Götzen (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht
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Götzen (auch Goetzen oder Götz) ist der Name eines nach Preußen gekommenen Zweiges der von Jeetze, die zum altmärkischen Uradel gehören.

Stammwappen derer von Götzen
Wappen derer von Götzen seit 1670

Geschichte

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Das Geschlecht der Jeetze erscheint urkundlich erstmals 1279 mit dem Ritter Friedrich von Jedi(t)z.[1][2][3] Die ununterbrochene Stammreihe der von Götzen beginnt mit Niclas Götcze, 1455 auf Bothkeim mit Ditthausen und Götzlack, Söldner des Deutschen Ordens. Nachdem einzelne Familienmitglieder als Feldherren im Dreißigjährigen Krieg in kaiserliche Dienste traten, stiegen sie gesellschaftlich auf und wurden 1633 in den Reichsfreiherren- und 1635 in den Reichsgrafenstand erhoben, so u. a. der Generalfeldwachtmeister Peter von Götzen.[4] Durch die mit dem kaiserlichen Adelsdiplom verbundene Konversion zum Katholizismus teilte sich das Geschlecht ab 1635 in eine katholische und eine evangelische Linie.

  • Das Stammwappen zeigt in Rot eine aufgerichtete silber-befiederte goldene Vogelklaue. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine gestürzte Vogelklaue wie im Schild.
  • Das seit 1670 gespaltene Wappen zeigt rechts das Stammwappen und links in Gold einen querliegenden, gestümmelten schwarzen Baumast, aus dem zwei auswärts gebogene grüne Lindenblätter wachsen. (Wappen der kurmärkischen von Götzen). Zwei Helme, rechts der Stammhelm und links Helm mit schwarz-goldenen Decken, darauf eine schwarze Bärentatze, die eine goldene Honigscheibe empor hält, zwischen zwei von Gold und Schwarz übereck geteilten Büffelhörnern (Helm der kurmärkischen von Götzen)

Brandenburgische Stammlinie

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Katholische böhmische Linie

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  • Sigismund (Siegmund) Friedrich von Götzen (1622–1661), Sohn des kaiserlichen Generals Johann von Götzen. Er begründete die katholische böhmische Linie der Reichsgrafen von Götzen. Kaiserlich-königlicher Kammerherr, Landratsbeisitzer im Königreich Böhmen und Generalmajor. Besaß die Herrschaften Haid und Nekmíř in Böhmen sowie die Lehnsgüter Breitenbach und Pfaffendorf im Kreis Ebern. War mit Maria Isabella, Tochter des Adam Erdmann Trčka von Lípa und der Maximiliane von Harrach verheiratet und hinterließ die Söhne:
    • Hans Siegmund
    • Hans Rudolf
    • Hans Franz

Die Linie verzweigte sich weiter im 19. Jahrhundert.[7]

Katholische schlesische Linie

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  • Johann Georg von Götzen (1623–1679), zweiter Sohn des kaiserlichen Generals Johann von Götzen. Als Landeshauptmann der Grafschaft Glatz begründete er die katholische schlesische Linie der Reichsgrafen von Götzen. Dessen Nachkommen:
    • Johann Ernst von Götzen (1667–1707) erbte die väterlichen Besitzungen in der Grafschaft Glatz einschließlich der Lehnsgüter. 1690 vermählte er sich mit Maria Franziska Gräfin von Liechtenstein-Kastelkorn auf Teltsch, die 1702 verstarb. In zweiter Ehe heiratete er 1707 Cäcilia von Liechtenstein, vermutlich eine Verwandte seiner ersten Frau. Erwarb zu den ererbten Gütern die Dörfer Gabersdorf, Rothwaltersdorf, Mühldorf, Morischau und Wiltsch hinzu.
      • Franz Anton von Götzen (1693–1738), Sohn des Vorstehenden; erwarb 1715 die Herrschaft Albendorf und stiftete 1716–1721 den Neubau der Albendorfer Wallfahrtskirche
        • Johann Joseph (Leonhard) von Götzen (1727–1771), Sohn des Vorstehenden; erwarb zu den ererbten Gütern das Gut Obermärzdorf hinzu. Vermählte sich 1748 mit Maria Catharina von Breda, Tochter des Reichsgrafen Johannes Wenzel von Breda auf Geiersberg. Da die Ehe kinderlos blieb, war Johann Joseph der letzte männliche Nachkomme aus der katholischen schlesischen Linie. Sein Hab und Gut in der Grafschaft Glatz erbten ohne die Lehen Scharfeneck und Tuntschendorf zunächst seine drei Schwestern und 1780 der Neffe Anton Alexander von Magnis.
    • Johann Ignatius von Götzen (1670–1704), Kaiserlicher Hauptmann und Landesältester des Fürstentums Liegnitz; erbte von seiner Stiefmutter Apollonia von Hoditz die Herrschaft Kaltenstein im Fürstentum Liegnitz. Da seine Ehe mit Margaretha Freiin von Unverzagt kinderlos blieb, erbte 1704 sein älterer Bruder Johann Ernst die Herrschaft Kaltenstein.

