Vereinigte Wirtschaftsdienste

börsenorientiertes Unternehmen
(Weitergeleitet von VWD)

Infront (vormals vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste) ist ein deutscher Dienstleistungskonzern mit Sitz in Frankfurt am Main. Gegründet 1949 als Unternehmen für Wirtschafts- und Finanznachrichten wandelte sich die vwd zunächst zu einem Anbieter für Echtzeit-Finanzdaten und später zum Anbieter von Softwarelösungen in den Bereichen FinTech und RegTech. Im Jahr 2019 wurde die vwd von der norwegischen Infront Gruppe übernommen und der Markenname vwd in Folge weitgehend aufgegeben. Die Unternehmen und Produkte der vwd bestehen unter dem Namen Infront fort.[1]

Geschichte

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vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH

 
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1949
Sitz Frankfurt am Main, Deutschland
Leitung Udo Kersting
Mitarbeiterzahl 402
Umsatz 74 Mio.
Branche Software, Marktdaten
Website www.vwd.com
Stand: 2018

Unternehmensgründung

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Während der Besatzungszeit in Deutschland zwischen 1945 und 1949 begannen die Besatzungsmächte auch mit dem Wiederaufbau des Nachrichtenwesens in Deutschland. In diesem Zuge wurden in den verschiedenen Besatzungszonen verschiedene Institutionen gegründet:

Neben der Versorgung mit allgemeinen Nachrichten war ein wesentliches Ziel der Westmächte jedoch vor allem die rasche Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigte die deutsche Wirtschaft allerdings auch verlässliche Informationen über in- und ausländische Märkte. Um dies sicherzustellen, einigten sich die Amerikaner und Briten darauf, eine privatwirtschaftliche Organisation zu schaffen, welche die deutsche Industrie mit Informationen über ausländische Börsen, Märkte sowie Ein- und Ausfuhrbestimmungen versorgte. Zur gleichen Zeit bestanden auch bei der Agentur Reuters die Idee ihren deutschen Dienst wiederzubeleben. Reuters bot in diesem Zuge den Besatzungsmächten an, sich an der Gründung eines Unternehmens für Wirtschafts- und Finanzinformationen zu beteiligen. Diese Idee scheiterte jedoch daran, dass die Militärregierung keine ausländischen Investitionen zuließ.

Somit wurde die „Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH“ (vwd) am 24. Februar 1949 ohne Beteiligung von Reuters als unabhängiger Wirtschaftsdienst mit Sitz in der Zeil 101 in Frankfurt am Main gegründet. Die vwd wurde dabei als Non-Profit-Organisation gegründet, deren Profite dem Erhalt der Infrastruktur vorbehalten sein sollten. Des Weiteren sollte die vwd sich ohne finanzielle Beteiligung des Staates und ohne Subventionen tragen. Die vwd erhielt jedoch vertraglich die exklusiven Vertriebsrechte von Reuters Wirtschaftsnachrichten für den deutsche Markt. Die beteiligten Gründungsgesellschafter 1949 waren:

Mit der Änderung der Investitions-Regeln der Alliierten konnte Reuters 1951 dann als weiterer Gesellschafter beitreten.[2] Bis Anfang der 1960er wuchs die vwd zur größten Wirtschaftsnachrichtenagentur auf dem europäischen Kontinent.[3]

Geschäftsfeld: Allgemeine Wirtschafts- und Brancheninformationen

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VWD Europa – Land- und Ernährungswirtschaft VWD-Inland VWD Europa
VWD-Kakao-Spezialdienst VWD-Kautschuk VWD-Montan
VWD-Kaffe-Übersee-Sonderdienst VWD-Wirtschaftsspiegel VWD Baumwolle
VWD-Vertrauliche Informationen VWD-Pfeffer-Spezialdienst VWD-Wolle
VWD-Seide und Chemiefasern VWD-Vieh und Fleisch VWD-Finanzen
VWD-Hart- und Bastfasern VWD-Getreide VWD-Energie
VWD-Eier, Butter, Käse VWD-Häute und Leder VWD-Stahl
VWD-Wirtschaft und Technik VWD-Öle und Fette VWD-Verarbeitung
VWD-Landwirtschaft und Ernährung VWD-Fischwirtschaft VWD-NE-Metalle
VWD-Marktrundschau für Agrarprodukte VWD-Genussmittel VWD-Elektro
VWD-Kaffee-Spezialdienst Ost-West-Handel VWD-Chemie

Der Gründungsvertrag sah vor, dass die vwd die Bereitstellung von allgemeinen Wirtschaftsinformationen und spezieller Brancheninformationen für die deutsche Wirtschaft übernimmt.

Wesentlichstes Produkt war ab 1956 die Publikation Nachrichten für Außenhandel („NfA“). Die Zeitung bestand bereits in ähnlicher Form vor dem Krieg. Die Bundesauskunftsstelle für den Außenhandel („BfA“) entschied dieses Format wieder zu nutzen, um Informationen zum Thema Außenhandel zusammenzutragen. Zunächst übernahm der Deutsche Wirtschaftsdienst (DWD) diese Aufgabe und erstellte 1953 die erste Nachkriegsausgabe. Da diese Aufgabe aber im Widerspruch zum Gesellschaftsvertrag stand, entschied die DWD 1956 sämtliche Aufgaben bezüglich der „NFA“ sowie des Wochendienstes „Außenhandelsdienst der Industrie- und Handelskammern und Wirtschaftsverbände“ auf die vwd zu übertragen.[4]

Parallel produzierte die vwd eine Vielzahl an Spezialdiensten für unterschiedliche Interessenlagen und Branchen der deutschen Wirtschaft. Gekennzeichnet waren diese Spezialdienste mit dem Kürzel „VWD“ vorangestellt. Mit der Gründung der Europäischen Union 1958 ergänzte die vwd ihr Angebot mit einer Spezialberichterstattung über die europäische Integration. Bis in die 1990er wurde das Nachrichtenangebot um diverse Spezialdienste ausgebaut. Das Angebot veränderte sich im Laufe der Jahre, auch den Veränderungen und Anforderungen der deutschen Wirtschaft folgend. Spezialdienste wurden ergänzt, eingestellt oder zusammengelegt.[5]

