Wikipedia:Technische Wünsche/Über das Projekt/Gründe für den Wechsel in einen veränderten Arbeitsmodus

 Info: Diese Seite dokumentiert die Gründe, die dazu führten, den Arbeitsmodus im Projekt Technische Wünsche zu ändern. Sie gibt den Stand der Überlegungen im Mai 2019 wieder.

Die Technischen Wünsche sind ein Beispiel für gelungene kollaborative Softwareentwicklung. Gleichzeitig gibt es Elemente, die noch verbessert werden können. Der Arbeitsmodus des Projekts soll darum weiterentwickelt werden.

Wie die Zusammenarbeit im Projekt Technische Wünsche funktionieren soll, wurde vom Technische-Wünsche-Team und von Aktiven aus der Wikipedia und den Schwesterprojekten im Jahr 2015 gemeinsam entwickelt. Ein Blick zurück zeigt, dass vieles so funktioniert wie angedacht:

  • Das Projekt ist communityzentriert. Es gibt viele Möglichkeiten, Feedback zu den Wünschen zu geben, Zwischenstände werden transparent gemacht und es wird allgemein verständlich kommuniziert.
  • Die Technischen Wünsche erreichen viele Leute – auch solche, die sich sonst nicht mit technischen Themen auseinandersetzen. Die Beteiligung in Feedbackrunden ist hoch, die Teilnahme an den Umfragen steigt stetig.
  • Die Probleme, die angegangen werden, kommen aus der deutschsprachigen Community. Dabei geht es um Anliegen derer, die in den Wikimedia-Projekten aktiv sind; also nicht (sofern nicht von den Beitragenden gewünscht) um die Bedürfnisse von Lesenden oder neuen Beitragenden.
  • Lösungen werden als MediaWiki-Funktionen umgesetzt, um die Mitarbeitenden in den Projekten optimal zu unterstützen (mehr Infos dazu hier).

Rückmeldungen, u.a. die Nominierung für die TechnikEule 2018, bestätigen, dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist. Trotzdem gibt es auch Aspekte, die noch verbessert werden können und sollen. Die Hauptherausforderungen sind:

  • Umfragen fanden bisher alle zwei Jahre statt und es wurden mehr Probleme ermittelt, als erfüllt werden konnten. Dadurch ist es schwer, am aktuellen und sich verändernden technischen Bedarf zu bleiben.
  • Nicht für alle sind Umfragen ein guter Weg. Darum sollten weitere Ansätze zum Erheben von Wünschen ausprobiert werden. Weil die Umfragen viele umzusetzende Wünsche hervorgebracht haben, war es bisher allerdings selten möglich, weitere Ansätze auszuprobieren.
  • Dadurch, dass das Projektteam keinerlei inhaltliche Einschränkung macht, mit welcher Art von Problemen es sich beschäftigt, wird viel Expertenwissen aufgebaut, das dann meist nur für einen Wunsch anwendbar ist. In den vergangenen Monaten hat sich das Projektteam zufällig gleich mit drei Projekten beschäftigt, bei denen Einzelnachweise eine wichtige Rolle spielten.[1][2][3] Dies hat eindrücklich gezeigt, dass Erfahrung, die in einem Projekt gesammelt wurde, auch die anderen beiden Projekte vorangebracht hat. Es wäre schön, wenn diese Art von Synergieeffekten nicht nur zufällig entstehen würde.

Arbeit in Themenschwerpunkten

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Um den Herausforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die Stärken des Projekts zu bewahren, hat sich das Projektteam von Wikimedia Deutschland zusammen mit Raymond, dem Initiator der ersten Umfrage, überlegt, künftig in Themenschwerpunkten zu arbeiten statt an für sich alleine stehenden Wünschen. Die Vorteile dieses Modells sind:

  • Der angepasste Modus erlaubt es, in kürzeren Abständen Bedarfe zu erheben. Es können häufiger Umfragen stattfinden und es ist mehr Raum für Austausch zwischen Projektmitarbeitenden und Projektteam bei der Vorbereitung und Umsetzung der Themenschwerpunkte.
  • Das Evaluieren von Problemen innerhalb eines Themenschwerpunkts führt regelmäßig zu Möglichkeiten, neue Ansätze der Zusammenarbeit auszuprobieren.
  • In der Vergangenheit wurde für jeden Wunsch neues Expertenwissen aufgebaut. Jetzt kann das Projektteam die Erkenntnisse zu einem Themenbereich zur Lösung mehrerer Probleme nutzen, ohne sich für immer auf einen Schwerpunkt festzulegen.
  • Leute, die vor technischen Themen zurückschrecken, können jetzt konkreter angesprochen werden, beispielsweise „Was stört dich an der Beobachtungsliste?“ statt „Formuliere deine technischen Wünsche”.

Hier ist dieses Arbeitsmodell ausführlich beschrieben.

Feedback zur Arbeit in Themenschwerpunkten

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Vom 25. März bis zum 24. April 2019 gab es eine Feedbackrunde zum angepassten Arbeitsmodell. Innerhalb dieses Zeitraums fand auch die Tech on Tour 2019 statt. Dort wurde der verbesserte Arbeitsmodus ebenfalls diskutiert. In Summe fielen die Reaktionen überaus positiv aus, wenngleich auch einige Bedenken diskutiert wurden:

  • Weil es in der Vergangenheit mehrere Gewinnerwünsche gab und nun nur ein einziges Thema gewinnt, wurde befürchtet, dass Probleme, die wenige Leute betreffen, dann eine noch geringere Chance haben, umgesetzt zu werden als im bisherigen Modell.
  • Einzelne gaben zu bedenken, dass es Themen gibt, die einfach generell weniger Menschen interessieren als andere Themen. Als Beispiel wurde „Audio“ genannt.
  • Ein Kritikpunkt war, dass es lange dauert, bis Probleme gelöst sind.
  • Befürchtet wurde, dass die Beschränkung auf die zwei Jahre, die ein Themenschwerpunkt im Fokus steht, dazu führt, dass Probleme letztlich doch nicht umgesetzt werden.

Auf die Bedenken wird auf dieser Unterseite eingegangen. Insgesamt überwog die positive Resonanz allerdings deutlich. Viele Leute schätzten an der Arbeit in Themenschwerpunkten insbesondere, dass

  • die Schwelle zur Beteiligung niedriger ist, beispielsweise weil man sich in der Umfrage nicht in zahlreiche unterschiedliche Probleme einlesen muss, und weil es leichter ist, selber Probleme „beizusteuern“, wenn man den Blick konkret auf einen Themenschwerpunkt richten kann,
  • das Projektteam innerhalb der Themenschwerpunkte effizienter arbeiten kann,
  • es in diesem Modell mehr Raum dafür gibt, sich neben der Zusammenarbeit im Wiki auch in anderer Form zu Problemen auszutauschen. Gerade ein gemeinsamer Austausch vor Ort, beispielsweise in Form von Workshops, wurde wiederholt als sehr konstruktiv und hilfreich bezeichnet und ausdrücklich erwünscht.

Darum wird das angepasste Modell mit der Umfrage Technische Wünsche 2019 erstmals eingesetzt. Die Umfrage findet voraussichtlich im Juni 2019 statt.