Eine Verteilzeitaufnahme oder Verteilzeitstudie ist eine REFA-Methode zur Feststellung der mittleren Verteilzeiten in einem Betrieb. Sie wird in folgenden Arbeitsschritten durchgeführt[1]:
- Vorbereiten und Durchführen der Verteilzeitaufnahme
- Errechnen der Einzelzeiten
- Zuordnen der Zeitarten zu Ablaufabschnitten
- Sortieren und Summieren der Zeiten je Zeitart
- Durchführen und Auswerten weiterer Verteilzeitaufnahmen
- Zusammenstellung der Zeitartensummen
- Bilden der Sollzeiten je Zeitart
- Übertragen der Sollzeiten in den Ergebnisbogen
- Berechnen der Verteilzeitprozentsätze
Als Ergebnisse werden berechnet:
- Die Summe aller bei der Aufnahmen beobachteten oder festgesetzten Zeiten für persönliches Unterbrechen als persönliche Verteilzeit Vp mit
- Die Summe der angefallenen Zeiten, in denen die Tätigkeit durch den Beschäftigten willkürlich unterbrochen wurde oder in der durch die Arbeitsperson verursachte zusätzliche Tätigkeiten durchgeführt wurden als nicht zu verwendenden Zeit N mit
- Zusätzliche, auftragsbezogene () und nicht auftragsbezogene () Tätigkeiten, welche die Arbeitsperson nicht verursacht hat, länger andauernde, außergewöhnliche Störungen (F - kürzere, einkalkulierte sind ) des Ablaufes sowie Außer Einsatz () werden während der Aufnahme gesammelt und als ausgewiesen. F bleibt getrennt davon.
Die ausgewiesenen N- und F-Zeiten werden nicht in den Verteilzeitzuschlag einbezogen, da sie keinen Bezug zur Grundzeit haben. Aber: Sie sind deutliche Ansatzpunkte zur Beseitigung von Schwachstellen im Arbeitsablauf und Arbeitssystem. Die F-Zeiten bilden zudem eine Datengrundlage für die Kapazitätsplanung, um festzulegen mit welchem Kapazitätsausfall normalerweise zu rechnen ist.
Quellen
Bearbeiten- ↑ REFA Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e. V. (Hrsg.): Methodenlehre der Betriebsorganisation : Lexikon der Betriebsorganisation. München: Carl-Hanser, 1993. - ISBN 3-446-17523-7. Seite 193 f.