler Nachrichten, 12. August 2019, abgerufen am 16. Februar 2024.
- ↑ E. Jacobsen, P. Reinhout, J. E. M. Bergervoet, J. de Looff, P. E. Abidin, D. J. Huigen and M. S. Ramanna: Isolation and characterization of potato-tomato somatic hybrids using an amylose-free potato mutant as parental genotype. In: Theoretical and Applied Genetics, Volume 85, Numbers 2–3, November 1992
- ↑ z. B. Peter Klock: Veredeln, 2006
- ↑ G. Melchers, M.D. Sacristán, A.A. Holder: Somatic hybrid plants of potato and tomato regenerated from fused protoplasts. In: Carlsberg Research Communications, 43, 1978, S. 203–218, doi:10.1007/bf02906548
- ↑ Rüben vom Reißbrett. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1981, S. 262–264 (online).