Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Von Göttingen nach Hamburg!
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Vom 23. bis 26. September 2014 fand an der Universität Göttingen der 50. Deutsche Historikertag unter dem Motto „Gewinner und Verlierer“ statt. (Zugehörige Webseite des Historikerverbandes) Auf Initiative aus der WP-Community gab es dort erstmals eine eigene Sektion zum Verhältnis von Wikipedia und Geschichtswissenschaft – die Ergebnisse sind inzwischen in einem Tagungsband erschienen und auch Open Access nachlesbar.
Der nächste Historikertag findet vom 20. bis 23. September 2016 in Hamburg statt; das Motto lautet diesmal „Glaubensfragen“. Diese Seite dient der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung einer möglichen Präsenz der Wikipedia-Gemeinschaft auf einem der größten geisteswissenschaftlichen Fachkongresse Europas.
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in die nachfolgende Liste einzutragen und sich an der Diskussion und Planung zu beteiligen.
Interessierte
Bearbeiten- Gerne am Stand dabei. −Sargoth 13:51, 13. Nov. 2015 (CET)
- …?
Was ist das Ziel unserer Teilnahme?
Bearbeiten- Wikipedia vorstellen (brauchts das noch?)
- Kontakte/Erfahrungsaustausch zwischen Wikipedia-Community und Fachcommunity
- Erfahrungen mit den Möglichkeiten der Einbindung von Wikipedia in die universitäre Lehre vorstellen
- Möglichkeiten der Einbindung von Wikipedia als (Recherche-)Instrument für die universitäre Forschung?
- Problematisierung der Ängste vor der Gesamthaftung (Klarnamenthematik) fuer Fehler in anderen Artikeln
- Von der Quellenkritik zur Artikelkritik – Perspektiven des Umgangs mit Wikipedia als Basis studentischen Geschichtswissens?
- Von Diderot zu Wales – Wikipedia als Ende der nationalstaatlichen Enzyklopädieprojekte?
- Perspektiven für gemeinsame Projekte und Kooperationen ausloten
- (mehr) Fachhistoriker als Autoren gewinnen?
- ...?
Mögliche Formate
Bearbeiten- Sektion: Hauptarbeitsformat des Kongresses, bestehend aus mehreren Fachvorträgen und Diskussion, Einreichungsfrist war bereits der 31. Oktober 2015, ein Antrag wurde daher bereits eingereicht, Entscheidung steht aus
- Podiumsdiskussion: sind Teil des Begleitprogrammes - weniger formell als Sektion, aber Breitenwirkung fraglich(?)
- Infostand: ebenfalls Teil des Begleitprogramms, zusammen mit Verlagen, Fachgesellschaften etc. - Vorteil: größere Breitenwirkung, informelle Gesprächsmöglichkeiten, aber keine vertiefte Präsentation/Debatte möglich, evtl. zusätzlich zu Sektion oder Podium?
- Vortrag/Präsentation (auch im Begleitprogramm?) - hier bietet sich das Wikipedia:Kontor Hamburg als Kooperationspartner vor Ort an
Orga-Team
BearbeitenVorläufige Ansprechpartner: Uwe Rohwedder und Thomas Wozniak; weitere Interessierte und Unterstützer sind ausdrücklich willkommen!
Mitmachen und Anonymität
BearbeitenIn Wikipedia - d.h. auf dieser Seite und der dazugehörigen Diskussionsseite - mitschreiben können alle, die wollen (User mit Realname, mit Pseudonym oder auch IPs).
Dies gilt auch für die allgemeine und gemeinsame Vorbereitung für eine Teilnahme am Historikertag 2016: Hier in der Wikipedia diskutieren und Vorschläge gestalten ist allseits ausdrücklich erwünscht.
Verzicht auf Anonymität: Wer am Historikertag offiziell teilnehmen möchte, muss jedoch damit einverstanden sein, gegenüber dem Organisator (VDH) sowie gegenüber dem Orga-Team auf Anonymität zu verzichten. Dies ist voraussichtlich auch für die nähere Vorbereitung unausweichlich, weil der berufliche/wissenschaftliche Hintergrund im Zusammenhang z. B. mit der vorzubereitenden Sektion offen gelegt werden sollte.
