Too Good To Go

App zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
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Too Good To Go ist eine Mobile App, die Kunden mit Restaurants und Geschäften verbindet, die unverkaufte, überschüssige Lebensmittel haben und diese zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer verkaufen. So müssen Restaurants, Cafés, Supermärkte und Hotels Lebensmittel, die noch gut sind, nicht als Food Waste entsorgen.[1] Die Anwendung deckt große europäische Städte ab[2][3] und ist mit Stand November 2023 in 17 Staaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten) verfügbar.[4] Anfang 2020 wurde mehr als eine Mahlzeit pro Sekunde vor dem Abfall gerettet.[5] Mit Stand 2020 hat die App mehr als 980.000 Nutzer.[6]

Too Good To Go Logo

Geschichte

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Das gleichnamige Unternehmen wurde 2015 in Dänemark von Brian Christensen, Thomas Bjørn Momsen, Stian Olesen, Klaus Bagge Pedersen und Adam Sigbrand gegründet.[7][8] 2017 kam Mette Lykke (Mitgründerin von Endomondo) als CEO zum Unternehmen hinzu.[8][9]

2016 wurde die Applikation in Frankreich von Lucie Basch und im Vereinigten Königreich von Chris Wilson und Jamie Crummie mitgegründet.[10][11][12]

2017 war die Too Good To Go GmbH, Berlin, Preisträgerin des Bundespreises Ecodesign.

Im Februar 2019 sammelte das Unternehmen in einer Investitionsrunde 6 Millionen Euro ein.[13] Im August 2019 wurde Too Good To Go in Österreich gestartet.[14] Im September 2019 übernahm Too Good To Go das spanische Startup weSAVEeat und fusionierte es mit der eigenen Marke.[14] Im November 2019 wurde das Angebot von Too Good To Go durch eine Partnerschaft mit dem französischen Einzelhandelsunternehmen Jardiland auf Pflanzen erweitert.[15] Im Dezember 2019 ging Too Good To Go eine Partnerschaft mit dem französischen Lebensmitteleinzelhandel Intermarché ein.[16]

Das Unternehmen hat mit Stand 2019 350 Mitarbeiter in Europa.[9] Nach drei Jahren wurde die App von mehr als 9,5 Millionen Nutzern heruntergeladen, welche von über 17.000 Geschäften Lebensmittel erhalten können.

In Deutschland kooperiert beispielsweise Netto mit Too Good to Go.[17]

Die größten Detailhandelsunternehmen in der Schweiz – Migros, Coop und Manor – sind in der App vertreten.[18][19]

Im April 2021 gewann das Unternehmen den Focus-Innovationspreis 2020.[20]

Vision und Vorteile

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Die Idee hinter dem Konzept ist in erster Linie die Rettung von Lebensmitteln, die wegen ihres Aussehens oder wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums auf dem Müll landen würden, und Restwaren in Cafés, Restaurants und Bäckereien, die am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden könnten. Viele dieser Lebensmittel wären jedoch noch genießbar gewesen. Um die klimaschädliche Verschwendung durch überflüssigerweise produzierte Lebensmittel einzudämmen, bietet das Unternehmen eine Plattform für die Rettung in letzter Sekunde, sowie Tipps der No-Food-Waste-Bewegung.[21]

Wirtschaftliche Vorteile für die Partnerhändler sind dabei Ertragsmanagement und Werbung.[22]

Funktionsweise

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Inhalt einer Überraschungstüte eines regionalen Bäckers

Partnerläden – wie Lebensmittelhändler und Gastronomiebetriebe – können sogenannte Überraschungstüten („Magic Bags“) anbieten. Die Läden stellen dabei Lebensmittel in einer Tüte zu einem vergünstigten Preis zusammen, die wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums[23][18] in Kürze oder bereits seit Kurzem nicht mehr angeboten werden können, oder Restportionen, die beispielsweise vom Frühstücksbuffet übrig geblieben sind. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Lebensmittel zum baldigen Verzehr noch geeignet sind. Manche Händler bieten verschiedene Kategorien an Überraschungstüten an, zum Beispiel eine vegane Überraschungstüte, speziell Backwaren[24] oder Saisonartikel, wie im Lager verbliebenes Weihnachtsgebäck. Andere bieten dem Nutzer die freie Auswahl aus verbliebenen Artikeln des Tages.

