Die Tristel-Formation ist eine kreidezeitliche stratigraphische Formation, die im Tauernfenster, Engadiner Fenster, Rechnitzer Fenster und vielen anderen Lokalitäten in den Ost- und Westalpen vorkommt.[1][2] Sie ist Teil der Bündnerschiefer bzw. der penninischen Einheiten der Alpen.[3]
Abgelagert wurde die Tristel-Formation vom Unteraptium bis Oberbarremium. Sie besteht aus einer Abfolge von Kalken, Mergeln, und Tonsteinen. Aufgrund der starken Deformation ist die Mächtigkeit schwierig abzuschätzen, beträgt aber durchschnittlich zwischen 150 und 250 m. Die Ablagerung erfolgt in Form turbiditischer Schüttungen.[4]
Die Tristel-Formation nimmt eine niedrige Position innerhalb der Einheiten des Valais-Ozeans ein. Man kann sie aufgrund dessen mit der Klus Formation und der Couches de l’Aroley Formation korrelieren.[3] Alle drei Formation markieren das Anfangsstadium der Grabenbruchphase des Valais-Ozeans und stellen den untersten Teil der Walliser Trilogie dar.[5]
Die Tristel-Formation ist Teil der Rhenodanubischen Gruppe.[4]
Typusprofil
BearbeitenDas Typusprofil der Tristel-Formation befindet sich in der Nähe des Naafkopfs im österreich-liechtensteinischen Grenzgebiet (Naafkopf ). Das Profil liegt auf der Liechtensteiner Seite bei einem Felsrücken namens Tristel, Jesfürggli. Die Erstbeschreibung des Profils wurde 1984 von Benno Schwizer publiziert.[1] Die Formation ist nach einem Felsrücken, dem „Tristel“ im Jestal benannt.[4]
Weblinks
Bearbeiten- Die Tristel – Formation: Vergleichende Untersuchung in Graubünden, Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern (PDF; 19 kB): Inhaltsverzeichnis der Dissertation von Benno Schwizer.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Schwizer, B. (1984): Die Tristelschichten.- Dissertation: 185 S.; Univ. Bern.
- ↑ Stratigraphische Tabelle von Oesterreich 2004. (PDF; 381 kB) Archiviert vom am 24. April 2018; abgerufen am 25. Februar 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Pierre-Charles de Graciansky, David G. Roberts, Pierre Tricart: The Western Alps, from rift to passive margin to orogenic belt: an integrated geoscience overview. 1st edition Auflage. Elsevier, Amsterdam 2010, ISBN 978-0-444-53724-9, S. 158.
- ↑ a b c Archivierte Kopie ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Andrea Loprieno: The Valais units in Savoy (France): a key area for understanding the palaeogeography and the tectonic evolution of the Western Alps. 2011.