Nächste Schritte
BearbeitenDHT-Vorbereitungskomitee lehnt Wikipedia-Sektion für 2016 ab
BearbeitenDer von Uwe Rohwedder und mir Ende Oktober 2015 eingereichte Sektionsvorschlag für den 51. Deutschen Historikertag 2016 in Hamburg wurde heute (30. November 2015) abgelehnt.
Aus der E-Mail: "dem diesjährigen Aufruf, Sektionsvorschläge für den 51. Deutschen Historikertag in Hamburg 2016 einzureichen, folgten eine große Zahl von Historikerinnen und Historikern aller Epochen und Subdisziplinen. [...] Für das Programm in Hamburg 2014 konnte nur eine begrenzte Anzahl von Sektionen, verteilt auf dreieinhalb Tage, vorgesehen werden. Eine Reihe von qualitätsvollen Vorschlägen konnten wir daher leider nicht berücksichtigen. Wir bedauern, Ihnen heute mitteilen zu müssen, dass dies auch die von Ihnen eingereichte Sektion betrifft. Im Namen des gesamten Ausschusses möchten wir Ihnen herzlich für die Mühe und das Engagement danken, dass Sie in die Vorbereitung der Sektion investiert haben. [...]"
Zwar war die Sektion mit Referenten aus Leipzig, Dortmund, Birmingham, Marburg und Tübingen wieder weit gefächert, aber die Mitbewerber haben eben auch gute Themen. Wir versuchen es aber im Jahr 2017 für den 52. Deutschen Historikertag 2018 wieder. Viele Grüße und eine schöne Adventszeit --Thomas W. (Diskussion) 17:42, 30. Nov. 2015 (CET)
Konzentration auf Podiumsdiskussion 2016
BearbeitenNeben den Sektionen können ja auch Podiumsdiskussionen organisiert werden. Hier bieten sich noch Möglichkeiten für 2016 an.
Aktuelle Ergänzung: Ich habe vom Orgakomitee des Historikertages gerade ein Angebot für einen Stand im Rahmen der Fachausstellung im Audimax der Universität Hamburg bekommen und finde persönlich, dass wir das - in Ermangelung einer Sektion - diesmal ernsthaft in Erwägung ziehen sollten. Vor dem Hintergrund der laufenden Debatten um den Fall Urban/Katyn fände ich auch eine Podiumsdiskussion o.ä. zur Frage, wie Wikipedia externen Sachverstand besser und vor allem "unfallfrei" aufnehmen kann, wünschenswert. Wer von den Mitlesenden hätte denn Zeit und Lust, den Stand und ggf. weitere Aktionen mitzuorganisieren und durch eigene Anwesenheit zu bereichern? --Uwe Rohwedder (Diskussion) 15:45, 17. Dez. 2015 (CET)
- Ich steh schon oben bei den anderen Interessierten −Sargoth 16:56, 17. Dez. 2015 (CET)
Literatur zum Thema
BearbeitenBitte aktualisieren und ergänzen - aber möglichst nur Auseinandersetzungen mit Wikipedia aus fachwissenschaftlicher Perspektive!
- Sammelband zum 50. DHT
Wikipedia und Geschichtswissenschaft, hrsg. von Thomas Wozniak, Jürgen Nemitz, Uwe Rohwedder, Berlin: De Gruyter 2015. 324 S. (gedruckt und open access)
- Rezension von Barnos Teil 1, Teil 2 und Teil 3 und die Würdigung durch die WP-Community
- Rezension von Matthias Jakob auf Media Mania
- Rezension von Tobias Hodel auf H-Soz-und-Kult am 5.2.2016
- Rolf Wörsdörfer: Clio trifft Wikipedia. Geschichte online, in: Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 14.4.2016, S. N3.
