Der Alpen-Klee (Trifolium alpinum), auch Westalpen-Klee genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtlern (Fabaceae oder Leguminosae) gehört.
Alpen-Klee | ||||||||||||
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Alpen-Klee (Trifolium alpinum) am Aletschgletscher | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trifolium alpinum | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
BearbeitenDer Alpen-Klee ist eine kahle, überwinternd grüne,[1] ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimetern erreicht. Die zähe Pfahlwurzel schmeckt süßlich und wird bis zu einem Zentimeter dick.[2] Alle Laubblätter sind grundständig und in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel hat eine Länge von etwa 5 Zentimetern. Die Blattspreite ist dreiteilig gefiedert. Die drei Teilblättchen sind bei einer Länge von 1 bis 4 (bis 7) Zentimetern und einer Breite von 3 bis 6 (bis 9 Millimetern linealisch-lanzettlich und fast ganzrandig.[2]
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Der kopfige Blütenstand hat einen Durchmesser von etwa 3 bis 5 Zentimetern und enthält drei bis zwölf gestielte, relativ große Blüten. Die bei Sonnenschein balsamisch duftenden, zwittrigen Blüten sind als Schmetterlingsblüte zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die kahle und zehnnervige Kelchröhre ist länger als die Blütenstiele. Die fleischrosafarbenen bis purpurroten Blütenkronblätter sind zwischen 18 und 25 Millimeter lang und überragen die Kelchröhre um das Achtfache.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[3]
Ökologie
BearbeitenBeim Alpen-Klee handelt es sich um einen Hemikryptophyten.[1] Er wurzelt über einen Meter tief.[3]
Vorkommen
BearbeitenDer Alpen-Klee kommt besonders in den Silikatketten der zentralen und der südlichen Alpen vor. Er kommt auch in den Pyrenäen bis Apennin in Höhenlagen zwischen 1400 und 3100 Metern vor.[2] Er bevorzugt Höhenlagen von über 1700 Metern, er geht aber örtlich auch etwas tiefer (Kanton Uri bei 980 Metern).[2] Die Ostgrenze seiner Verbreitung entspricht etwa einer gedachten Linie von Arlberg zum Gardasee.[4] Westlich dieser Linie fehlt er in den Nördlichen Kalkalpen fast überall, in den Südlichen Kalkalpen in größeren Gebieten; insgesamt kommt er in Mitteleuropa zerstreut vor.[4]
Der Alpen-Klee gedeiht am besten auf kalkfreien, sauren, mäßig stickstoffhaltigen, nicht allzu flachgründigen Böden. Sie kommt in Mitteleuropa in alpiner Klimalage vor.[4] Der Alpen-Klee besiedelt borstgrasreiche Matten und lockere Zwergstrauch-Bestände.[4] Zu seinen natürlichen Standorten zählen Borstgras-Rasen und Krumm-Seggen-Rasen. Er ist eine Charakterart des Verbands Nardion.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]
Sonstiges
BearbeitenDer Absud der Pfahlwurzel wird in der Volksmedizin gegen Brustbeschwerden verwendet.[2]
Der Alpen-Klee ist als Futter beliebt bei Kühen, Schafen, Gämsen und Murmeltieren.[2]
Literatur
Bearbeiten- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3. Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Alpen-Klee. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c d e f Gustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Seite 1314–1316. Verlag Carl Hanser, München 1964.
- ↑ a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 594.
- ↑ a b c d Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- ↑ Trifolium alpinum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. April 2021.