Vireos

Familie der Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes)
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Die Vireos (Vireonidae) sind eine Familie in der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), die mit vier Gattungen in der Neuen Welt und mit zwei Gattungen (Erpornis und Pteruthius) auch in Südasien vorkommt. Es gibt insgesamt etwa 60 Arten.[1]

Vireos

Weißaugenvireo (Vireo griseus), die Typusart der Gattung Vireo

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Teilordnung: Corvides
Überfamilie: Orioloidea
Familie: Vireos
Wissenschaftlicher Name
Vireonidae
Swainson, 1837
Das Verbreitungsgebiet der Vireos in Nord-, Mittel- und Südamerika

Merkmale

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Vireos sind kleine, wegen ihrer meist unscheinbaren Färbung und ihres Verhaltens oft sehr unauffällige, Vögel. Ihr Gesang ist sehr ausgeprägt und wird im Frühjahr und Sommer von beiden Geschlechtern vorgebracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Singvögeln singen Vireos oft auch während der Mittagshitze. Ihre Größe reicht von 10 bis 16 Zentimetern Länge bei einem Gewicht von 8 bis 40 Gramm. Die stets becherförmigen Nester sind meist an gegabelten Zweigen befestigt. Das Weibchen legt weiße Eier mit verschiedenfarbigen Flecken.

Lebensraum und Lebensweise

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Vireos sind vom südlichen Kanada über die USA, Mexiko, Mittelamerika und Südamerika bis nach Nordargentinien verbreitet. Viele Arten sind Zugvögel, die entweder vom Norden oder vom Süden alljährlich die äquatorialen Wälder aufsuchen. Diese Vögel bevölkern eine breite Spanne von Lebensräumen. Es gibt sie auch in Buschlandschaften und Mangrovenwäldern, einige Arten bevorzugen die Baumkronen, andere das Unterholz. Vireos picken Insekten und andere Wirbellose von den Blättern ab. Im Winter dienen auch Beeren und Sämereien als Nahrung.

Systematik

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Die Familie der Vireos wurde 1837 durch den englischen Ornithologen William Swainson erstmals wissenschaftlich beschrieben. Sie gehören innerhalb der Singvögel zur Überfamilie Corvoidea. Ihre Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Vogelfamilien der Corvoidea sind aber immer noch ungeklärt. Innerhalb der Vireos sind die südasiatischen Würgervireos (Pteruthius) die Schwestergruppe aller übrigen Gattungen.[1] Von der evolutionären Hauptlinie der Vireos hat sich die Gattung Pteruthius unterschiedlichen Berechnungen zufolge schon vor etwa 23[2] oder 15[3] Millionen Jahren abgespalten. Der ebenfalls in Südasien vorkommende Haubenvireo (Erpornis zantholeuca) ist wiederum die Schwestergruppe der restlichen, in der neuen Welt vorkommenden Vireos. Er hat sich vor 12,5 bis 22,5 Millionen Jahren von ihnen getrennt. Da die Trennung der südasiatischen Gattungen von den amerikanischen Vireos schon vor so langer Zeit erfolgte, wurde Mitte 2022 vorgeschlagen sie in eigenständige Familien zu klassifizieren, die Pteruthiidae für die Gattung Pteruthius und die Erpornithidae für die Gattung Erpornis.[4]

Gattungen und Arten

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Es gibt sechs Gattungen mit etwa 60 Arten.[1][5]

 
Rostbrauenvireo (Cyclarhis gujanensis)
 
Olivvireo (Hylophilus olivaceus)
 
Weißbrauen-Würgervireo (Pteruthius flaviscapis)
 
Rotaugenvireo (Vireo olivaceus)
 
Smaragdvireo (Vireolanius pulchellus)

Die Gattung Vireo, die eigentlichen Vireos, sind mit 31 Arten über Nord-, Mittel- und Südamerika verbreitet. Bei den in den USA brütenden Arten handelt es sich, mit Ausnahme des Huttonvireos (Vireo huttoni), um Zugvögel, die im Winter äquatornahe Wälder aufsuchen. Der Rotaugenvireo (Vireo olivaceus) ist die am weitesten verbreitete Art und zieht im Winter bis in das Amazonas-Gebiet. Bisher steht eine Art, der Schwarzkopfvireo (Vireo atricapillus), auf der ICBP-Liste der bedrohten Vögel. Die 15 Arten der Gattung Hylophilus sind die kleinsten Vireos und kommen ausschließlich in den Tropen von Mittel- und Südamerika vor.

Literatur

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  • Kenneth C. Parkes, Vireos. In: Joseph Michael Forshaw (Hrsg.), David Kirshner: Enzyklopädie der Tierwelt: Vögel. Aus dem Englischen von Derek Vinyard. Orbis, Hamburg 2003, ISBN 978-3-572-01378-4, S. 209.
  • Brent W. Murray, W. Bruce Mcgillivray, John C. Barlow, Robin N. Beech, Curtis Strobeck: The Use of cytochrome B Sequence Variation in Estimation of Phylogeny in the Vireonidae. The Cooper Ornithological Society 1994 (PDF).

Einzelnachweise

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  1. a b c David W. Winkler, Shawn M. Billerman, Irby J. Lovette: Bird Families of the World: A Guide to the Spectacular Diversity of Birds. Lynx Edicions (2015), ISBN 978-8494189203, S. 357–358.
  2. Knud Andreas Jønsson, Pierre-Henri Fabre, Jonathan D. Kennedy, Ben G. Holt, Michael K. Borregaard, Carsten Rahbek, Jon Fjeldså (2016): A supermatrix phylogeny of corvoid passerine birds (Aves: Corvides). Molecular Phylogenetics and Evolution 94, 87-94. doi: 10.1016/j.ympev.2015.08.020
  3. Robert Glen Moyle, Carl H Oliveros, Michael J. Andersen, Peter A Hosner, B.W. Benz, J.D. Manthey, S.L. Travers, R.M. Brown und B.C. Faircloth (2016), Tectonic collision and uplift of Wallacea triggered the global songbird radiation. Nature Communications 7(1):12709, DOI: 10.1038/ncomms12709
  4. George Sangster, Alice Cibois und Reddy, Sushma: Pteruthiidae and Erpornithidae (Aves: Corvides): two new family-group names for babbler-like outgroups of the vireos (Vireonidae). Bulletin of the British Ornithologists’ Club, 142(2) : 239-243. doi: 10.25226/bboc.v142i2.2022.a8
  5. IOC World Bird List Shrikes, vireos, shrike-babblers
  6. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
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Commons: Vireos (Vireonidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien