Das Wärmekraftwerk Chavalon (französisch Centrale Thermique de Vouvry) war eines der wenigen konventionellen Wärmekraftwerke in der Schweiz.

Wärmekraftwerk Chavalon
Lage

Kraftwerk Chavalon (Kanton Wallis)
Kraftwerk Chavalon (Kanton Wallis)
Koordinaten 556888 / 132994Koordinaten: 46° 20′ 49″ N, 6° 52′ 43″ O; CH1903: 556888 / 132994
Land Schweiz
Daten

Typ Dampfkraftwerk
Primärenergie Fossile Energie
Brennstoff Schweröl
Leistung 2×142 MW[1]
Betriebsaufnahme 1965
Stilllegung 1999
Schornsteinhöhe 120 m

Schwerölkraftwerk (1965–1999)

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Das stillgelegte Kraftwerk befindet sich auf einer Anhöhe.

Das 1965 in Betrieb genommene und 1999 stillgelegte Kraftwerk befand sich am südlichen Hang des Rhonetals auf einer Terrasse in 825 m ü. M., 450 m über dem Talboden, in der Gemeinde Vouvry, Kanton Wallis.[2] Verbrannt wurde Schweröl, das in der benachbarten Raffinerie Collombey als Rückstand der Treibstoffproduktion anfiel.[3] Es hatte eine elektrische Leistung von 2×142 MW.

Alle Baulichkeiten sind noch vorhanden. Der ungewöhnliche Standort am Hang wurde gewählt, damit die Rauchgase besser abziehen können. Der Kamin des Kraftwerks gehört mit einer Höhe von 120 Metern zu den höchsten Kaminen der Schweiz.

Planungen für ein Gaskraftwerk

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In den Folgejahren begannen Planungen, am Ort des stillgelegten Ölkraftwerks ein 400-MW-Gaskraftwerk zu bauen. Das neue CO2-Kompensationsgesetz schreibt allerdings vor, dass neue Gaskraftwerke nur mit Abwärmenutzung (Kraft-Wärme-Kopplung) bewilligt werden können. Bei der Planung des Gaskraftwerks war eine Abgastemperatur von 25 °C vorgesehen und dies ist zu wenig für eine Abwärmenutzung. Dazu sind in der Schweiz andere Gaskraftwerke geplant, bei denen die Abwärmenutzung – etwa für nahegelegene Papierfabriken oder die Raffinerie Cressier – bereits von Anfang an eingeplant war. Weil Chavalon abseits der Industriezonen liegt, ist die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit ein Problem.

Für das neue Gaskraftwerk wurde im Januar 2007 ein Baugesuch bei der zuständigen Gemeinde gestellt.[4] Nach Baugenehmigung hätte 2007 der Abbau der alten Anlage und 2008 und 2009 der Kraftwerksneubau folgen sollen. Die Genehmigung seitens der Gemeinde Vouvry erfolgte im September 2009. Jedoch wurden Einsprüche erhoben, unter anderem von Umweltschutzorganisationen, denen seitens des Kantons Wallis teilweise stattgegeben wurde.[5] Die Anlage befindet sich derzeit (August 2011) im unveränderten Zustand. Mit dem Bundesamt für Umwelt wurde Ende September 2012 ein Kompensationsvertrag ausgehandelt. Somit konnte das Bewilligungsverfahren fortgesetzt werden.[6] Im Sommer 2017 wurde das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen und als Reaktion auf die Energiestrategie 2050 aufgegeben.[7][8]

Technische Daten

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Für das neue Gaskraftwerk sahen die Planungen folgende Eckdaten vor:

  • Leistung: 400 MW
  • Geplante Betriebszeit/Jahr: 5'500 Stunden
  • Jahresproduktion: 2,2 TWh
  • Voraussichtliche Investition: 380 Mio. CHF
  • Nutzungsdauer: 25 Jahre

Siehe auch

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Die TV-Miniserie Tschugger spielt in der 4. Staffel auch in der Ruine des Kraftwerks.

Literatur

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  • Jean-Martin Kaelin: L'équipement électrique de la Centrale thermique de Vouvry. In: Bulletin technique de la Suisse romande. Band 92, Nr. 7, 1966, S. 125–128, doi:10.5169/SEALS-68350.
  • R. Vittone, A. Décoppet: Rôle de l'architecte dans l'étude et la réalisation de la Centrale thermique de Vouvry. In: Bulletin technique de la Suisse romande. Band 92, Nr. 7, 1966, S. 128–131, doi:10.5169/SEALS-68351.
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Commons: Wärmekraftwerk Chavalon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. chavalon.ch: Projekt. (Memento des Originals vom 9. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chavalon.ch Abgerufen am 2. August 2011
  2. M. Beniston: From turbulence to climate. Verlag Springer, 1998, ISBN 3-540-63495-9, S. 202 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. P. Jeanneret: Popistes: histoire du Parti ouvrier et populaire vaudois, 1943-2001. Editions d'en bas, 2002, ISBN 2-829-00272-5, S. 519 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. NZZ, 24. Januar 2007 Baugesuch beantragt
  5. 24heures 5. Juli 2010 (Memento des Originals vom 6. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.24heures.ch, abgerufen am 31. Oktober 2010 (in Französisch)
  6. Weg frei für das Gaskraftwerk Chavalon Artikel im Tages-Anzeiger vom 26. September 2012
  7. Das Aus ist nicht schade, aber bedenklich. NZZ, 30. Juni 2017, abgerufen am 29. April 2019.
  8. Energieversorger geben Pläne für Gaskombikraftwerk Chavalon VS auf. Blick, 30. Juni 2017, abgerufen am 29. April 2019.