Benutzer der App können sehen, welche Betriebe in ihrer Umgebung zur Zeit Überraschungstüten anbieten, ihre Daten eingeben und direkt über die App bezahlen. Während der festgelegten Abholzeit gehen die Nutzer persönlich in den Betrieb, zeigen ihre Reservierung in der App und holen sich die Lebensmittel ab.[23] Die Benutzer wissen zuvor nicht, welche Lebensmittel sie bekommen.

Soziale Initiativen wie die Tafeln befürchten durch den Verkauf der Restwaren einen Rückgang an Spenden[25]. Außerdem ist unklar, ob der Verkauf von Wundertüten dazu führt, dass Kunden teils zu viel oder unbeliebte Waren bekommen, die dann doch im Haushaltsabfall enden.

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Einzelnachweise

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  1. Bundespreis Ecodesign: Too Good To Go. Abgerufen am 13. März 2023.
  2. „Too Good To Go“ – Essen retten per App. Abgerufen am 22. April 2021.
  3. Mit Too Good To Go könnt ihr Lebensmittel retten, Geld sparen und lecker schlemmen. Abgerufen am 12. April 2021.
  4. Kooperation mit Too good to go. In: food-service.de. 28. März 2019, abgerufen am 17. April 2019.
  5. Too Good To Go: Nationale Partnerschaft mit Migros, Expansion in die USA und die B Corp Zertifizierung. In: presseportal-schweiz.ch. 23. Januar 2020, abgerufen am 23. Januar 2020.
  6. Lucia Theiler: Verschwendung von Essen - Foodwaste-Apps sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein. In: srf.ch. 29. September 2020, abgerufen am 29. September 2020.
  7. Too Good To Go vil erobre verden. (deutsch: Too Good To Go will die Welt erobern). In: CXO Magasinet. Abgerufen am 14. April 2020 (dänisch).
  8. a b Too Good To Go ansætter Endomondo-stifter som ny topchef. (deutsch: Too Good To Go stellt Endomondo Gründerin als neue Firmenchefin ein). In: Food Supply DK. Abgerufen am 14. April 2020 (dänisch).
  9. a b Flora Southey: Too Good To Go turns food waste into business: ‘It really is a win-win-win concept’. In: Foodnavigator.com. 4. September 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019 (englisch).
  10. Jean-Marc de Jeager: J’ai testé Too Good to Go, pour manger pas cher en récupérant les invendus des restos. In: Lefigaro.fr. 12. September 2018, abgerufen am 27. Dezember 2019 (französisch).
  11. This App Lets You Eat the Food Restaurants Throw Out at the End of Service. In: www.vice.com. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  12. Camille Destraz: L’appli anti-gaspi «Too Good To Go» débarque en Romandie. In: Letemps.ch. 16. Oktober 2016, abgerufen am 27. Dezember 2019 (französisch).
  13. Mary Loritz: Copenhagen-based app Too Good To Go raises a further €6 million to eliminate food waste. In: Eu-startups.com. 8. Februar 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019 (englisch).
  14. a b Too Good To Go acquires a Spanish app to save 1.3B tonnes of food waste: Did you know these 5 things about the Danish tech startup. In: Silicon Canals. 6. September 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019 (englisch).
  15. Jean-Noël Caussil: Jardiland adopte Too Good to Go. In: LSA-conso.fr. 14. November 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019 (französisch).
  16. Intermaché et Too Good To Go unis contre le gaspillage alimentaire. In: Ac-franchise.com. 18. Dezember 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019 (französisch).
  17. Lebensmittel Praxis: Netto - Kooperiert mit Too Good to Go. 31. März 2021, abgerufen am 22. April 2021 (deutsch).
  18. a b Kein «Too Good To Go» bei Manor-Filialen in der Ostschweiz. 12. April 2021, abgerufen am 22. April 2021.
  19. Gegen Lebensmittelverschwendung: Manor weitet Zusammenarbeit mit Too good to go aus. Abgerufen am 22. April 2021.
  20. FOCUS Online: „Too Good To Go“ gewinnt den FOCUS-Innovationspreis 2020. Abgerufen am 22. April 2021.
  21. Oft länger gut. Abgerufen am 11. November 2023.
  22. Reduzieren Sie Verschwendung in Ihrem Betrieb. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  23. a b „Too Good To Go“ – Essen retten per App. Abgerufen am 22. April 2021.
  24. Günstig Essen mit "Too Good To Go App" – Anleitung & Erfahrungen 2023. In: Sparweise.de. 18. März 2023, abgerufen am 13. September 2023 (deutsch).
  25. wien ORF at/Agenturen red: Weniger Warenspenden an Sozialmärkte. 9. September 2022, abgerufen am 1. Juni 2023.