PC Nackt

deutscher Musiker, Komponist, Produzent und Performer
(Weitergeleitet von Warren Suicide)

PC Nackt (* 1975 als Patrick Christensen) ist mehrfach Grammy nominierter Postgenre-Komponist, Performancekünstler, Multiinstrumentalist und Produzent aus Berlin. Nackt ist Co-Gründer diverser Projekte, u. a. die Elektropunk Band „Warren Suicide“, das Orchester „The String Theory“, das Tonstudio „Chez Chérie“ und aktuell die Band „Raison“ mit Schorsch Kamerun und Mense Reents.

Patrick Christensen als Warren Suicide auf dem M’era Luna Festival 2007

Nackt hat für Filme (z. B. Wim Wenders „Land of Plenty“), Serien (z. B. Netflix „Dark“, „Breaking Bad“), Musiktheater (z. B. „Der Einzige und sein Eigentum“ am Deutschen Theater Berlin) und Orchester (z. B. Bremer Philharmoniker) komponiert und seine Arbeit wurde vielfach mit Preisen (z. B. Best Soundtrack Cannes, American Independent Music Award) ausgezeichnet.

Als Album-Produzent, Songwriter und Kollaborateur war Nackt für diverse internationale Künstler und Künstlerinnen tätig (u. a José Gonzáles, Apparat, Dieter Meier) und hat mit seinen Projekten und als Mitglied diverser Bands wie Apparat, der Nena Band oder dem Bundesjazzorchester, dutzende Tonträger veröffentlicht und unzählige Konzerte rund um den Globus gespielt.

Leben und Werdegang

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Geboren 1975 als Sohn einer dänischen Tanzpädagogin, begann PC Nackt als Jugendlicher Ballettmusik zu komponieren und in Bands zu spielen. Mit 16 Jahren wurde er in das Bundesjazzorchester (unter der Leitung von Peter Herbolzheimer) aufgenommen, 1993 folgte ein zweijähriger Aufenthalt am „American Institute of Music“ in Wien.[1]

Von 1995 bis 1999 studierte er Jazzgitarre und Komposition an der Hochschule für Musik in Köln. Parallel arbeitete Nackt in den Bereichen zeitgenössischer Tanz, Theater und tourte mit verschiedenen Bands, u. a. Linientreu. Seit 1999 lebt Nackt in Berlin und trat Im Jahr 2000 der Nena-Band bei, die er bis 2005 als Gitarrist, Autor und musikalischer Leiter begleitete. In diese Zeit fallen Nenas Comeback mit zwei Mehrfach-Platin-Alben sowie eine Vielzahl von Aufnahmesessions mit anderen deutschen Popkünstlern und Künstlerinnen, wie z. B. Udo Lindenberg oder Dendemann.

2002 gründete er gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin und Künstlerin Chérie die Elektro-Punk-Band Warren Suicide[2]. Mit ihrer energiereichen und exzessiefen Verbindung von elektronischer Tanzmusik, Punk und experimenteller Kunst spielte die Band bis 2011 weltweit Konzerte in Clubs und auf Festivals wie Glastonbury, Roskilde oder Mera Luna und veröffentlichte 3 Studioalben, eine Vielzahl Maxisingles und einen Film auf DVD.

Ebenfalls 2002 starteten Nackt und Chérie das „Chez Chérie“, ein in Berlin/Neukölln ansässiges Studioloft für Musik und Kunst. An diesem Ort der Begegnung für in Berlin ansässige/ankommende oder durchreisende Künstler und Künstlerinnen wurden weit über 100 Alben (z. B. Tocotronic, Beatsteaks, Apparat, Hans Unstern, My brightest Diamond, Isolation Berlin, Die Heiterkeit, JaPanik, Fehlfarben,T.Raumschmiere...) aufgenommen, Filme vertont und zahllose Projekte und Live-Events wie Konzerte/Lesungen/Partys etc.. abgehalten.

Hauptprojekt des Chez Chérie ist die 2007 von Ben Lauber und Nackt ins Leben gerufene „String Theory“ – ein Orchester-Projekt mit einer Vielzahl von Mitwirkenden aus Europa und den USA. So tourte Nackt als Dirigent und musikalischer Leiter der String Theory gemeinsam mit Singer/Songwriter José González mehrfach durch Europa und Nordamerika[3]. Die String Theory nahm mehrere Studio- und ein Livealbum auf und erhielt für die Kollaboration mit dem US-Poeten Sekou Andrews eine Grammynominierung und den „American Independent Music Award“ 2020.

