Wiho I. soll der erste Bischof des neu gegründeten Bistums Osnabrück gewesen sein.
Überlieferung
BearbeitenWiho I. wird ausschließlich in zwei gefälschten Urkunden Karls des Großen Vuiho episcopus von 803[1] und Vuiho Osnabrugkensis episcopus von 804[2] genannt. Bei diesen Urkunden handelt es sich nachweislich um Fälschungen aus dem 11. Jahrhundert. Sie wurden im Zuge des Osnabrücker Zehntstreits unter Benno II. gefälscht. Der Bischof Wiho I. hat mit großer Wahrscheinlichkeit nie existiert.[3] Die spätmittelalterliche Historiographie hat zahlreiche Informationen zu Wiho, die demnach erfunden sind.
Verehrung und Gedenktag
BearbeitenWiho wurde ab dem 17. Jahrhundert als Heiliger verehrt. Der Gedenktag ist sein angeblicher Todestag 20. April.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Philippi: Wiho. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 472.
- Andreas M. Mehdorn: Prosopographie der Missionare im karolingischen Sachsen (ca. 750–850) (= Monumenta Germaniae Historica, Hilfsmittel, Bd. 32), Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-447-11583-4, S. 315–321.
- Thomas Vogtherr: Die Anfänge des Bistums Osnabrück. In: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, Jg. 68, 2022, S. 17–45.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ RI I n. 406, Karl der Grosse, 803 dez. 19, Aquisgrani : Regesta Imperii. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ RI I n. 408, Karl der Grosse, 804 dez. 19, .... : Regesta Imperii. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Thomas Vogther: Die Anfänge des Bistums Osnabrück. In: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde. Band 68, 2022, S. 17–45.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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—- | Bischof von Osnabrück 803–804 | Meginhard |
Personendaten | |
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NAME | Wiho I. |
ALTERNATIVNAMEN | Wicho I. |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Osnabrück |
GEBURTSDATUM | 772 |
GEBURTSORT | Friesland |
STERBEDATUM | 20. April 804 |
STERBEORT | Osnabrück |