- Fachzeitschriften
- Peter Haber: Wikipedia. Ein Web 2.0-Projekt, das eine Enzyklopädie sein möchte. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 63. Jahrgang (2012), Heft 5/6, S. 261–270.
- Jan Hodel[1]: Wikipedia und Geschichtslernen. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 63. Jahrgang (2012), Heft 5/6, S. 271–284.
- Jan Hodel: Verkürzen und verknüpfen. Geschichte als Netz narrativer Fragmente. Wie Jugendliche digitale Netzmedien für die Erstellung von Referaten im Geschichtsunterricht verwenden. Bern 2013 ISBN 978-3-03905-964-5. (Rezension)
- Peter Hoeres: Gärtner der Rhizome. Geschichte digital erzählen auf Wikipedia 2013, Verlagsmeldung
- Ilja Kuschke[2]: Ein produktorientierter Ansatz zum kritischen Umgang mit Wikipedia im Geschichtsunterricht. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 63. Jahrgang (2012), Heft 5/6, S. 291–301.
- Maren Lorenz[3]: WIKIPEDIA. Zum Verhältnis von Struktur und Wirkungsmacht eines heimlichen Leitmediums, In: WerkstattGeschichte, Heft 43/2006, 84-95.
- Maren Lorenz: Der Trend zum Wikipedia-Beleg. Warum Wikipedia wissenschaftlich nicht zitierfähig ist, In: Forschung & Lehre Heft 3/2011.
- Johannes Mikuteit[4]: Informations- und Medienkompetenz entwickeln. Studierende als Autoren der Online-Enzyklopädie Wikipedia. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 63. Jahrgang (2012), Heft 5/6, S. 285–290.
- Thomas Wozniak[5]: Zehn Jahre Berührungsängste: Geschichtswissenschaft und Wikipedia. Eine Bestandsaufnahme. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 60. Jahrgang (2012), S. 247–264.
- Presse & Rundfunk
- Wikipedia ist ein heimliches Leitmedium, Deutschlandradio Kultur 11. Mai 2007 (Interview mit Maren Lorenz)
- Christian Staas: Je umstrittener, desto besser. In: Die Zeit, 10. Juli 2010 (Interview mit Peter Haber).
Zitate
BearbeitenFundstück von der Benutzerseite von Benutzer:Thomas Wozniak (HSP)
„Wikipedia enthält Informationen auf hohem Niveau. Wo nicht, ist jeder aufgerufen, das zu ändern. Dennoch: Wikipedia unterliegt keiner von den Wissenschaftlern akzeptierten Qualitätskontrolle und läßt einzelne Aussagen nur unter großen Mühen einzelnen Personen zuweisen. Deshalb ist sie zwar unbedingt zu benutzen, ihre Artikel sind aber nicht als Beleg in wissenschaftlichen Texten verwendbar.“
„Grundsätzlich rate ich meinen Studenten von der Benutzung der Wikipedia ab, da viele aber nicht recht hören wollen, bleibt mir nichts anderes übrig, als an der qualitativen Verbesserung mitzuwirken.“
«Die Schwächen der Wikipedia (liegen) ausgerechnet dort […], wo viele ihre größte Stärke vermuten: Sie eignet sich nicht besonders gut dafür, sich einen ersten Überblick über ein komplexes Thema zu verschaffen. […] Es ist eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, auf knappem Raum in ein geschichtswissenschaftliches Thema einzuführen. Solche Beiträge eignen sich nicht dafür, kooperativ verfasst zu werden.»
«Auf jeden Fall sollten sich Historiker mehr darum kümmern. Schließlich entsteht hier [in der Wikipedia] und nicht in teuren, dickleibigen Aufsatzbänden das populäre Geschichtswissen von morgen.»
- Einzelnachweise
- ↑ a b Christian Staas: Je umstrittener, desto besser. In: Die Zeit, 10. Juli 2010 (Interview).
Kommentare und Anregungen
BearbeitenBitte auf die Diskussionsseite.