Von 2011 bis 2016 war Nackt Produzent, Autor und Mitglied der Liveband des Berliner Musikers Sascha Ring aka Apparat. Neben einer ausgedehnten Welttour entstanden in dieser Periode mehrere Studioalben und Filmmusiken. Für den Soundtrack zu dem US-Film „Equals“ wurden Nackt und Ring gemeinsam mit Co-Autor Dustin O’Halloran mit dem SoundtrackStarsAward beim Venice Film Festival[4] ausgezeichnet. Das Album „LP5“ war 2020 ebenfalls für einen Grammy nominiert.

Seit 2016 arbeitet Nackt mit dem Regisseur Schorsch Kamerun an einer Serie von Elektro Opern, die an Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum auf die Bühne gebracht werden. Diese Zusammenarbeit mündete schließlich 2020 in der Gründung der Band "Raison" mit Mense Reents (ebenfalls von der Band "Die goldenen Zitronen").Das Debüt-Album "So viele Leute wie möglich" ist 2022 bei dem Hamburger Label Buback erschienen.

2017 ist die von Nackt produzierte Single „Kalle Llamen“ der albanischen Künstlerin Andrra auf Platz 1 der albanischen Charts eingestiegen[5].

2018 gründete Nackt gemeinsam mit Filmemacher und Fotograf Ralf Schmerberg das Künstlerkollektiv „Music Ashram“, ein interdisziplinäres Projekt zur Erforschung transzendentaler Kunst. Die aufsehenerregenden Performances, Filme und Tonträger verhalfen dem Music Ashram zu internationalem Kultstatus und seit 2020 verfügt das Projekt über eine eigene 6000qm Spielstätte, „MaHalla“, in Berlin-Schöneweide.

2020 veröffentlichte Nackt auf dem Label 7K! die Soloplatte Plunderphonia mit Neubearbeitungen klassischer Klaviermusik aus dem 17.–19. Jahrhundert für Disklavier.

2023 wurde die philosophische Oper (von Sebastian Hartmann / PC Nackt, Deutsches Theater Berlin) "Der Einzige und sein Eigentum" mit einer Einladung zum Theatertreffen ausgezeichnet.

Kompositionen/Arbeiten

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Als Künstler

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  • 2022 Raison "So viele Leute wie möglich"
  • 2022 String Theory "Origin"
  • 2021 Music Ashram "Dampf"
  • 2021 Music Ashram "Staubfresser"
  • 2021 Music Ashram "Soundair-001"
  • 2020 PC Nackt “Plunderphonia”
  • 2020 String Theory “The Los Angeles Suite”
  • 2019 String Theory “Sekou Andrews and the String Theory”
  • 2019 String Theory “José Gonzales and the String Theory Live in Europe”
  • 2012 String Theory "The Aachen String Theory"
  • 2011 Warren Suicide „World Warren III“
  • 2010 String Theory "The Göteborg String Theory"
  • 2008 String Theory "The Berlin String Theory"
  • 2008 Warren Suicide „Requiem for a missing link“
  • 2006 Warren Suicide “The Hello”
  • 2005 Warren Suicide CD/DVD “Warren Suicide”
  • 1993 Patrick Karlhuber "So What"

Als Produzent

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  • 2022 Andrra "Maleve"
  • 2020 Hans Unstern “Diven”
  • 2017 Andrra „Paline“
  • 2014 Dieter Meier „Out Of Chaos“
  • 2013 Unmap „Pressures“
  • 2013 Wende Snijders „Last Resistance“
  • 2013 Apparat „Krieg und Frieden“
  • 2012 Hans Unstern „The Great Hans Unstern Swindle“
  • 2011 Apparat „Devil's Pact“
  • 2009 Hans Unstern „Kratz dich raus“
  • 2007 Band Deutscher Mädels „Band Deutscher Mädels“