Geschäftsfeld: Marktnahe Nachrichten für die deutsche Wirtschaft

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Gemäß Gründungsvertrag sollte zudem die Bereitstellung von auf die deutsche Wirtschaft zugeschnittenen Nachrichten ein Unternehmensziel sein. Hierzu erhielt die vwd auf Grundlage des Gesellschaftervertrages Zugriff auf die Meldungen aus den Redaktionen der dpa sowie der DENA für den deutschen Wirtschaftsraum. Der Vertrag mit Reuters ermöglichte den Zugriff auf internationale Nachrichten, welche bei vwd für den spezifischen Informationsbedarf des deutschen Marktes überarbeitet wurden.

Daneben begann die vwd ein eigenes Redaktionsnetzwerk aufzubauen, um die spezifischen Bedürfnisse der Wirtschaft mittels eigener, ergänzender Recherchen besser bedienen zu können. Der Aufbau wurde 1950 mit der Einstellung eines Korrespondenten in Bonn begonnen. Die selbst erstellten Wirtschafts-Nachrichten wurden ab 1951 unter dem Kürzel „VWD“ auch von der dpa auch in ihren eigenen Basis Dienst eingebunden. Im Folgejahr erweiterte vwd sein Redaktionsnetz mit dem Aufbau eines Redaktionsbüros in Luxemburg, dem damaligen Sitz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl.[6]

Geschäftsfeld: Versorgung mit Marktdaten

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Neben den anderen Unternehmenszielen sah der Gründungsvertrag auch die zeitkritische Versorgung der deutschen Wirtschaft beziehungsweise der Kunden mit zeitnahen Nachrichten und Marktdaten.

Hierbei stand insbesondere die schnelle Versorgung im Vordergrund und damit auch die Frage der technischen Bereitstellung. In den 1950er Jahren wurde daher damit begonnen ein unternehmenseigenes Fernschreibernetz aufzubauen, welches in den folgenden Jahrzehnten laufend ausgebaut wurde. Im Jahr 1957 wurde über eine Standleitung auch der Comtel-Dienst von Reuters angeschlossen. Hiermit war die vwd in der Lage Nachricht und Marktdaten aus London zu empfangen und an die Kunden weiterzugeben. Im selben Jahr, nachdem das Unternehmen seinen Firmensitz in die Unterlindenau Straße verlagerte, liefen in der Zentrale allein 45 Fernschreiber.[7]

Einführung der Tickerdienste in den 1960ern

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Mit dem Wachstum der deutschen Wirtschaft sowie dem technischen Fortschritt stiegen auch die Anforderungen an eine schnellere Versorgung der Kunden. Gleichzeitig stieg die Menge der zu verarbeitenden Nachrichten und Marktdaten laufend. Einen ersten Schritt zu einer schnelleren Informationsübermittlung erfolgte bei vwd 1965. Es wurde ein System von elektronisch gesteuerten Fernschreiber-Sonderdiensten geschaffen und zu sogenannten „Wirtschaftsticker-Programmen“ zusammengefasst. Wichtige Nachrichten ebenso wie Marktdaten wurden hierbei über mittels Telex und Standleitungen direkt als gedruckte Meldung an die Empfangsgeräte beim Kunden geliefert.

Die ersten Wirtschaftsticker-Dienste waren der „Metall-Ticker“ sowie der „Banken-Ticker“. Später wurde das Angebot auf 22 Ticker-Dienste ausgebaut, darunter auch der „Chef-Ticker“, der „Börsen Funk“ und der „Kurs-Funk“.

Die eingehenden Daten wurden dabei von vwd über verschiedene Kanäle empfangen – schriftlich, fernschriftlich oder auch telefonisch. Diese Informationen wurden von vwd anschließend spezifischen Ticker Programmen zugeordnet und kodiert. Anschließend lief die Übertragung über zwei Rundleitungen innerhalb Deutschlands übertragen. An definierten Knotenpunkten wurden die Informationen mittels der erfolgten Kodierung sortiert und per Standleitung an die Kunden geliefert. Damit konnte in den 1960er bereits eine kundenindividuelle Belieferung erreicht werden. Die Datenübertragung war dabei zunächst auf ca. 50 Baud begrenzt.

Eine weitere Innovation war die Nutzung von Langwellensendern. Die Datenübertragung konnte damit auf bis zu 600 Zeichen pro Minute (75 Baud) ausgebaut werden. Bis 1974 konnte die vwd 700 Kunden für den Ticker Dienst gewinnen und 250 für die teurere Funk Variante.[8]

Elektronische Daten in den 1970ern

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Der erste richtige Computer war bei vwd ab 1973 im Einsatz um Aktienkurse und Preisinformationen zu Investmentfonds von deutschen Effektenbörsen zu übermitteln. Später folgten Rentenkurse, internationale Börsenkurse und Commodity Preisinformationen. Der Einsatz elektronischer Daten erlaubte auch interaktive Abfragen und Darstellung dieser Daten.

