Das Nationalsozialistische Volkskulturwerk war eine 1942 gegründete Parteiorganisation zur Einflussnahme auf die volkskulturellen Verbände und Gemeinschaften im Deutschen Reich im Sinne der NSDAP. Es bestand bis 1945, trat aber kaum hervor.
Durch Verfügungen von Joseph Goebbels vom 24. April und 7. Mai 1942 mit Zustimmung Robert Leys wurde in der Reichspropagandaleitung der NSDAP das NS-Volkskulturwerk errichtet mit dem Zweck, „die einheitliche kulturpolitische Ausrichtung der volkskulturellen Verbände und Gemeinschaften sicherzustellen, alle für ihren Einsatz bei der NSDAP, ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden erforderlichen Maßnahmen zu treffen, sowie die gemeinsamen Angelegenheiten seiner Mitglieder zu bearbeiten und eine enge Zusammenarbeit unter ihnen herbeizuführen“.[1] Es war dem Hauptkulturamt unterstellt und wurde 1942 von Karl Cerff geleitet. Ihm unterstanden die Gau- und Kreiskulturreferenten der Reichspropagandaleitung. Die NS-Organisation KdF benötigte die Vereine für die volkskulturelle Arbeit und war im Volkskulturwerk über den Leiter des Amtes Feierabend als Stellvertretender Leiter vertreten. Der Beitritt war freiwillig, doch gab es wenig Opposition dagegen. Folgende großen Verbände traten ein: Deutscher Sängerbund, Reichsverband für Volksmusik, Reichsverband der gemischten Chöre Deutschlands, Deutscher Heimatbund, Bayreuther Bund, Reichsbund für Volksbühnenspiele, Reichsbund der Deutschen Freilicht- und Volksschauspiele, Heimatwerk Sachsen.
Literatur
Bearbeiten- Volker Dahm: Nationale Einheit und partikulare Vielfalt. Zur Frage der kulturpolitischen Gleichschaltung im Dritten Reich, in VjZG 43 (1995), Heft 2 online (PDF; 1,9 MB)
- Rainer Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner: Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem, Oldenbourg, München 2006 google books
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rainer Sieb: Der Zugriff der NSDAP auf die Musik. Zum Aufbau von Organisationsstrukturen für die Musikarbeit in den Gliederungen der Partei. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades des Fachbereichs Erziehungs- und Kulturwissenschaften an der Universität Osnabrück, 2007, S. 30 ( des vom 9. März 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.)