Wettermeßstelle
Als Wettermeßstelle,[1] (früher auch als Wetterstation,[2]) bezeichnet man im Bergbau in den einzelnen Grubenbauen speziell markierte Bereiche, an denen regelmäßige Wettermessungen durchgeführt werden.[1] Wettermeßstellen werden überwiegend in den Hauptwetterströmen zur Vereinfachung der Berechnung der Bewetterung eingerichtet.[3] Die einzelnen Wettermeßstellen im Grubengebäude werden im Wetterführungsplan eingetragen.[1]
Aufbau und Zweck
BearbeitenWettermeßstellen werden zweckmäßigerweise in einem geraden Teil der jeweiligen Strecke angelegt.[4] Die Streckenabschnitte, in denen eine Wettermeßstelle eingerichtet wird, werden im Bereich der Firste und der Stöße mit einer Verschalung aus Brettern ausgekleidet.[2] Anstelle der Verschalung kann auch ein anderweitiger glatter Verzug verwendet werden.[3] Die glatte Ausschalung ist erforderlich, um einen genau ausmessbaren Streckenquerschnitt zu bekommen.[5] Die Wettermeßstelle sollte eine Länge von drei bis vier Metern haben.[3] Damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann, wird der Streckenquerschnitt an einem der Stöße auf einem Schild notiert.[4] Noch wichtiger als die saubere Auskleidung der Stöße und der Firste ist der Ort, an dem die Wettermeßstelle eingerichtet wird.[3] Er sollte so ausgewählt werden, dass sie sich mindestens einige Meter von einem Streckenabzweig entfernt befindet, da es sonst zu Wirbelbildungen im Wetterstrom kommt, die das Messergebnis verfälschen.[4] Zur Dokumentation der Messergebnisse befinden sich an der Wettermeßstelle entsprechende Wettertafeln.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7
- ↑ a b Gustav Köhler: Lehrbuch der Bergbaukunde. Sechste verbesserte Auflage, Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1903, S. 748.
- ↑ a b c d Ernst-Ulrich Reuther: Lehrbuch der Bergbaukunde. Erster Band, 12. Auflage, VGE Verlag GmbH, Essen 2010, ISBN 978-3-86797-076-1, S. 661.
- ↑ a b c Carl Hellmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde. Erster Band, Fünfte verbesserte Auflage, Springer Verlag, Berlin 1923, S. 506.
- ↑ Carl Hellmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde. Erster Band, Achte Auflage, Springer Verlag, Berlin 1942, S. 581.