In dieser Zeit entstanden auch die ersten Terminal Systeme wie dem Videomaster oder auch dem Videoscan von Reuters. Vwd schloss in dieser Zeit einen Vertrag mit der Teledata AG ab und vertrieb ab 1979 eine spezielle Produktversion unter dem Namen „VWD-Investdata“. Damit konnte vwd erstmals unter eigenem Namen ein System zum Abruf von Kursen und Preisen vertreiben. Parallel begann vwd mit dem Vertrieb der Terminal Produkte von Reuters im Banken Umfeld. Die Provisionsumsätze machten Ende der 1970er nahezu 20 % der Unternehmensumsätze aus.[9]

Krise 1980 nach dem Ausstieg von Reuters

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Im Jahr 1980 geriet die vwd in eine Notlage. Bereits 1976 hatte Reuters damit begonnen entgegen dem im Gesellschaftervertrag der vwd festgeschriebenen Konkurrenzausschluss sein eigenes Nachrichtenprogramm auch auf Wirtschaftsnachrichten auszuweiten. Gleichzeitig kündigte Reuters die Exklusivität der vwd für im Vertrieb der Produkte „Reuters Stockmaster“ und „Reuters Monitor“. Trotzdem bestand Reuters auf der Einhaltung eines Vertrages, welcher die Übertragungsgeschwindigkeit auf 75 Baud begrenzte. Unter diesen Gesichtspunkten entschied die Geschäftsführung die vollständige Kündigung der Nachrichtenverträge mit Reuters und schloss einen neuen Vertrag mit Dow Jones & Company über die Lieferung mit internationalen Nachrichten ab.

In der Folge dieses Streits entschied sich Reuters für den Verkauf seiner Anteile an der vwd und schied zum 14. Juli 1980 als Gesellschafter der vwd aus.

Der Streit mit Reuters hatte enorme Auswirkungen auf die vwd. Vor dem Ausstieg machten die Vertriebsprovisionen für die Reuters Terminal-Produkte bis zu 20 % des Umsatzes der vwd aus. Dieser Umsatz ging nach dem Streit mit Reuters in kürzester Zeit verloren, ebenso wie ein wesentlicher Teil des Kundenstammes in der Bankenbranche. Was folgte, war eine umfangreiche Restrukturierung, welche sowohl den Verkauf der Liegenschaften (Geschäftsgebäude) wie auch Reduzierung des Personalstammes umfasste. Um die weggefallenen Umsätze zu kompensieren, übernahm vwd nun auch den Vertrieb der Terminal Produkte von Dow Jones unter dem Namen „Telekurs Service“. Der Ausstieg und die Umstellung auf neue Techniken hatte auch signifikante Auswirkungen auf die Belegschaft. Zwischen 1974 und 1985 reduzierte sich die Belegschaft von 320 Mitarbeiter um die Hälfte.[10] Vor dem Hintergrund der in den 1980ern in Deutschland stattfinden Verhandlungen um die Einführung einer 35-Stunden-Woche erfolgte auch bei vwd 1984 eine Urabstimmung durchgeführt, bei der sich 90 % der verbleibenden Mitarbeiter für einen Arbeitsstreik aussprachen. Der in der Folge ausgehandelte Tarifvertrag war der erste Haustarifvertrag in Deutschland der klar eine 35-Stunden-Woche beinhaltete.[11]

Geschäftsfeld: Terminal/Ticker-Produkt

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In Folge der Krise entschied sich die vwd dazu ein eigenes Terminal Produkt zur Verarbeitung und Verbreitung von Realtime Kursen zu entwickeln. Dabei konnte vwd zum einen auf seine Erfahrungen im Umgang und Vertrieb mit den Terminal Produkten von Reuters und Dow Jones setzen. Zum anderen konnte vwd auf Erfahrungen aus verschiedenen Projekten zurückgreifen. In den 70ern war die vwd an der Entwicklung eines Bildschirmtextsystems namens „ANITA“ beteiligt. Partner bei der Entwicklung waren die Deutsche Bundespost und die Verlagsgruppe Dornier. Das Projekt wurde allerdings Anfang 1980 eingestellt. Daneben gab es bereits erste Prototypen wie das Projekt „TIMA“ (Ticker Meldungen Abrufbar) oder den „VWD-Investdata“.

Das erste marktfertige Produkt „Video-Ticker“ wurde 1985 vorgestellt. Der erste eigene Ticker erreichte Übertragungsleistungen von 300 bis 1.200 Baud und verband 15 deutsche Ballungsräume per Standleitung. Das Produkt konnte sehr erfolgreich vertrieben werden und half so nach dem Ausstieg von Reuters erstmals wieder positive Jahresergebnisse zu erzielen.

Erste Internationalisierung

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Die positiven Ergebnisse sowie die negativen Erfahrungen der Abhängigkeit von Nachrichten- und Kurslieferanten entschied sich die vwd zu einer Internationalisierung. Dies bedeutete vor allem den Aufbau eines englischsprachigen Wirtschaftsdienstes sowie dem Aufbau eines Korrespondentennetzwerkes. Im Jahr 1991 unterhielt die vwd Büros in Brüssel, Paris, Mailand, Madrid, New York, São Paulo, Tokio, Sydney, Hongkong und Kuala Lumpur. Die Mitarbeiterzahl wuchs dadurch wieder auf bis zu 225 Mitarbeiter. Das Konzept erwies sich jedoch als nicht profitabel, so dass 1994 bereits die Schließung der Auslandsbüros eingeleitet wurde. Die Mitarbeiterzahl sank dadurch wieder auf 160.

Übernahme der vwd durch Zeitungsverlage

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Im Jahr 1994 vollzog sich ein einschneidender Wechsel in der Eigentümerstruktur. Die dpd hatte bereits in den 1980er begonnen eine eigene Wirtschaftsredaktion aufzubauen. Zwar belieferte vwd weiterhin die dpd mit Wirtschaftsnachrichten (mit dem Kürzel DPA/VWD im dpa-Basisdienst)[12], jedoch sank das Interesse der dpd an einer Weiterführung der Beteiligung an vwd. Im Jahr 1994 wurde dann der Verkauf der vwd eingeleitet und sowohl die dpd als auch die DWD und die Gruppe der 29 Zeitungsverlage verkauften ihre Gesellschaftsanteile vollständig. Käufer war ein Konsortium bestehend aus Dow Jones & Company, Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH sowie Handelsblatt Media Group die alle jeweils 33 % der Anteile erwarben. Die Geschäftsführung übernahmen Michael Frank und, ab 1996, Edmund Keferstein. Letzterer blieb nur bis 1998 und wechselte dann zum Gesellschafter FAZ. Es rückte Spencer Bosse nach, der zuvor die technische Abteilung leitete.

