The Ultimate Soundtracker oder Soundtracker ist ein Step-Sequenzer-Programm für den Commodore Amiga und der erste echte Tracker.[2] Er wurde von Karsten Obarski, einem deutschen Softwareentwickler und Musiker, entwickelt. Er erstellte die Software ursprünglich als internes Tool, um auch ohne Programmierfähigkeiten auf dem Amiga Musik machen zu können.[3] Bei welcher Firma er zu dieser Zeit tätig war, ist unklar, Quellen nennen sowohl Reline Software[4] als auch EAS.[5]
The Ultimate Soundtracker | |
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Basisdaten
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Hauptentwickler | Karsten Obarski |
Entwickler | EAS |
Erscheinungsjahr | 1987 |
Aktuelle Version | 2.6 (1992[1]) |
Betriebssystem | AmigaOS |
Kategorie | Tracker |
Lizenz | proprietär/Public Domain |
deutschsprachig | nein |
Entwicklungsgeschichte
BearbeitenDer SoundTracker war zunächst ein Hilfsmittel für die musikalische Untermalung eines Amigaspiels. Er hatte Techniken, die schon für den Commodore 64 von Rob Hubbard entwickelt wurden, und andere Vorläufer wie dem Soundmonitor als Vorbild.[4] Das Programm ermöglichte erstmals ein 4-Kanal-Echtzeit-Hardware-Mixing auf allen Amiga-Computertypen. Anders als bei späteren Versionen war die Anzahl der Samples auf 15 begrenzt. Die Verwendung der vier Kanäle war wie folgt vorgesehen bzw. empfohlen: Melodie (Hauptinstrument), Begleitinstrument, Bass und Perkussionsinstrument.[6][5] (Siehe auch die Beschriftung/ Betitelung der Kanäle in einigen Versionen.) Der Soundtracker konnte die Tracks als Sequenz von Assembler-Instruktionen, aber noch nicht als Trackermodul exportieren.[4]
Der Soundtracker wurde Mitte 1987[5] für Verkaufszwecke veröffentlicht. Ihm war kein Erfolg als allgemeines Musikentwicklungsprogramm beschieden,[7] Reviews nannten es „unlogisch“, „schwierig“ und „launisch“. Es wurde in diesem Markt von Applikationen wie Aegis Sonix und Electronic Arts’ Deluxe Music Construction Set ausgestochen.[5] Jedoch wurde es zum Standard für Spielemusik auf dem Amiga.[4] Der Quelltext wurde später als Public domain veröffentlicht, wonach er manipuliert, debugged und in der aufkeimenden Amiga Untergrund- und Demoszene verteilt wurde. Eine Diskette mit Instrumenten-Samples (ST-01) wurde mit verbreitet.[5] 1989 wurde das Programm von zwei schwedischen Programmierern, Pex „Mahoney“ Tufvesson und Anders „Kaktus“ Berkeman, verbessert, die das Ergebnis dann als NoiseTracker veröffentlichten. Dieser erlaubte schon bis zu 31 Instrumente und war flexibler bezüglich der Kanalverwendung. Spätere Versionen des Programms verwendeten das MOD-Dateiformat, das sowohl Instrument-Samples als auch die Sequenztracks in der gleichen Datei abspeicherte.[4] Jedoch war diese Version inkompatibel mit AmigaOS 2.0, was zu Abstürzen führte. Der ProTracker war ein Ende 1990 veröffentlichter weiterer Nachfolger, der die Stabilitätsprobleme löste und die grafische Benutzeroberfläche weiter anpasste.[5]
Weitere Bücher
Bearbeiten- Anders Carlsson: Chip Music: Low Tech Data Music Sharing. In: Karen Collins (Hrsg.): From Pac-Man to pop music. Interactive audio in games and new media. Ashgate, Aldershot u. a. 2008, ISBN 978-0-7546-6211-2, S. 153–162.
- Interview mit Obarski auf der Amiga Music Preservation Website.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mat Broomfield: Soundtracker 2.6: music utility. CU Amiga, 1. Oktober 1992, S. 139, abgerufen am 21. Februar 2011 (englisch): „83%“
- ↑ Claudio Matsuoka: Tracker History Graphing Project. helllabs.org, 4. November 2007, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2011; abgerufen am 29. Januar 2011: „Tracker History Graph“ Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Driscoll, Kevin and Diaz, Joshua: Endless loop: A brief history of chiptunes. In: Transformative Works and Cultures. no.2, 2009, doi:10.3983/twc.2009.0096 (transformativeworks.org [abgerufen am 13. Februar 2011]): Most importantly, Soundtracker provided an environment in which nonprogrammers could access the sophisticated music tools in their home computers without needing to learn a programming language.
- ↑ a b c d e Karen Collins: Game sound: an introduction to the history, theory, and practice of video game music and sound design. Hrsg.: MIT Press. 2008, ISBN 0-262-03378-X, S. 58 (englisch, Online [abgerufen am 11. Februar 2011]).
- ↑ a b c d e f Mark Wright: Retrospective – Karsten Obarski. textfiles.com, März 1998, abgerufen am 11. Februar 2011 (englisch).
- ↑ Karen Collins: MIDI and MOD format. (PDF; 524 kB) gamessound.com, Juni 2007, archiviert vom am 6. August 2009; abgerufen am 11. Februar 2011 (englisch).
- ↑ Johan Kotlinski: Amiga Music Programs 1986-1995. 2009, archiviert vom am 8. Juli 2011; abgerufen am 13. Februar 2011.