Vanessa Marquez

US-amerikanische Schauspielerin (1968–2018)

Vanessa Marquez (* 21. Dezember 1968 im Los Angeles County, Kalifornien; † 30. August 2018 in South Pasadena, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Ihre erste bekannte Rolle war die der Schülerin Ana Delgado in der Filmbiographie Stand and Deliver (1988) über den Lehrer Jaime Escalante. Im gleichen Jahr trat sie als Freiwillige der von César Chávez gegründeten Landarbeitergewerkschaft United Farm Workers bei. Sie engagierte sich für Amnesty International sowie im Wahlkampf mehrerer Präsidentschaftskandidaten.[1] Als Sängerin trat sie 1991–1992 neben Lupe Ontiveros in Balún Canán (eine Produktion der Center Theatre Group nach einem Roman von Rosario Castellanos) auf.[2][3] Von 1994 bis 1997 spielte sie in der Krankenhaus-Serie Emergency Room die Krankenschwester Wendy Goldman. Daneben hatte sie Auftritte in den Serien Seinfeld und Melrose Place.

Parallel zu ihrer Tätigkeit als Schauspielerin nahm sie ein Teilzeit-Studium an der California State University, Los Angeles (Cal State L.A.) auf, wo sie einen Abschluss in Theatergeschichte und Literatur anstrebte. Sie studierte auch Gesang und mochte besonders Musiktheater und Blues. Schauspielkurse belegte sie hingegen nur wenige. In einem Interview erklärte sie, dass sie Learning by Doing bevorzugte.[1] Ihre letzte Rolle in einem Fernsehfilm spielte sie 2001.

Ihre Probleme mit Kaufzwang wurden 2005 in einer Folge der Dokuserie Intervention des Senders A&E thematisiert.[4] Zudem berichtete sie in sozialen Medien über ihre Erkrankung an Zöliakie, Fibromyalgie, variablem Immundefektsyndrom und Osteoporose.[5] Nach Auskunft von Freunden konnte sie aufgrund ihrer chronischen Krankheiten kaum das Haus verlassen.[6] In einer Twitter-Botschaft behauptete sie 2017, dass sie auf Betreiben von George Clooney in Hollywood auf eine „schwarze Liste“ gesetzt worden sei, nachdem sie sich über sexuelle Belästigung und rassistische Kommentare am Set von Emergency Room beschwert hätte. Clooney bestritt den Vorwurf.[7]

Ihr Vermieter in South Pasadena hatte Ende August 2018 die Polizei zu einem welfare check gerufen (d. i. ein Polizeieinsatz, wenn eine Person in ihrer Wohnung nicht reagiert und Angehörige oder Nachbarn befürchten, dass ihr etwas zugestoßen sei). Nach Angaben der Polizei hatte Marquez einen Krampfanfall und zeigte auch Anzeichen psychischer Probleme. Sie wollte sich dabei weder von den Polizisten noch von einem Psychologen helfen lassen. Sie habe sich „unkooperativ“ gezeigt. Als sie nach eineinhalb Stunden nach einer BB-Luftpistole griff, wurde sie von der Polizei erschossen.[8] Im Krankenhaus identifizierten Reporter die Leiche als die der Fernsehschauspielerin.[9]

Im März 2020 wurde eine Bodycam-Aufnahme von einem der anwesenden Polizisten veröffentlicht, die den Tathergang zeigt.[10]

Filmografie

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Einzelnachweise

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  1. a b Janine Pourroy: Behind the scenes at ER. 1996, S. 95.
  2. Robert Koehler: Stage Review. ‘Abajo,’ ‘Balun’ Can’t Retain Vital Scope. In: Los Angeles Times, 11. Oktober 1991.
  3. Sundays at the Itchey Foot. In: Performing Arts, Band 26 (1992), S. 93
  4. Phil McCausland: ‘ER’ actress Vanessa Marquez shot and killed by police. In: NBC News, 31. August 2018.
  5. Snejana Farberov: Former ER star Vanessa Marquez, 49, is shot dead by cops… In: Mail Online, 31. August 2018.
  6. Tarpley Hitt: ‘ER’ Actress Killed by Police Struggled With Chronic Illness, Friends Say. In: Daily Beast, 31. August 2018.
  7. Sara M. Moniuszko: ‘ER’ actress Vanessa Marquez killed by police after she pulled a BB gun on officers. In: eu.usatoday.com. USA Today, 1. September 2018, abgerufen am 1. September 2018.
  8. Marina Fang: Former ‘ER’ Actress Killed By Police After She Took Out BB Gun. In: huffingtonpost.com. HuffPost News, 31. August 2018, abgerufen am 1. September 2018 (englisch).
  9. Sven Stockrahm: Polizei erschießt „Emergency Room“-Darstellerin. In: Welt.de. Axel Springer SE, 1. September 2018, abgerufen am 1. September 2018.
  10. Bodycam Footage Of Police Shooting Actress Vanessa Marquez. In: YouTube. 3. März 2020, abgerufen am 14. Juni 2020 (englisch).