Vladimir Varićak

jugoslawischer Mathematiker und Physiker
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Vladimir Varićak (auch Varičak; * 1. März 1865 in Švica; † 17. Januar 1942) war ein jugoslawischer Mathematiker und Physiker, der vor allem für seine Beiträge zur nichteuklidischen Geometrie und der Speziellen Relativitätstheorie bekannt wurde.

Vladimir Varićak (vor 1942)

Nach dem Schulbesuch studierte er 1883–1887 Mathematik und Physik an der Universität Zagreb. 1889 schrieb er seine Dissertation[1] und 1895 legte er seine Habilitationsschrift für die Stelle als Privatdozent vor. 1899 wurde er Professor der Mathematik an der Universität Zagreb. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Ruhestand 1936 inne, wobei er auch die letzten 6 Jahre seines Lebens bis 1942 noch zeitlich eingeschränkt Vorlesungen gab. Er war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Institutionen. Varičak untersuchte daneben auch das Leben und Werk von Rugjer Josip Bošković.[2]

Geometrie und Relativität

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Varičaks Hauptaugenmerk galt der nichteuklidischen Geometrie, wobei er 1910 als einer der ersten erkannte, dass unter Benutzung der Hyperbolischen Geometrie sich viele Möglichkeiten eröffnen, mit welchen verschiedene Aussagen der speziellen Relativitätstheorie in eine besonders elegante und übersichtliche Form dargelegt werden konnten.[3] Jedoch wurde sein Formalismus vorerst kaum zur Kenntnis genommen, sodass Hermann Minkowskis vierdimensionale Raumzeit (vor allem in der Gestalt in die sie durch Arnold Sommerfeld 1910 gebracht wurde) weiterhin bestimmend blieb. Obwohl Varičaks Formalismus sich also nicht durchsetzen konnte, war zumindest der Grundgedanke einer nichteuklidischen Formulierung der Relativitätstheorie sehr fruchtbar. Jedoch erst durch die Allgemeine Relativitätstheorie von Einstein wurde die Verallgemeinerung des Relativitätsprinzips mit Hilfe einer nichteuklidischen Geometrie vollzogen.[4]

Zu einer kurzen Auseinandersetzung mit Albert Einstein (mit dem er korrespondierte) kam es, als Varićak im Zusammenhang mit dem ehrenfestschen Paradoxon fälschlicherweise vermutete, dass die Längenkontraktion nur ein „scheinbares“, „psychologisches“ Phänomen sei.[5]

Siehe auch: Geschichte der speziellen Relativitätstheorie

Veröffentlichungen

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  • Varičak, V.: Beiträge zur nichteuklidischen Geometrie. In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Band 17, 1908, S. 70–83 (digizeitschriften.de).
  • Varićak, V. (1908) "Zur nichteuklidischen analytischen Geometrie", Proceedings of the International Congress of Mathematicians, Bd. II, SS. 213–26.
Relativitätstheorie
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Wikisource: Vladimir Varićak – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Vladimir Varićak im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet abgerufen am 5. Dezember 2024.
  2. Prvanović, Mileva & Blagojević, Milutin: Vladimir Varićak 1865-1942. In: V. Đorđević, D. Vitorović, D. Marinković (Hrsg.): Lives and work of the Serbian scientists. Serbian Academy of Sciencies and Arts, Belgrad 2006.
  3. Walter, S.: The non-Euclidean style of Minkowskian relativity: Vladimir Varicak’s non-Euclidean program. In: J. Gray (Hrsg.): The Symbolic Universe: Geometry and Physics. Oxford University Press, 1999, S. 91–127 (univ-nancy2.fr).
  4. Sauer, T.: The Einstein-Varičak Correspondence on Relativistic Rigid Rotation. In: H. Kleinert, R.T. Jantzen and R. Ruffini (Hrsg.): Proceedings of the Eleventh Marcel Grossmann Meeting on General Relativity. World Scientific, Singapore 2007, arxiv:0704.0962.
  5. Miller, A.I.: Albert Einstein’s special theory of relativity. Emergence (1905) and early interpretation (1905–1911). Addison–Wesley, Reading 1981, ISBN 0-201-04679-2, S. 249–253.