Beli Orlovi

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Die Beli orlovi (serbisch-kyrillisch Бели орлови für Weiße Adler), auch bekannt als Šešeljevci („Šešeljs Männer“), Osvetnici („Rächer“) oder schlicht Četnici („Tschetniks“), war eine in den Jugoslawienkriegen von 1991 bis 1999 aktive paramilitärische Einheit im Gefolge der monarchistischen Serbischen Erneuerungsbewegung und der neofaschistischen[1] Serbischen Radikalen Partei.[2][3] Die Beli orlovi verfolgten das Ziel der serbischen „Rassenreinheit“ und propagierten einen unverhüllten Antisemitismus.[4]

Abzeichen der Weißen Adler

Die Einheit verübte zahlreiche Kriegsverbrechen an der nichtserbischen Bevölkerung. Die meisten Angehörigen der Einheit bezeichneten sich selbst als Tschetniks.[5]

Geschichte

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Die paramilitärische Einheit wurde in den Jahren 1991/1992 von Dragoslav Bokan und Mirko Jović gegründet.[6][7][8] Vojislav Šešelj sagte vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) aus, dass die Einheit von Jović gegründet worden sei, er jedoch bald die Kontrolle verloren habe.[9] Den Namen Beli orlovi wählte man in Erinnerung an die gleichnamige Jugendorganisation der faschistischen ZBOR-Partei der 1940er-Jahre[4]. Symbol und Namensgeber war das Wappentier Serbiens, der weiße gekrönte Doppeladler.

 
Abzeichen mit der Aufschrift BELI ORLOVI - I DESANTNI BATALJON (Weiße Adler - I Fallschirmjäger-Bataillon)

Während des Bosnienkriegs operierte die Einheit in den Bezirken von Sarajevo, Gacko, Doboj, Zvornik, Bileća, Višegrad, Modriča, Bosanska Krupa, Banja Luka und Prijedor.[10]

Gemäß ICTY wurden von den Weißen Adlern zahlreiche Kriegsverbrechen während des Kroatienkrieges und des Bosnienkrieges begangen[11][12], das Massaker in Višegrad, Verbrechen in Foča[13], Gacko[14] und weitere Verbrechen. Mehrere Mitglieder der Weißen Adler wurden vor dem ICTY angeklagt und zum Teil auch verurteilt, darunter auch Milan Lukić[15] und Mitar Vasiljević.[16]

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Einzelnachweise

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  1. Robert Soucy: Fascism (politics) – Serbia. In: Encyclopaedia Britannica. Abgerufen am 23. Juli 2011.
  2. Profile: Vojislav Seselj. In: BBC News. 7. November 2007, abgerufen am 5. November 2021.
  3. Beverly Allen: Rape Warfare : The Hidden Genocide in Bosnia-Herzegovina and Croatia. University of Minnesota Press, Minneapolis, Minnesota 1996, ISBN 0-8166-2818-1, S. 154–155.
  4. a b Philip J. Cohen: Serbia's Secret War : Propaganda and the Deceit of History (= Eastern European studies. Nr. 2). 4. Auflage. Texas A&M University Press, 1999, Serbian Historical Revisionismus and the Holocaust, S. 129.
  5. United Nations Commission on Breaches of Geneva Law in Former Yugoslavia (Memento vom 8. August 2009 im Internet Archive)
  6. Misha Glenny: The Fall of Yugoslavia : The Third Balkan War. Penguin, London 1992, ISBN 0-14-017288-2, S. 39.
  7. Marcus Tanner: Croatia : a nation forged in war. Yale University Press, New Haven, Connecticut 1997, ISBN 0-300-07668-1, S. 245.
  8. THE INTERNATIONAL CRIMINAL TRIBUNAL FOR THE FORMER YUGOSLAVIA Case No. IT-02-54-T, Prosecution's Second Pre-Trial Brief (Croatia and Bosnia Indictments) 31 May 2002, p. 90
  9. Testimony of Vojislav Šešelj, Transcript of 24 August 2005, p. 43128, lines 6-8
  10. Nigel Thomas, Krunoslav Mikulan: The Yugoslav Wars (2) : Bosnia, Kosovo and Macedonia (1992–2001). Osprey Publishing Ltd., Oxford 2006, ISBN 978-1-84176-964-6, S. 14.
  11. Blaskovich, Jerry (1 November 2002) The Ghastly Slaughter of Vocin Revisited:Lest We Forget in The New Generation Hrvatski Vjesnik--English supplement
  12. Testimony of Djuro Matovina, Transcript of 7 October 2002, p. 11049, lines 12-16
  13. Testimony of Witness 52, Transcript of 27 March 2000
  14. Testimony of Witness 192, Transcript of 4 May 2000
  15. AU Washington College of Law: War Crimes Research Office - ICTY Status Reports 21. Februar 2006 (Memento vom 16. Juli 2006 im Internet Archive)
  16. Croatian Evening News 9. September 2001 (Memento vom 2. Dezember 2007 im Internet Archive)