Rhus succedanea
Rhus succedanea (Syn.: Toxicodendron succedaneum (L.) Kuntze) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhus innerhalb der Familie der Sumachgewächse. Sie stammt ursprünglich aus Asien und wurde in vielen Gebieten der Welt, beispielsweise in Australien und Neuseeland angepflanzt. Verwandt sind der Burmesische Lackbaum (Gluta usitata) und der Lackbaum die ähnlich genutzt werden. Ältere Trivialnamen sind Talgbaum und (Japanischer) Wachsbaum.
Rhus succedanea | ||||||||||||
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![]() Rhus succedanea | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rhus succedanea | ||||||||||||
L. |
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b7/Viaszfa_%28Rhus_succedanea%29_a_K%C3%B6hler%27s_Medizinal-Pflanzen_c%C3%ADm%C5%B1_atlaszb%C3%B3l..jpg/220px-Viaszfa_%28Rhus_succedanea%29_a_K%C3%B6hler%27s_Medizinal-Pflanzen_c%C3%ADm%C5%B1_atlaszb%C3%B3l..jpg)
Beschreibung
BearbeitenEs handelt sich um einen laubabwerfenden, großen Strauch oder Baum, der Wuchshöhen von bis über 8 Metern erreicht. Die Art führt ein giftiges, reizendes Exsudat.
Die wechselständigen, gestielten Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit bis zu 15 Blättchen. Die eiförmigen bis -lanzettlichen, zugespitzten bis geschwänzten und ganzrandigen, kahlen bis leicht behaarten Blättchen sind kurz gestielt bis fast sitzend.
Rhus succedanea ist zweihäusig diözisch. Es werden achselständige und vielblütige, rispige Blütenstände gebildet. Die kleinen, gelblich-grünen, fünfzähligen, funktional eingeschlechtigen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind kurz gestielt. Die Kronblätter sind zurückgelegt. Es sind relativ kurze Staubblätter vorhanden. Einige Staminodien oder ein Pistillode können manchmal ausgebildet werden. Der Fruchtknoten ist oberständig. Es sind drei kurze Griffel vorhanden. Es ist ein gelappter Diskus vorhanden.
Es werden gelb-braune, glatte, bis 1 Zentimeter große, oft seitlich etwas abgeplattete, einsamige Steinfrüchte gebildet.
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Holzprobe
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Laubblätter und Blüten
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Rinde
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Ein häufiger wild wachsender Baum in Hongkong
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Blütenstände
Ökologie
BearbeitenDie Raupen der Miniermotten Eteoryctis deversa, Caloptilia aurifasciata, Caloptilia protiella, Caloptilia rhois und Callidrepana patrana nutzen Rhus succedanea als Nahrungspflanze.
Inhaltsstoffe
BearbeitenRhus succedanea produziert sogenannte Hinokiflavone, als Zellgifte wirkende Flavonoide.[1] Seine Stängel sind auch eine kommerzielle Quelle für Fisetin, das in China gewonnen wird.[2]
Nutzung
BearbeitenRhus succedanea wird zur Herstellung von Lacken verwendet. In Vietnam wird der Lack aus dem Harz von Rhus succedanea zur Herstellung von Lackgemälden, sơn mài genannt, genutzt.
In Ostasien, insbesondere in Japan, wurde ein traditionelles Kerzenwachs (auch als Japanwachs bezeichnet) aus den zerstoßenen Früchten von Rhus succedanea und anderen Sumachgewächsen hergestellt, das sich größerer Beliebtheit als Bienenwachs oder tierische Fette erfreute. Japanwachs ist ein Nebenprodukt der Lackherstellung. Es handelt sich nicht um ein echtes Wachs, sondern um Fette mit einem Anteil von 10 bis 15 % an Palmitin, Stearin und Olein sowie etwa einem Prozent Japansäure. Japanwachs wird in flachen Blöcken oder Scheiben verkauft und hat einen ranzigen Geruch. Es wird durch Druck und Hitze oder mit Hilfe von Lösungsmitteln extrahiert. Die Fettsäuremethylester des Öls aus den Kernen erfüllen die Hauptanforderungen an Biodiesel in den USA (ASTM D 6751-02, ASTM PS 121-99), Deutschland (DIN V 51606) und der Europäischen Union (EN 14214).[3]
In Indien wird Rhus succedanea als Heilpflanze genutzt.
Die Früchte sind essbar, doch ihr Verzehr wird aufgrund der allgemeinen Giftigkeit von Rhus succedanea nicht empfohlen.
Aufgrund seiner auffälligen Herbstfärbung wurde Rhus succedanea außerhalb Asiens als Zierpflanze verbreitet, oft von Gärtnern, die die heftigen allergischen Reaktionen auf die Pflanzenteile nicht beachteten. In Australien und Neuseeland gilt er heutzutage als giftiges Unkraut. Die Stadt Kurume in Japan führt ihn als einen der Symbolbäume der Stadt.
Trivialnamen
BearbeitenEinige Trivialnamen sind: englisch wax tree,[4] Japanese wax tree, in Vietnam sơn.
Weblinks
Bearbeiten- Toxicodendron succedaneum in der Flora of China, Vol. 11.
- Toxicodendron succedaneum bei CABI Digital Library.
- Toxicodendron succedaneum bei Tree Library (Bilder).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Y. M. Lin, F. C. Chen, K. H. Lee: Hinokiflavone, a cytotoxic principle from Rhus succedanea and the cytotoxicity of the related biflavonoids. In: Planta Medica. 55. Jahrgang, Nr. 2, 1989, S. 166–168, doi:10.1055/s-2006-961914.
- ↑ M. Gábor, E. Eperjessy: Antibacterial Effect of Fisetin and Fisetinidin. In: Nature. Band 212, Nr. 5067, 1966, S. 1273–1273, doi:10.1038/2121273a0. , (PDF; 1,5 MB).
- ↑ M. Mohibbeazam, A. Waris, N. Nahar: Prospects and potential of fatty acid methyl esters of some non-traditional seed oils for use as biodiesel in India. In: Biomass and Bioenergy. 29. Jahrgang, Nr. 4, 2005, S. 293–302, doi:10.1016/j.biombioe.2005.05.001.
- ↑ Toxicodendron succedaneum. In: Plants Database. United States Department of Agriculture, Natural Resources Conservation Service, abgerufen am 11. Dezember 2015.