Zur langfristigen Sicherung der Informationsbasis der vwd schloss Dow Jones zudem einen Vertrag mit der vwd über die Lieferung und den Austausch von Nachrichten. Mit dem Einstieg der neuen Eigentümer erfolgte auch eine Neuausrichtung von einer weitgehenden Nachrichtenagentur hin zu einem Dienstleistungs- und Technologieunternehmen.[13]

Im Jahr 1996 gründete vwd zusammen mit der Deutschen Börse und Reuters die DGAP (Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc Publizität). Aufgabe der Gesellschaft war es, einen Meldepflichservice für deutsche börsennotierte Unternehmen anzubieten.[14] In der Folge wurde 1998 das neue Terminal Produkt und Realtime-Informationssystem „RC3“ vorgestellt.[15] Im gleichen Jahr wurde die Tochtergesellschaft „vwd Information Services GmbH“ gegründet um als Kerngeschäft das transaktionsbezogene Geschäft der Vereinigten Wirtschaftsdienste GmbH zu entwickeln. Durch die Neuausrichtungen konnte die vwd ihren Umsatz auf ca. 40 Mio. EUR (80 Mio. DM) im Jahr 2000 steigern. Im Jahr 2001 erfolgte schließlich die strategische Neuausrichtung der vwd GmbH Geschäftsbereiche mit dem Kundenfokus Medien, Finanzdienstleister und Privatanleger.

Geschäftsfeld: Portfolio-Management

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Im Jahr 1999 erwirbt der Anteilseigner der vwd, die Handelsblatt Media Group, 30 % der Geschäftsanteile der Firma „Market Maker Software AG“ in Kaiserslautern, welches bereits eng mit der vwd Group kooperiert.[16] In den Folgejahren erfolgte eine Übertragung diese Anteile an die vwd sowie weitere Anteilskäufe durch die vwd sowie eine immer tiefergehende Kooperation der beiden Unternehmen Ab 2004 gehörte die Market Maker AG dann zu mehrheitlich zur vwd und 2009 wurde die 100 % Übernahme der Market Maker AG bekannt gegeben.[17] Hauptprodukt der Market Maker AG war der „Portfolio Manager“, welcher anschließend als „vwd Portfolio Manager“ vermarktet wurde. Durch die Kooperation und spätere Übernahme konnte die vwd ihr Geschäftsfeld auf den Bereich des digitalen Portfoliomanagement für Wertpapierberatung und Vermögensverwaltung ausweiten.

Erstes deutsches Handelssystem für Privatanleger

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Im Jahr 2001 kooperierten die Börse Düsseldorf, Lang & Schwarz und die vwd Group um das erste Handelssystem für Privatanleger unter dem Namen „Quotrix“ zu starten.[18] Die vwd Information Services GmbH konnte in die Kooperation ihre Erfahrung mit dem Produkt TradeLInk einbringen. 2002 erfolgte dann die Umbenennung der vwd Information Services GmbH in „Quotrix AG“, 2005 dann in vwd Transaction Solutions AG. Ebenfalls 2005 verkaufte Lang&Schwarz ihre Anteile an der Quotrixx AG an die anderen Gesellschafter.[19]

Firmenübernahmen in Deutschland

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Im Jahr 1999 gründete die vwd zusammen mit der Firma „Sokoma Software-Konzepte + Marketing“ ein Joint Venture namens „Business Sector AG“.[20] Kernaufgabe des neuen Unternehmens war die Entwicklung branchenspezifischer Online-Angebote, den Betrieb und die Vermarktung von Informations-Plattformen im Internet. vwd hielt bei Gründung 60 % an dem Joint Venture. Bis 2007 weitete vwd den Anteil auf 100 % aus und verschmolz das Unternehmen per Bekanntmachung vom 10. April 2007 auf die vwd GmbH.

Im Jahr 2001 erfolgte dann der Kauf der Firma „Gatrixx“ in Berlin. Gatrixx betrieb seit der Gründung 1998 mit mittlerweile 58 Mitarbeitern das Onlineportal „finanztreff.de“, musste aber 2001 Insolvenz anmelden. Vwd übernahm das Geschäft sowie die Hälfte der Mitarbeiter und führte das Unternehmen als „Gatrixx NetSolutions“ weiter.[21][22][23]

Im Jahr 2002 erfolgt der Kauf der Mehrheitsanteile der Firma „gevasys“ in Aachen. Die 1994 gegründete Firma war im Bereich der Entwicklung strategischer Anwendungen im Finanzdienstleistungen, insbesondere kundenspezifischer Projekte, tätig. Über die Entwicklung eines eigenen Börseninformationssystems bestand bereits Kontakt mit der vwd. In der vwd Group übernahm die gevasys wesentliche Teile der Entwicklungen des vwd Marktdatenterminals.[24] Im Folgejahr 2003 erweiterte die vwd sein Medienangebot durch die Übernahme des monatlich erscheinende Magazin Asia Bridge.[25]

Management Buy In und Aufspaltung der vwd Group 2004

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Im Jahr 2004 erfolgte ein Verkauf der vwd an eine Investorengruppe um Edmund Keferstein.[26][27] Herr Keferstein war bereits von 1996 bis 1998 Geschäftsführer bei der vwd und wechselte anschließend zur FAZ Gruppe. Hier wurde er im Rahmen einer Restrukturierung entlassen, bevor er als Mitinvestor 2004 wieder die Geschäftsführung der vwd Group übernahm.[28] Die Investorengruppe umfasste den Private Equity Fond „Cornerstone“, die Investmentgesellschaft von SAP-Gründer Dietmar Hopp „DAH Beteiligungs GmbH“ sowie die Privatpersonen Edmund Keferstein und Spencer Bosse.

Im Rahmen des Management BuyIn wurde auch das Nachrichten und Newsletter abgespalten und an den vorherigen Gesellschafter DowJones veräußert. Dow Jones zahlte für den Geschäftsbereich eine Summe von 9,8 Mio. EUR bei einem Umsatz von geschätzten 18 Mio. EUR und einem EBITDA von 1,9 Mio. EUR.[29] Mit dem Kauf wurden auch sämtliche mit dem Nachrichtengeschäft betrauten Mitarbeiter der vwd von Dow Jones übernommen. Dies betraf 120 der insgesamt 220 Mitarbeiter der vwd zu diesem Zeitpunkt. Ebenso wechselte der bisherige Geschäftsführer der vwd Group, Michael Frank, zu Dow Jones Newswire. Dow Jones konnte mit der Übernahme seine Aktivitäten auf dem europäischen Markt stark ausbauen. Der übernommene Nachrichtendienst lief zunächst unter dem Namen „Dow Jones-VWD News“. Die verbleibende vwd Group übernimmt nach der Aufspaltung ausschließlich der Geschäftsbereiche mit Datenterminals und Datenlieferungen inkl. Realtime. Die vorherigen Gesellschafter Handelsblatt und FAZ blieben als Kunden bei der vwd Group.[30]

Im Folgejahr 2005 erfolgte dann auch der Verkauf der Tochtergesellschaft „DGAP“ an das RegTech Unternehmen EQS Group.

Zweite Internationalisierung und Börsengang 2007

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Im Jahr 2005 gab die vwd die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an der b.i.s. börsen-informations-systeme AG aus Schweinfurt bekannt.[31] Die b.i.s. war ein Anbieter von Finanzinformationen mit Data-Broadcasting-Technologie, der seit 1999 im Neuen Markt gelistet war. Anschließend zur gab die vwd ein Pflichtangebot an die verbleibenden Aktionäre aus. Die b.i.s. erwirtschaftete 2004 mit 32 Mitarbeitern einen Umsatz von 5,7 Mio. EUR (11,4 Mio. DM) und einem EBT von 1,0 Mio. EUR (2,1 Mio. EUR).[32]

Zum Jahresbeginn 2006 übernahm die vwd Group eine 51-%-Mehrheit an der „Lenz+Partner AG“. Die Lenz+Partner wurde 1990 gegründet und vertrieb eine Wertpapieranalyse- und Verwaltungssoftware für Privatanleger.[33]

Zum Jahresende 2006 gab die vwd die Übernahme des Unternehmens „Fides Information Services“ bekannt, einem Schweizer Anbieter von Realtime-Services und Tochter der CS Group. Die Fides erwirtschaftete mit 33 Mitarbeitern im Jahr 2005 einen Umsatz von 8 Mio. CHF und verfügte über Niederlassungen in Zürich und Zweigstellen in Frankfurt, Paris und Lugano.[34][35][36]

Im Jahr 2006 erreichte die vwd Group mit 330 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 54 Mio. EUR und ein EBIT von 7,5 Mio. EUR. Der Konzern unterhielt Büros in Frankfurt an Main, Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Herzogenrath, Kaiserslautern, München, Rimpar, Schweinfurt, Stuttgart, Paris und Zürich.[37][38]

Im Folgejahr, 2007, führte die vwd Group ihren ersten Börsengang durch. Mit Stand 23. Juli 2007 wurde die Verschmelzung der „vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH“ auf ihre Tochter „b.i.s. börsen-informations-systeme AG“ in Rimpar vollzogen, womit die neue Gesellschaft die Börsennotierung der b.i.s. übernahm. Am 24. August wurde daraufhin die Umfirmierung der b.i.s. auf „vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG“ vorgenommen. Das Börsenkürzel wurde von „bsj“ auf „vwd“ geändert, die WKN 520470 sowie A0TGM4 sowie die ISIN DE0005204705 sowie DE000A0TGM43 blieben erhalten.[39]

Dem Börsengang folgend erfolgte 2007 eine Kapitalerhöhung sowie der Erwerb eines Kundenstammes der „Infobolsa Deutschland GmbH“. Zum Jahresende 2007 gab die vwd anschließend die avisierte Übernahme der „Tijd Niederlande B.V.“ mit den Tochtergesellschaften „Beursmedia NV“ und „Trustmedia NL B.V.“ bekannt und schloss diese Übernahme 2008 zu einem Kaufpreis von 7 Mio. EUR ab. Damit erweiterte die vwd ihr Angebot auf den niederländischen und belgischen Markt.[40][41] 2008 erfolgte dann der Erwerb eines 40 % Anteils an dem Schweizer Unternehmen „C&S Portfolio Consulting & Services AG“. Das 1992 gegründete Unternehmen betrieb eine bankenübergreifendes Portfoliomanagement Informationsplattform für Schweizer Kunden.[42] Im Folgejahr erfolgte der Abschluss der Übernahme mit der Aufstockung auf 100 % der Anteile durch die vwd zu einem Gesamtkaufpreis von 11 Mio. CHF.[43]

Als vorerst letzte Akquisition erwarb die vwd 2011 von IlSole 24 in Italien dessen Realtime Finanzdatenbereich Bereich mit einem jährlichen Umsatz von ca. 15 Mio. EUR und firmierte als vwd Italia.[44] Als Outsourcing-Partner des Finanzinformationsgeschäfts von Il Sole 24 Ore S.p.A. erbringt die vwd group zunächst verschiedene technische Dienstleistungen, um im zweiten Schritt die vwd Produktwelt, basierend auf neuester Technologie und einem deutlich größeren Datenuniversum, im italienischen Markt einzuführen.[45]

Geschäftsfeld: Rating

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Im Februar 2009 gab die vwd bekannt 51 % der European Derivates Group (EDG AG) übernommen zu haben. Die EDG hatte zu diesem Zeitpunkt 20 Mitarbeiter und Niederlassungen in Schäftlarn, München und Frankfurt.[46][47] Das Geschäftsbereiche der EDG waren Zertifikate-Ratings sowie Preisberechnungen und -plausibilisierungen von komplexen, strukturierten und illiquiden Wertpapieren.[48]

