Weidenblättriger Alant

Art der Gattung Alant (Inula)
(Weitergeleitet von Weiden-Alant)

Der Weidenblättrige Alant[1] oder Weiden-Alant (Pentanema salicinum (L.) D.Gut.Larr., Santos-Vicente, Anderb., E.Rico & M.M.Mart.Ort., Syn.: Inula salicina L.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Pentanema innerhalb der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).

Weidenblättriger Alant

Weidenblättriger Alant (Pentanema salicinum)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Inuleae
Gattung: Pentanema
Art: Weidenblättriger Alant
Wissenschaftlicher Name
Pentanema salicinum
(L.) D.Gut.Larr., Santos-Vicente, Anderb., E.Rico & M.M.Mart.Ort.

Beschreibung

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Illustration: 1 Unterer Teil der Pflanze. 2 Oberer Teil der Pflanze. 3 Herbstliches Blatt, Unterseite. 4 Frucht (x3). B Zum Vergleich Blatt vom Inula ensifolia mit deutlich anderer Nervatur (x1,5).
 
Habitus, Laubblätter und Blütenstand
 
Blütenkorb, geschnitten
 
„Blumenbesuch“ von Bombus lapidarius
 
Habitus im Habitat

Vegetative Merkmale

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Beim Weidenblättrigen Alant es handelt sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 25 bis 75 Zentimetern erreicht.[1] Sie wächst rasig. Der selbständig aufrechte Stängel verzweigt sich meist erst im oberen Bereich. Die oberirdischen Pflanzenteile sind mehr oder weniger kahl; höchstens die Nerven auf der Unterseite der Blätter und der untere Teil des Stängels ist kurzborstig behaart.[1]

Die grasgrünen, mehr oder weniger rechtwinklig abstehenden Laubblätter sind die unteren gestielt und die oberen sitzend.[1] Die einfache Blattspreite ist ganzrandig, länglich-lanzettlich bis länglich-eiförmig und leicht bogig nach unten gekrümmt. Sie sind kahl und am Rand schwach bewimpert, unterseits haben sie keine Drüsen. Auf der Blattoberseite ist deutlich Netznervigkeit erkennbar. Die Nerven auf der Blattunterseite sind kurz borstig behaart.[1] Die oberen Stängelblätter sitzen mit herzförmigem Grund, der den Stängel zum Teil umfasst.[1]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die im Durchmesser 2,5 bis 4 Zentimetern großen Blütenkörbchen stehen meist einzeln, seltener in Gruppen von bis zu fünf an den oberen Enden der Stängel.[1] Die Hüllblätter der Blütenkörbchen sind kurz sowie dicht bewimpert[1] und die äußeren Hüllblätter sind zurückgekrümmt.

Die Blütenkörbe enthalten gelbe Zungen- und Röhrenblüten, wobei die Zungenblüten oft länger als die Röhrenblüten sind. Die Zungenblüten = Strahlenblüten sind weiblich und zygomorph mit 10 bis 15 Millimeter langer und 1 Millimeter breiter Zunge.[2]

Die Achänen sind etwa 2 Millimeter lang, kahl[1] und tragen einen 7 bis 8 Millimeter langen Pappus aus braunen Borsten.[3]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 8; es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 16 vor.[1][4]

Ökologie

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Beim Weidenblättrigen Alant handelt es sich um einen Hemikryptophyten.[1] Der Weidenblättrige Alant ist eine rasig wachsende Halbrosettenpflanze. Auch vegetative Ausbreitung durch verholzende Ausläufer als Wurzelkriecher findet statt.

Bei den Blütenkörben handelt es sich blütenöklogisch um Blumen. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen und Grabwespen.

Als Diasporen werden die Achänen mit ihrem Pappus aufgebreitet. Die Sinkgeschwindigkeit der „Schirmchen“ beträgt 0,27 m/s.