Evangelische schlesische Linie

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Da die Grafschaft Glatz nach den Schlesischen Kriegen im Hubertusburger Frieden 1763 an Preußen übergegangen war, fielen die beiden Lehnsgüter Scharfeneck und Tuntschendorf nach dem Tod von Johann Joseph von Götzen, dem letzten männlichen Nachkommen aus der katholischen Linie, 1771 als erledigtes Lehen an Friedrich den Großen zurück. Er schenkte die Lehnsgüter an seinen Generaladjutanten

Heutige Genealogie von Götz und von Götzen

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Bis in die Jetztzeit stellen sich die von Götz in zwei Häusern dar. Die Linie Götz-Litschen geht zurück auf Friedrich von Götz (1755–1797). Markantester Vertreter ist der königlich sächsische Generalmajor Karl Friedrich von Götz (1844–1920), verheiratet mit Anna von Gruben. Die zweite Linie der von Götz ist das Haus Hohenbocka, beginnend mit Adolf von Götz (1762–1809). Hans von Götz (1832–1883) und sein gleichnamiger Sohn Hans von Götz-Hohenbocka (1863–1941) festigen den Grundbesitz auf Schloss Hohenbocka. Letzter Grundbesitzer bis zur Bodenreform dort ist dann Heinrich von Götz-Hohenbocka (1895–1974), vermählt mit Marie-Agnes von Seidlitz und Ludwigsdorf. Ihr Sohn Hans von Götz kehrt mit seiner Frau Sabine von Tschirschky und Bögendorff nach 1990 zurück in die alte Lausitzer Heimat. Aus dem Haus Hohenbocka gibt es eine weitere Nebenlinie mit Nachfahren über den Major Georg von Götz (1875–1918), Träger des Pour le mérite. Der Verwaltungsbeamte Götz von Götz entstammt ebenso der Linie Hohenbocka. Ein weiterer Zweig wiederum führt sich in der Schreibweise von Goetz und hielt das Gut Niemtsch[8] einige Jahre.

Die Familie von Götzen gliedert sich bis in das 21. Jahrhundert über das Haus Postnicken, den nachmaligen Zweigen der Linie Amalienruh. Unter anderem gehören zu ihnen die Generäle Artur von Götzen (1858–1939), Rechtsritter des Johanniterordens, sowie sein Bruder August von Götzen (1862–1944), Ritter des Ordens Pour le mérite.

Weitere bekannte Familienmitglieder

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Fridericus de (J)iediz. in: Das Kloster Diesdorf bekundet, dass es von Heinrich von Dannenberge und seinem Sohn Otto einen Hof in Weistadt gekauft habe, i.J. 1279., in: Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. (ff. CDB) I. Haupttheil, XX. Band, G. Reimer, Berlin 1862, S. 97.
  2. CDB, 1, 5, 305. (?) Keine Übereinstimmung mit: Moritz Wilhelm Heffter: CDB. Namensverzeichniss zu sämmtlichen Bänden, Band II, G. Reimer, Berlin 1868, S. 97.
  3. Korrekte Wiedergabe, in: August Walter: Genealogische Geschichte des Geschlechts von Jeetze, E. Baensch jun., Magdeburg 1860, S. 25.
  4. Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: NPAL, 2. Band, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 252.
  5. Vgl. Hans Fuhrmann: Die Inschriften des Doms zu Halberstadt, In: Die Deutschen Inschriften, Band 75, Leipziger Reihe 3. Band, Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 2009. Digitalisat
  6. Ebenda: Inschrift 236, Hrsg. Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. 31. Juli 2024.
  7. Grafen von Götzen, in: Jacob A. F. Hyrtl (Hrsg.): Die fürstlichen, gräflichen und freiherrlichen Familien des österreichisches Kaiserstaates. Mittheilungen über ihren Ursprung, Adel, Geschlechtsfolge und Wappen, Schaumburg & Compagnie, Wien 1852, S. 111 f.
  8. Schlesisches Güter-Adreßbuch. 1912. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und selbstständigen Gutsbezirke, sowie solcher größeren Landgüter der Provinz Schlesien, welche innerhalb der Guts-und Gemeindebezirke mit einem Grundsteuer-Reinertrage von etwa 1500 Mark und mehr veranlagt sind. In: Schlesisches Güter-Adreßbuch. Zehnte Ausgabe Auflage. Kreis Hoyerswerda. 2407. Verlag von Wilhelm Gottlob Korn, Breslau Dezember 1911 (S. 344.).
  9. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser, B (Briefadel), Ahnenreihe Magnis, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1973, S. 473.
  10. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Ahnenreihe Magnis, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1973, S. 471.
  11. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser B (Briefadel), Band IV, Ahnenreihe Graf von Magnis, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1973, S. 499 ff.
  12. ru.openlist.wiki . Abgerufen am 24. Februar 2021.