Übernahme durch Carlyle Hedgefonds 2012, Delisting und Service-Konsolidierung

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Infolge der Finanzkrise war seit 2007 auch der Aktienkurs der vwd AG betroffen und in den folgenden Jahren stark gesunken. Ende 2011 wurde bekannt gegeben, das der Vertrag des bisherigen Vorstandsvorsitzenden, Edmund J. Keferstein, nicht verlängert wurde. Keferstein war in den vorherigen Jahren maßgeblich für die Internationalisierung und Akquisitionen verantwortlich gewesen. Durch den Aktionär Cornerstone wurde Herr Dahmen als neuer Geschäftsführer eingeführt. Cornerstone hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Wunsch geäußert seine Anteile an der vwd (37 %) veräußern zu wollen.[49] Im Juni 2012 erfolgte dann die Bekanntgabe, dass die vwd sich durch die Berufung eines Top-Mangers von der Allianz, Herr Albrecht Kiel, verstärken wolle.[50]

Im September 2012 erfolgte dann die öffentliche Bekanntgabe, dass der Hedgefonds Carlyle Group ein Übernahmeangebot zu einem Preis von 2,80 EUR je Aktie plane. Dies entsprach einem Kaufpreis von insgesamt 72 Mio. EUR. Für die Übernahme hatte Carlyle sich mit Edmund J Keferstein, dem vorherigen CEO, sowie Anteilseignern der vwd Tochter EDG zusammengetan. Carlyle hatte sich zum Zeitpunkt der Bekanntgabe bereits Zusagen über den Verkauf von 90 % der Aktien sichern können.[51][52][53][54] Nach der Übernahme erfolgte die Widerberufung von Edmund J Keferstein als Vorstandsvorsitzender sowie Anfang 2013 die Berufung von Ralf Kauther als Finanzvorstand. Ebenfalls 2013 erfolgten nach Umsatz- und Gewinnwarnungen[55][56] die Bekanntgabe von umfangreichen Restrukturierungen.[57] Die vwd Group gab bekannt bis zu 50 Stellen (ca. 10 % der Belegschaft) einsparen zu wollen.[58]

2014 wurde nach einem vor Gericht durchgesetzten Squeeze-out die Börsennotierung eingestellt.[59] Im Oktober 2014 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH.

In den ersten Jahren nach der Übernahme kam es zu einer Reihe an Wechseln in der Geschäftsführung der vwd Group und zum Teil stark sinkende Ergebnisse. Parallel baute die vwd Group ihr Geschäftsfeld auf den Bereich der Regulatorik aus und brachte mit dem „Template Manager“ und dem „Document Manager“ Produkte an den Markt, welche die Digitalisierung regulatorischer Anforderungen wie PRIIPs bietet. Seit 2015 kam es zu einer Stabilisierung und Wachstum der Unternehmensergebnisse. 2018 erzielte die vwd Group mit 402 Mitarbeitern bei einem Umsatz von 74,2 Mio. EUR ein EBIT von 11,4 Mio. EUR.

Übernahme durch Infront Finance 2019 und Aufgabe Markenname vwd

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Zum 11. April 2019 wurde bekanntgegeben, dass Carlyle ihre Anteile an der vwd im Auktionsverfahren verkauft hat.[60] Käufer war die an der Osloer Börse notierte Infront Group, welche die vwd Group für einen Betrag von 130 Mio. EUR gekauft hat.[61] Mit dem Zusammenschluss der vwd und Infront erfolgte schnell die Integration der vwd und die Realisation von Synergieeffekten. Im März 2020 wurde die Umbenennung der vwd Gesellschaften in Infront und damit die weitgehende Einstellung des Markennamens vwd bekanntgegeben. Die Gesellschaften und Produkte der vwd werden unter dem Namen Infront weitergeführt.[62] Die Infront Group meldete in den ersten drei Quartalen 2020, nach der ersten Phase der vwd Integration, stark steigende Quartalsergebnisse.

vwd in Zahlen, Daten und Listen

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Unternehmenssitz

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Geschäftsführer

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  • 1949 – 1954 Herbert Schwörbel
  • 1954 – 1974 Hans Melchers
  • 1974 – 1980 Günter Käckenhoff
  • 1981 – 1994 Rolf Poppe
  • 1994 – 1996 Bernard Sauer
  • 1994 – 2004 Michael Frank
  • 1994 – 1998 Edmund J. Keferstein (1. Berufung)
  • 1998 – 2013 Spencer Bosse
  • 2004 – 2011 Edmund J. Keferstein (CEO) (2. Berufung)
  • 2007 – 2010 Joachim Lauterbach (Vertrieb)
  • 2011 – 2012 Andreas Dahmen (CFO)
  • 2012 – 2013 Albrecht Kiel
  • 2012 – 2013 Edmund J. Keferstein (CEO) (3. Berufung)
  • 2013 – 2016 Ralf Kauther (CEO, CFO)
  • 2013 – 2015 Christian Hank (CSO)
  • 2013 – 2014 Nikolas Helmreich
  • 2014 – 2017 Martin Verlage (CTO)
  • 2015 – 2017 Martin Gijssel (CEO)
  • 2016 – 2017 Hanno Kowalski (COO)
  • 2017 – 2019 Shiva Ramabadra (CEO)
  • 2017 – 2020 Björn Döhrer (CPO)
  • 2017 – 2020 Christian Mieth (CFO)
  • 2014 – heute Udo Kersting (CPO, CSO, CEO)

Wesentliche Gesellschafter

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  • 1949 – 1994 dpa
  • 1949 – 1994 DENA
  • 1949 – 1994 DWD
  • 1951 – 1980 Reuters
  • 1980 – 1994 Gruppe aus 29 Zeitungsverlagen
  • 2004 – 2011 Cornerstone Capital AG (37 %)
  • 2011 – 2012 Dietmar Hopp und Familie
  • 2011 – 2012 Deutsche Balaton
  • 2011 – 2012 Edmund Keferstein
  • 2011 – 2012 Spencer Bosse