Filmscores

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Musik für Bühne

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  • 2024 "Atlantis – Die Welt als Wille und Vorstellung" – Musik-Theaterabend von Sebastian Hartmann und PC Nackt am Staatsschauspiel Dresden. Regie Sebastian Hartmann
  • 2023 "Der diskrete Charme der Reduktion" – mit Schorsch Kamerun, Musiktheaterinstallation für Kammerorchester und Chor in Zusammenarbeit mit der Komischen Oper Berlin. Regie Schorsch Kamerun
  • 2022 "Angabe der Person" – Uraufführung von Elfriede Jelinek, Musik für Disklavier am Deutschen Theater Berlin. Regie Jossi Wieler
  • 2022 "Der Einzige und sein Eigentum" – nach Max Stirner von PC Nackt und Sebastian Hartmann, eine philosophische Oper am Deutschen Theater Berlin. Regie Sebastian Hartmann
  • 2022 "King Arthur Teil 2" – nach Henry Purcell, Hybrid-Oper mit Schorsch Kamerun und den Bremer Philharmonikern, Musik für Orchester, Chor und Elektronik am Theater Bremen. Regie Schorsch Kamerun
  • 2022 "Wem gehört welch Land" – mit Schorsch Kamerun, Musiktheater Happening am Deutschen Nationaltheater Weimar. Regie Schorsch Kamerun
  • 2022 "Come together" – mit Schorsch Kamerun, Konzertgala für Solisten und Orchester an der Staatsoper Stuttgart. Regie Schorsch Kamerun
  • 2022 "All together now" – mit Schorsch Kamerun, Happening Gala am Residenztheater München. Regie Schorsch Kamerun
  • 2021 "Was" – mit Schorsch Kamerun, Musiktheater an der Parkaue Berlin. Regie Schorsch Kamerun
  • 2021 "King Arthur Teil 1" – nach Henry Purcell, Hybrid-Oper mit Schorsch Kamerun und den Bremer Philharmonikern, Musik für Orchester, Chor und Elektronik am Theater Bremen. Regie Schorsch Kamerun
  • 2020 “Konstellationen” – von Nick Payne, Musik für Kassettenrekorder und Plattenspieler am Schauspiel Dortmund. Regie Péter Sanyo
  • 2019 “Das Bauhaus” – Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun an der Volksbühne Berlin
  • 2018 “Spuren der Verirrten” – Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun am Theater Basel
  • 2018 “Ein Sommernachtstraum im Cyber Valley” Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun am Schauspiel Stuttgart
  • 2018 “Nordstadtphantasien” – Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun im Rahmen der Ruhrtriennale, Dortmund
  • 2018 "Vor solchen wie uns haben uns unsere Eltern immer gewarnt” von Tanja Slijivar, Musik für Machienen und Elektronik am Schauspiel Nord, Stuttgart. Regie Péter Sanyo
  • 2017 „Katastrophenstimmung“ mit Schorsch Kamerun, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
  • 2017 „Me are the world“ mit Schorsch Kamerun, Werk X Wien
  • 2016 „Paradise Lost“ mit Schorsch Kamerun an der Oper Basel
  • 2015 „Guts for Fear“- Live-Vertonung des Schlingensief-Films „Menu Total“ mit 6 Posaunen des Stegreif.orchesters und Elektronika im Silent Green/Berlin
  • 2015 „Ich habe um Hilfe gerufen. Es kamen Tierschreie zurück“ mit Schorsch Kamerun, Fabian Hinrichs und Nackt am Hebbel am Ufer/Berlin
  • 2014 „Hair“ von Galt McDermot, Oper für die Bremer Philharmoniker, Opern- und Bürgerchor und Warren Suicide am Theater am Goetheplatz, Bremen, Regie: Robert Lehniger
  • 2014 „Der Löwe im Winter“ von James Goldman, Musik für Elektronika und Schlagwerk am Deutschen Theater Berlin, Regie: Sebastian Hartmann
  • 2013 „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ von Fjodr Dostojewski, Musik für 6 Posaunen und Elektronika, Central Theater Leipzig, Regie: Sebastian Hartmann
  • 2012 „Mein Faust“ von J.W.Goethe, Music für Elektronika und Flügel, Central Theater Leipzig, Regie: Sebastian Hartmann
  • 2011 „No Gravity“ in Aachen – Choreographie: Company Irène K
  • 2010 „Hamlet ist tot - keine Schwerkraft“ von Ewald Palmetshofer, Musik für Orchester, gespielt von Mitgliedern der Berlin/Göteborg StringTheory, Staatstheater Karlsruhe, Regie: Florian von Hoermann
  • 2009 „Don Carlos“ von Schiller, Musik für Elektronika, Staatstheater Karlsruhe, Regie: Florian von Hoermann
  • 2008 „Transporter“ von Kai Ivo Baulitz, Musik für 12 Vinyl-Plattenspieler, Schauspiel Frankfurt, Regie: Florian von Hoermann
  • 2008 „Adom Modulations“,Tanznacht Berlin -Choreographie: Zufit Simon
  • 2007 “Inside/Out”, Muffathalle München -Choreographie: Katja Wachter
  • 2007 „Das trunkene Schiff“ von Paul Zech, Musik für Streichquartett, Schauspiel Frankfurt, Regie: Florian von Hoermann
  • 2000 “Steine sind Steine” in Kopenhagen -Choreographie: Michaela Christensen
  • 1993 "So What", Burghausen -Choreographie: Michaela Christensen
  • 1990 "Reise in die Unterwelt", Burghausen -Choreographie: Michaela Christensen
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Einzelnachweise

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  1. MusicSales DE. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  2. Warren Suicide. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  3. With José González - twst. Abgerufen am 27. Januar 2017 (englisch).
  4. apparat on Twitter. In: Twitter. (twitter.com [abgerufen am 27. Januar 2017]).
  5. Top Awards | Top Channel | Andrra merr kreun e “The Top List” me “Kalle Llamen”. Abgerufen am 27. Januar 2017 (amerikanisches Englisch).