Vorkommen

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Der Weidenblättrige Alant ist in Europa außer im Norden verbreitet und darüber hinaus in Asien bis Japan und Korea anzutreffen.[2] In den östlichen Vereinigten Staaten ist er ein Neophyt.[5] Im nordwestlichen deutschen Tiefland ist er selten. In den Allgäuer Alpen steigt er am Rindberg bei Sibratsgfäll in Vorarlberg bis in eine Höhenlage von 1000 Meter auf[6], im Wallis sogar bis 1450 Meter.[2]

In Mitteleuropa ist der Weidenblättrigen Alant zerstreut in Moorwiesen oder in Halbtrockenrasen, im Saum sonniger Gebüsche und Wälder und an Wegrainen zu findet. Diese kalkholde Pflanzenart gedeiht am besten auf trockenen bis feuchten, basen- und humusreichen Böden an hellen Standorten. Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze, ein Basen- und Kalkzeiger. Sie ist eine Charakterart des Verbands der Pfeifengras-Streuwiesen (Molinion).[4]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental), Salztoleranz 1 (tolerant).[3]

Taxonomie

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Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Inula salicina L. durch Carl von Linné in Species Plantarum, S. 882. Nach Gutiérrez-Larruscain et al. 2018 sind einige Arten aus der Gattung Inula in die Gattung Pentanema zu stellen. Es erfolgte eine Neukombination zu Pentanema salicinum (L.) D.Gut.Larr., Santos-Vicente, Anderb., E.Rico & M.M.Mart.Ort. in David Gutiérrez-Larruscain, Maria Santos-Vicente, Arne A. Anderberg Enrique Rico, M. Martínez-Ortega: Phylogeny of the Inula group (Asteraceae: Inuleae): evidence from nuclear and plastid genomes and a recircumscription of Pentanema. In: Taxon, Volume 67, Issue 1, März 2018 auf Seite 159.[7]

Ähnliche Arten und Hybriden

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Recht ähnlich ist das Weidenblättrige Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium), das etwas breitere Zungenblüten (bis 2,5 Millimeter) und linealische Spreublätter in den Blütenkörbchen hat. Es hat außerdem Laubblätter, die zum Grund hin verschmälert und nicht halbstängelumfassend sind.[2]

Inula salicina bildet gelegentlich Hybriden, beispielsweise:

  • Inula ×rigida Döll = Rauer Alant (Inula hirta) × Inula salicina[2]
  • Inula ×vrabelyiana Kern. = Schwert-Alant (Inula ensifolia) × Inula salicina[2]

Quellen und weiterführende Informationen

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Literatur

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  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-2696-6.
  • Otto Schmeil, Jost Fitschen: Die Flora von Deutschland interaktiv. Quelle & Meyer-Verlag, 2004, ISBN 3-494-01368-3.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Inula salicina L., Weidenblättriger Alant. auf FloraWeb.de
  2. a b c d e f Gerhard Wagenitz: Inula salicina. In: Gerhard Wagenitz (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band VI. Teil 3: Angiospermae, Dicotyledones 4 (Compositae 1, Allgemeiner Teil, Eupatorium – Achillea). Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-84020-8, S. 172–174 (erschienen in Lieferungen 1964–1979)..
  3. a b Inula salicina L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. April 2021.
  4. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 921.
  5. Neil A. Harriman: Inula salicina Linnaeus In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York und Oxford, 2006, ISBN 0-19-530563-9. Inula salicina Linnaeus, S. 474 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  6. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 585.
  7. David Gutiérrez-Larruscain, Maria Santos-Vicente, Arne A. Anderberg Enrique Rico, M. Martínez-Ortega: Phylogeny of the Inula group (Asteraceae: Inuleae): evidence from nuclear and plastid genomes and a recircumscription of Pentanema. In: Taxon, Volume 67, Issue 1, März 2018, S. 149–164. doi:10.12705/671.10
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