Entstehung der Hehe
BearbeitenDie Hehe-Gesellschaft, deren Siedlungsschwerpunkt um die Stadt Iringa liegt, bildete sich aus einer Verschmelzung mehrerer ursprünglich selbstständiger, aber verwandter Einheiten heraus, die Mitte des 19. Jahrhunderts Chief Munyigumba aus der Muyinga-Dynastie vereinigte.
Militärisch adaptierten die Hehe Waffen und Taktik der Zulus, die durch im Zuge der Mfecane nach Tansania vorstoßende Nguni in dieses Gebiet gelangten. Durch Weiterentwicklung dieser Techniken entwickelten sie sich zum wichtigsten Machtfaktor der Region.[1]
Die Hehe unter deutscher Kolonialherrschaft
BearbeitenUnter Chief Mkwawa leisteten die Stammesmitglieder lange erbitterten Widerstand gegen die deutsche Kolonialmacht. 1891 gelang ihnen im Gefecht bei Rugaro ein Sieg über eine deutsche Militärexpedition unter Kommandeur Emil von Zelewski, der einen nachhaltigen Eindruck auf die deutsche Öffentlichkeit machte. Erst im Oktober 1894 wurden sie durch die deutsche Schutztruppe unter Friedrich von Schele gewaltsam unterworfen. Chief Mkwawa führte noch bis 1898 einen Guerillakrieg gegen die Kolonialmacht, dessen Schlusspunkt der Selbstmord des Chiefs war.
Im Maji-Maji-Aufstand (1905–1908)[2] verhielten sich die Hehe hingegen überwiegend loyal gegenüber den Deutschen und stellten Hilfstruppen (Rugaruga).[3]
Sprache
BearbeitenDas Kihehe, die Sprache der Hehe, gehört innerhalb der Niger-Kongo-Sprachen zu den Bantusprachen. Die Zahl der Sprecher wird auf 750.000 geschätzt (1994).
Literatur
Bearbeiten- Martin Baer und Olaf Schroeter: Eine Kopfjagd. Deutsche in Ostafrika. Christoph Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-86153-248-4.
- Ernst Nigmann: Die Wahehe. Ihre Geschichte, Kult-, Rechts-, Kriegs- und Jagd-Gebräuche. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, I. Geschichte., S. 8 (uni-bremen.de [abgerufen am 1. März 2021]). und Karte[4]
Weblinks
Bearbeiten- Hehe in der Online-Ausgabe des Ethnologue (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ David Pizzo: To devour the land of Mkwawa: colonial violence and the German-Hehe War in East Africa, c.1884-1914. (englisch, unc.edu).
- ↑ Die Wahehe im Aufstand. In: Berliner Tageblatt. 22. September 1905, S. 3.
- ↑ Winfried Speitkamp: Deutsche Kolonialgeschichte. Stuttgart: Reclam, 2005, S. 131, ISBN 3-15-017047-8.
- ↑ Ernst Nigmann: Die Wahehe. Ihre Geschichte, Kult-, Rechts-, Kriegs- und Jagd-Gebräuche. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, Karte zur Geschichte des Wahehe-Reichs., S. 21 (uni-bremen.de [abgerufen am 1. März 2021] Mit einer ausführlichen Beschreibung der Geschichte des Volkes der territorialen Ausbreitung.).