Die Universitätsbibliothek Erfurt ist die Wissenschaftliche Bibliothek der Universität Erfurt im Freistaat Thüringen. Von 1999 bis 2018 war sie mit der Forschungsbibliothek Gotha als Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha vereinigt. Seit März 2018 ist sie eine eigenständige zentrale Einrichtung der Universität, steht jedoch weiterhin in enger Kooperation mit der Forschungsbibliothek. Sie dient hauptsächlich der Forschung, Lehre und Studium der Universität Erfurt sowie der wissenschaftlichen Arbeit und der Weiterbildung. Die Universitätsbibliothek Erfurt ist auf dem Campus der Universität untergebracht.

Universitätsbibliothek Erfurt

Universitätsbibliothek auf dem Campus der Universität Erfurt

Gründung 1993
Bestand 1.173.594 Druckschriften (2019)[1]
Bibliothekstyp Universitätsbibliothek
Ort Erfurt Welt-IconKoordinaten: 50° 59′ 21″ N, 11° 0′ 32″ O
ISIL DE-547 (Universitätsbibliothek Erfurt)
Betreiber Universität Erfurt
Leitung Gabor Kuhles
Website https://www.uni-erfurt.de/bibliothek

Geschichte

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Der Aufbau der Universitätsbibliothek Erfurt begann im Zuge der Wiedergründung der Universität Erfurt Ende 1993, der Ausleihbetrieb wurde ab 1998 auf dem Campus der Universität aufgenommen. Schon 1997 wurde für die Bibliothek eine Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Erfurt aufgezogen, deren Bibliothek im Jahr 2000 in die Universitätsbibliothek integriert wurde. Ebenfalls 2000 konnte einen Neubau mit einer Kapazität von 1,15 Mio. Bände (Architekten: Koch + Partner, München) auf dem Campus der Universität im Norden Erfurts bezogen werden. 2002 wurden schlussendlich die Bestände des Philosophisch-Theologischen Studiums Erfurt (heute Theologische Fakultät) sowie die Bestände der Bibliotheca Amploniana in die Universitätsbibliothek integriert.

Mit der Neufassung des Thüringer Hochschulgesetzes wurden die Forschungsbibliothek Gotha und Universitätsbibliothek Erfurt 1999 zur Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha zusammengelegt. Als Folge einer Evaluierung durch den Wissenschaftsrat 2014/15 wurden beide Bibliotheken 2018 wieder selbständige wissenschaftliche Einrichtungen, blieben aber beide Teil der Universität Erfurt. Die Organisation der Forschungsbibliothek und die Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek regelt eine Satzung.[2]

 
Innenansicht der Universitätsbibliothek der Universität Erfurt

Das heutige Medienangebot geht wesentlich auf die Förderung durch Investitionsmittel nach dem Hochschulbauförderungsgesetz (1997–2008) sowie die Integration der Bibliotheken mehrerer ehemaliger Einrichtungen, so der Kirchlichen Hochschule Naumburg als Dauerleihgabe der Evangelischen Kirchenprovinz Sachsen seit 1995, der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen seit 1997 und des Philosophisch-Theologischen Studiums Erfurt seit 2002, zurück. Außerdem enthält sie den erhaltenen Bestand der Bibliothek der alten Erfurter Universität (1392–1816), darunter die Bibliotheca Amploniana als die größte noch vollständig erhaltene Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten weltweit.

Die Bibliothek bietet ihre Medien überwiegend in Freihandaufstellung an und ist aktives Mitglied der Regensburger Verbundklassifikation.

Literatur

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  • Christiane Schmiedeknecht: Der Bibliotheksneubau der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha. In: Bibliothek 27(2003), 1/2, S. 76–78
  • Der Schatz des Amplonius : die große Bibliothek des Mittelalters in Erfurt. Herausgegeben von Kathrin Paasch in Zusammenarbeit mit Eckehart Döbler im Auftrag der Kulturdirektion der Landeshauptstadt Erfurt, Erfurt 2001, ISBN 3-910111-17-3.
  • Christiane Schmiedeknecht: Universitätsbibliothek Erfurt. In: 3. Thüringer Bibliothekstag in Erfurt am 11. Oktober 1997 anlässlich des 100jährigen Bestehens der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt. Erfurt 1998, S. 22–26 (online).
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Commons: Universitätsbibliothek Erfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Leistungskennzahlen 2019, abgerufen am 25. Juni 2020
  2. Satzung zur Organisation der Forschungsbibliothek Gotha (FBG) der Universität Erfurtvom 1. Februar 2018, abgerufen am 25. Juni 2020