Konzerngesellschaften 2020

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Unternehmen vwd Group seit Beteiligung Land ehemalige Firmierungen
Infront Financial Technology GmbH 1949 100 % Deutschland vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH, VWD AG
vwd Transaction Solutions AG 1999 60 % Deutschland vwd Information Services GmbH, Quotrix AG
Lenz+Partner GmbH 2006 100 % Deutschland Lenz+Partner AG
Infront Financial Technology AG 2006 100 % Schweiz vwd Group Switzerland AG, vwd Information Solutions AG, FIDES Information Services AG
Infront Financial Technology B.V 2008 100 % Niederlande vwd group Netherlands B.V, Tijd Niederlande B.V.
Infront Financial Technology N.V 2008 100 % Belgien vwd group Belgium N.V, Beursmedia NV
Infront Quant AG 2009 100 % Deutschland EDG AG
vwd Group Italia 2011 100 % Italien ./.
vwd Group GmbH 2012 100 % Deutschland Vienna GmbH
Infront Financial Technology SARL 2019 100 % Luxemburg vwd Luxemburg SARL

Ehemalige Konzerngesellschaften

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Unternehmen vwd Group seit vwd Group bis Land ehemalige Namen Verbleib
WIPRESS – Wirtschaftspressedienst GmbH unbekannt unbekannt Deutschland Verkauf an Austria Presse Agentur
DGAP (Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität) 1996 2005 Deutschland ./. Verkauf an EQS Group
Business Sector AG 1999 2007 Deutschland ./. Verschmelzung mit vwd AG
b.i.s. börsen-informations-systeme AG 2005 2007 Deutschland ./. Verschmelzung mit vwd AG
Market Maker Software AG 2004 -unbekannt- Deutschland ./. Verschmelzung mit vwd AG
vwd Academy AG 2009 -unbekannt- Schweiz European Derivatives Academy AG Verschmelzung mit vwd group Switzerland
European Derivates Group AG 2009 -unbekannt- Schweiz ./. Verschmelzung mit vwd group Switzerland
vwd NetSolutions GmbH 2001 2018 Deutschland Gattrix GmbH, Finanztreff GmbH Verkauf an Börsenmedien AG[63]
Finaix Solutions GmbH 2002 2018 Deutschland Gevasys GmbH Verkauf (MBO)
vwd PortfolioNet Service AG 2002 2020 Schweiz PC&S Portfolio Services & Consulting AG Verschmelzung mit Infront Financial Technology AG[64]

Finanzdaten der vwd Group

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Die Konzernabschlüsse der „vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste“ wurden seit 2006 im Bundesanzeiger online veröffentlicht. Ab 2015 erfolgte die Veröffentlichung des Konzernabschlusses unter der Holding „vwd Group GmbH“. Seit 2019 ist die vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste in den Konzernabschluss der an der Osloer Börse notierten Infront ASA integriert.

Jahr Mitarbeiter Umsatz EBITDA EBIT Ergebnis
2018[65] 402 74,2 11,4 7,3 3,6
2017[65] 401 74,8 7,3 3,1 −0,6
2016[65] 429 78,2 6,6 2,2 −0,9
2015[65] 441 78,8 4,5 −1,1 −3,2
2014[65] 445 79,0 6,2 0,2 −2,5
2013[65] 475 80,8 4,9 −1,9 −2,1
2012[65] 481 87,1 8,4 3,1 −4,4
2011[65] 463 80,9 9,1 4,0 −2,2
2010[65] 440 76,1 7,5 3,1 1,2
2009[65] 328 79,2 9,6 5,7 2,9
2008[65] 385 73,4 10,9 8,3 4,4
2007[65] 338 65,1 7,2 5,3 2,3
2006[65] 275 54,0 9,2 7,5 4,4
2000 ./. 40,0 ./. ./. ./.
1985 165 ./. ./. ./. ./.
1974 320 ./. ./. ./. ./.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Informationen bewegen das Land“, Eigenpublikation zum 60-jährigem Firmenjubiläum der vwd, Frankfurt 2009
  • Das Nachrichtenwesen der Wirtschaftspresse, Horst Schmitz, 1958 (Google Books)
  • Der VWD-Videoticker, einfach, innovativ, VWD-Vereinigte Wirtschaftsdienste, Enno von Denffer, Eschborn 1986.
  • „Die Geschichte des Unternehmens vwd“, Eigenpublikation der vwd, Eschborn August 2002
  • „Recherchehandbuch Wirtschaftsinformationen: Vorgehen, Quellen und Praxisbeispiele“, Zweite Auflage 2003/2004, von Alja Goemann-Singer, Petra Graschi und Rita Weissenberger
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Einzelnachweise

