Die Insel Carriacou ist eine zu Grenada gehörende Insel im Karibischen Meer.

Carriacou

Aussicht auf Hillsborough, Hauptstadt von Carriacou
Gewässer Karibisches Meer
Inselgruppe Grenadinen
Geographische Lage 12° 29′ N, 61° 27′ WKoordinaten: 12° 29′ N, 61° 27′ W
Carriacou (Grenada)
Carriacou (Grenada)
Länge 12 km
Breite 5 km
Fläche 34 km²
Höchste Erhebung High North
291 m
Einwohner 6000
176 Einw./km²
Hauptort Hillsborough
Seekarte von 1891
Seekarte von 1891

Sie ist die größte Insel der Grenadinen, einer Inselgruppe innerhalb der Kleinen Antillen. Carriacou hat eine Fläche von 34 km² und etwa 6000 Einwohner. Die größten Siedlungen auf der Insel sind Hillsborough, L’Esterre, Argyle, Dumfries, Grand Bay, Meldrum und L’Appelle. Die durch Vulkanismus entstandene, bergige Insel ist von Korallenriffen umgeben und erreicht eine Höhe von 291 m. Die Höhe der Erhebungen reicht nicht aus, um vorbeiziehende Wolken zum Abregnen zu bringen; deshalb existiert auf der Insel kein einziger Fluss und die Insel ist deutlich trockener als Grenada.

Von der zu St. Vincent und den Grenadinen gehörenden Union Island im Norden wird sie durch eine etwa 6 km breite Wasserstraße getrennt. Rund 30 km südwestlich liegt Grenada, 5 km im Osten liegt Petite Martinique. Vor der Südküste liegen einige weitere unbewohnte und sehr kleine Inseln: Saline Island mit 0,3 km², Mushroom Island, White Island, Frigate Island mit 0,4 km² und Large Island mit 0,5 km², sowie weitere Felsen und Riffe.

Im Jahr 2023 wurde der „traditionelle Holzbootbau in Carriacou und Petite Martinique“ in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[1] 2024 folgte „Shakespeare Mas‘, ein traditioneller Bestandteil des jährlichen Karnevals von Carriacou“ auf diese Liste nach.[2]

Geschichte

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Der Name stammt aus der karibischen Sprache und bedeutet „Insel der Riffe“. Zuerst besiedelten die Arawak die Insel, gefolgt von den Kariben. Die Insel wurde 1656 zum ersten Mal in Père du Tertres Histoire des Antilles erwähnt. Franzosen kamen auf die Insel, bevor Carriacou zusammen mit Grenada 1763 in englischen Besitz gelangte. Baumwolle, Kaffee, Indigo, Zuckerrohr und Kakao wurden in Plantagenwirtschaft angebaut.

Das Auge des Kategorie 4-Hurrikans „Beryl“ zog am 2. Juli 2024 genau über die Insel.[3] Sie wurde laut den Worten des grenadischen Ministerpräsidenten Dickon Mitchell „innerhalb einer halben Stunde dem Erdboden gleichgemacht“.[4]

Seit 1998 besteht der tägliche Fährverkehr nach Grenada und zur Nachbarinsel Petite Martinique. Direkt an der Küste südwestlich des Hauptorts Hillsborough (ca. 600 Einwohner) liegt Lauriston, ein kleiner Ort mit einem Flugplatz für Kleinflugzeuge. Die Fluggesellschaft SVG Air fliegt von hier regelmäßig die Hauptinsel Grenada an und bietet Charterflüge auf viele weitere Karibik-Inseln. In Hillsborough und der näheren Umgebung fahren viele Busse und Autos. Die Straßen sind in schlechtem Zustand, eng, kurvenreich und zum Teil nicht asphaltiert.

Wirtschaft

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Die meisten Einwohner leben von Viehwirtschaft. Viele Waren müssen aus Grenada importiert werden. Der Tourismus besteht in der Regel aus wenigen Personen, die nur einige Tage in den wenigen Pensionen einfacher Ausstattung verbringen, sowie aus den in der Tyrell Bay ankernden Fahrtenseglern, die hier teilweise für mehrere Wochen ankern. In der Bucht gibt es zwei Werften, in denen Reparaturen an Yachten vorgenommen werden.

Für die beiden bewohnten Inseln Carriacou und Petite Martinique werden seit dem 24. Dezember 1973 eigene Briefmarken mit der Aufschrift „Grenada-Grenadines“, seit 1999 mit der Aufschrift „Grenada Carriacou & Petite Martinique“ ausgegeben. Die Briefmarken werden allerdings von einer ausländischen Agentur herausgegeben und sind auf Carriacou und Petite Martinique nicht an den Postschaltern vorrätig.

Persönlichkeiten

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  • Herbert Blaize (1918–1989), Premierminister von Grenada; auf Carriacou geboren
  • Nicholas Brathwaite (1925–2016), Premierminister von Grenada; auf Carriacou geboren
  • Jamora Alves (* 2003), Leichtathletin; auf Carruacou geboren

Literatur

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  • Nicole Boisvert: Carriacou. Quintin, Waterloo (Québec) 1997. ISBN 2-89435-098-8 (französisch).
  • Raymond Devas: A History of the Island of Grenada, 1498–1796. With Some Notes and Comments on Carriacou and Events of Later Years. Carenage Press, St. George’s 1964 (2. Aufl. 1974).
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Commons: Carriacou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Carriacou – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Traditional wooden boatbuilding in Carriacou and Petite Martinique. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2023.
  2. Shakespeare Mas', a traditional component of Carriacou's annual carnival. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2024, abgerufen am 14. Dezember 2024 (englisch).
  3. Rishav KothariI am a content writer, Researcher with Over Three Years of Experience, Specializing in Diverse Fields Such as Social Media Content, Scientific Articles, Tech Blogs, academic writing My passion for science, Literature Drives My Work, I. am dedicated to producing high-quality: Carriacou Island flattened in 30 minutes as Category 4 Hurricane “Beryl” makes direct hit, Grenada. 3. Juli 2024, abgerufen am 11. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. Starker Hurrikan "Beryl" sorgt für Schäden in der Karibik. Abgerufen am 11. Juli 2024.