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  1. 'Umbenennung in Infront - Markenname VWD verschwindet vom Markt, Private Banking Magazin, 9. März 2019
  2. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Die Gründung des Unternehmens, Frankfurt 2002.
  3. Europäische Wirtschaft, Entwicklungsländer, Band 7,Ausgabe 2, A. Lutzeyer, 1964, Seite 102
  4. 'Die Bundesstelle für Aussenhandelsinformation, Winfried Kasulke, Verlag Boldt, 1971, Seite 53ff
  5. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Branchen Dienste, Frankfurt 2002
  6. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Der Aufbau des Unternehmens – Aufgaben und Umsetzung, Frankfurt 2002
  7. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Der Aufbau des Unternehmens – Aufgaben und Umsetzung, Frankfurt 2002
  8. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Einführung von Tickerdiensten, Frankfurt 2002.
  9. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Vieles ändert sich, Frankfurt 2002.
  10. Die Geschichte des Unternehmens vwd: Reuters steigt als Gesellschafter aus, Frankfurt 2002
  11. 50 Jahre VWD - 35 Stunden sind genug!
  12. Blätter für deutsche und internationale Politik, Band 28, Paul-Rugenstein Verlag., 1983, Seite 989 ff
  13. Objektivität zahlt sich aus - Auch vwd feierte dieses Jahr den Fünfzigsten, Verdi am 1. August 1999
  14. DGAP ist Teil des EQS Newswire
  15. Google Books: Recherchehandbuch Wirtschaftsinformationen: Vorgehen, Quellen und Praxisbeispiele - Seite 239, VWD
  16. Handelsblatt erwirbt Anteilspaket von Market Maker Software AG
  17. Market Maker Software AG gehört jetzt zu 100 Prozent zur vwd Group
  18. Handelsblatt: Mit neuem System - Börsenhandel in Düsseldorf bald von 8 bis 23 Uhr möglich
  19. TransactionSolutions - Über uns
  20. VWD und Sokoma gründen gemeinsam Business Sector Horizon Online am 2. November 1999
  21. vwd rettet gatrixx New Business am 12. Mai 2005
  22. vwd kauft gatrixx - Finanztreff.de wird fortgeführt / Hälfte der Belegschaft soll erhalten bleiben Zdnet am 5. Dezember 2005
  23. Gatrixx: gerettet - Der Betreiber des Portals "Finanztreff.de" hat einen neuen Eigentümer gefunden Manager Magazin am 5. Dezember 2005
  24. finaix Solutions - Über uns
  25. VWD übernimmt Asia Bridge
  26. Dow Jones übernimmt Nachrichtengeschäft von vwd newbusiness am 16. März 2004
  27. Hintergrund Dow Jones-vwd: Wirtschaftsnachrichten aus Eschborn Der Spiegel (online) am 11. Mai 2004
  28. Investorengruppe um Ex-FAZ Manager Keferstein plant Übernahme von vwd horizont.net am 16. März 2004
  29. Dow Jones übernimmt News-Geschäft von vwd pressetext.net am 16. März 2004
  30. Gesellschafterwechsel bei vwd: Agenturgeschäft geht an Dow Jones kressNews am 16. März 2004
  31. b.i.s. börsen-informations-systeme AG (520470) Wallstreet:online Forum 2005
  32. Neuemission im Neuen Markt: b.i.s. börsen-informations-systeme AG / Bankenkonsortium bietet 700.000 Stück Aktien an - mehr "b.i.s." für die Börse Austria Presse Agentur am 26. Mai 1999
  33. Lenz Partner Market Maker - vwd wird neuer Mehrheitsaktionär zmp.de
  34. vwd Group kauft Schweizer Fides Information Services Finance (Magazin) am 5. Dezember 2006
  35. vwd group übernimmt FIDES Information Services in der Schweiz DGAP am 5. Dezember 2006
  36. Deutscher Finanzmarktdaten-Spezialist übernimmt Fides Information Services – Aktien bald an der Börse Finanz und Wirtschaft am 6. Dezember 2006
  37. vwd Group vor Börsengang
  38. Firmenzusammenschluss / Wechsel im Aufsichtsrat und im Vorstand DGAP am 23. Juli 2007
  39. vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG: Erfolgreicher Abschluss des Verschmelzungsvorganges DGAP am 29. August 2007
  40. vwd AG plant Übernahme von niederländisch-belgischem Dienstleister für Finanzmarktdaten DGAP am 27. Dezember 2007
  41. wd AG übernimmt Tijd Nederland B.V. vollständig DGAP am 15. Februar 2008
  42. vwd kauft sich mit 40 Prozent beim führenden Anbieter von Portfolio Services in der Schweiz ein DGAP am 16. Oktober 2008
  43. vwd AG übernimmt führenden Anbieter für Portfolio Services in der Schweiz vollständig broker-test.de
  44. IL SOLE 24 ORE S.p.A.: final agreement signed with vwd group for the financial information business Gruppo24Ore Press Release am 4. Juli 2011
  45. VWD Preps Italian Products with Il Sole 24 Ore Real-Time Data Biz Buy waterstechnology.com vom 21. November 2011
  46. vwd Group übernimmt Mehrheit an EDG Finance (Magazin) am 12. Februar 2009
  47. Antritt der vwd im Ratingwettbewerb everling.de am 5. Oktober 2009
  48. vwd group unterzeichnet Vertrag zum Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an den Unternehmen der European Derivatives Group DGAP am 11. Februar 2009
  49. Der seltsame Abschied des Edmund J. Keferstein Finanzen.net am 5. November 2011
  50. vwd holt sich Topmanager von der Allianz an Bord marketscreener.com vom 11. Juni 2012
  51. Öffentliche Übernahme: Carlyle greift mit K&L Gates nach VWD Juve.de vom 20. September 2012
  52. The Carlyle Group decides to launch voluntary takeover offer for German vwd group, a provider of customised information, communications and technology solutions for the securities market Carlyle Group Press Release vom 18. September 2012
  53. Finanzinvestor kauft VWD Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. September 2012
  54. Private-Equity-Fonds Carlyle schluckt VWD Spiegel Online vom 18. September 2012
  55. vwd group revidiert Prognose für das Jahr 2013 DGAP am 8. August 2013
  56. Schwaches Marktumfeld führt zu Umsatzrückgang der vwd group DGAP am 7. November 2013
  57. vwd senkt Ergebnisprognose aufgrund von erwarteten Restrukturierungsaufwendungen DGAP am 18. November 2013
  58. vwd group will Profitabilität steigern DGAP am 18. November 2013
  59. vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste Aktiengesellschaft: Squeeze-Out Verfahren abgeschlossen DGAP am 29. April 2014
  60. Norwegische Infront kauft mit Bird&Bird vwd Gruppe von Carlyle Juve.online am 16. April 2019
  61. Carlyle verkauft vwd an norwegische Infront Börsen-Zeitung am 16. April 2019
  62. Aus vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste wird Infront Financial Technology Pressebox am 5. März 2020
  63. Börsenmedien AG übernimmt finanztreff.de Presseportal am 6. November 2018
  64. vwd Portfolionet Service AG Business-monitor.ch
  65. a b c d e f g h i j k l m Bundesanzeiger.de